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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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vielleicht mit deinem Glofaxi zu vergleichen. Du gibst doch gut auf sie Acht, während ich in Brasilien bin?“ Nun scharten sich alle Reitschüler um die hübsche Stute. Sie war also doch kein neues Pferd, sondern sollte nur vorübergehend auf dem Ponyhof bleiben.
    „Bis Bille wieder aus Brasilien zurückkommt, wird Luna unser Ehrengast sein“, erklärte Cornelia lächelnd und strich liebevoll über den grauen Stirnschopf der Stute.
    „Ihr könnt sie auch reiten“, sagte Bille zu den Kindern. „Sie braucht Ansprache und wird mich bestimmt vermissen. Auf keinen Fall darfst du sie nur stehen lassen, Cornelia! Sie ist ein absolutes Spitzenpferd, ihr Tölt ist einfach traumhaft!“
    „Ich weiß doch“, Cornelia lachte. „So lange ist es ja noch nicht her, dass wir bei dir waren.“ Sie fuhr Luna wieder über die Stirnlocke und die sorgfältig gebürstete Mähne. „Du wirst es gut haben bei uns, wirst schon sehen!“
    Luna prustete, sie sah sich mit aufmerksam nach vorn gestellten Ohren auf dem Hof um.
    „Alle mal herhören!“, rief Cornelia jetzt. „Dies ist meine uralte Freundin Bille“, sie stieß die junge Frau leicht in die Rippen. „Und ihr Prachtpferd Luna, das wir vor zehn Jahren gemeinsam bei einer Auktion ersteigert haben. Luna wird für sechs Wochen bei uns auf dem Ponyhof bleiben.“
    Sabine sah die hübsche Stute aufmerksam an. Sie war etwas größer als Wolkenmähne und man sah, wie liebevoll Bille ihr Pferd pflegte. Das Fell glänzte, die Hufe waren frisch ausgeschnitten und eingefettet. Luna sah prächtig aus. Wie sie wohl zu reiten war? Ob sie so wunderbar töltete wie Wolkenmähne? Vielleicht durfte sie Luna auch einmal reiten, überlegte Sabine schnell. Das wäre schön. Sanft strich sie der Isländerin über den Hals und die Stute sah sie abwartend an.
    „Cornelia ist von der Idee mit dem Nachtritt begeistert“, sagte Stefan, als Sabine mit ihm später am Nachmittag zum Heuschober hinüberging. „Sie will unbedingt mitkommen und Volker hat sich auch schon angesagt.“
    „Dann kann ja nichts mehr schief gehen. Meine Eltern haben es auch erlaubt!“ Sabine wollte sich nicht anmerken lassen, wie enttäuscht sie war. Sie wäre so gern mit Stefan allein geritten, aber daraus wurde nun nichts. Doch wenn es wirklich in der Mühle nicht mit rechten Dingen zuging, war es vielleicht doch besser, zu mehreren zu sein. „Will sie die anderen Reitschüler auch einladen?“
    „Ich glaube nicht. Sie sagte, sie wollte es erst einmal ausprobieren und dann vielleicht später einmal die ganze Gruppe einladen. Es soll ein Proberitt werden, auch um zu sehen, wie sich die Pferde nachts verhalten.“
    „Ich bin sehr gespannt“, sagte Sabine. „Was wir wohl bei der Mühle erleben werden?“
    „Nichts!“ Stefan lachte. „Gar nichts. Du glaubst doch nicht im Ernst an diese Spukgeschichte?“ Sabine antwortete nicht. Sie wusste ja selbst nicht, was sie glauben sollte. Am nächsten Tag war es noch wärmer, der Schnee schmolz weiter. Es war bewölkt und ein milder, föhniger Wind wehte von den Bergen. Ob sie bei diesen Wolken überhaupt den Vollmond sehen würden? Ob sie doch ihre Taschenlampe mitnehmen sollte? Schaden konnte es nicht. Diesmal rief sie ihre Freundin Katrin nicht an. Der Ritt war ein Geheimnis, von dem nicht einmal ihre beste Freundin etwas erfahren sollte. Vielleicht würde sie ihr später davon erzählen, aber sie wollte sich nicht schon vorher ärgern lassen. Überhaupt -alles musste Katrin ja nicht wissen. Sie erzählte es nämlich meistens brühwarm weiter und dann wussten wieder alle Pferdemädchen auf dem Hof Bescheid. Obwohl das eigentlich gar nicht so schlecht wäre. Wenn Stefan Sabines Freund wäre ... Sie hing ihren Gedanken nach. Natürlich wäre sie furchtbar gern Stefans Freundin. Aber richtig verliebt ineinander ... waren sie das überhaupt? Alles drehte sich doch immer nur um die Pferde.
    Vielleicht konnten sie ja heute Abend etwas allein sein. Vielleicht konnten sie weit genug hinter Volker und Cornelia reiten und miteinander reden, ohne dass die beiden alles mithörten. Ob Stefan wohl auch an so etwas dachte? Sabine warf einen Blick auf die Wanduhr und stellte fest, dass es Zeit zum Gehen war. Sie zog ihren warmen Parka an, stieg in ihre gefütterten Reitstiefel und steckte für alle Fälle die Taschenlampe ein. Auf dem Weg zum Ponyhof sah sie, dass der Himmel aufklarte.
    „Na, aufgeregt?“ Stefan gab ihr ein blaues Halfter.
    „Darf ich denn Wolkenmähne reiten?“

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