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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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Sabine sah ihn erstaunt an. „Nein, Luna darfst du nehmen!“, erklärte er. Sabines Herz klopfte. Sie durfte die neue Stute ausprobieren, noch dazu auf ihrem ersten Vollmondritt! Toll!
    „Cornelia sagt, sie ist traumhaft sicher und gut zu reiten“, sagte Stefan.
    Sabine war stumm vor Freude. Damit hatte sie nicht gerechnet, dass sie die Graue reiten durfte.
    Nun konnte es nur noch ein absolut einmaliger Ritt werden! Sie gingen zur Koppel hinunter.
    Wolkenmähne warf die silberhelle Mähne auf und wieherte, als sie Sabine erkannte. Dieses vertraute Begrüßungswiehern war das Schönste für Sabine. Liebevoll legte sie der kleinen Islandstute die Arme um den Hals. „Heute darfst du zu Hause bleiben, meine Süße“, flüsterte sie Wolkenmähne ins Ohr. „Beim nächsten Mal reiten wir wieder zusammen, das verspreche ich dir.“
    Dann ging sie zu Luna hinüber, die neben Glofaxi graste. Die silbergraue Stute hatte sich schnell eingewöhnt, vor allem da sie Glofaxi schon kannte. Beide hatten früher zusammengestanden. Sabine legte der Stute den Führstrick um den Hals. „Guten Abend, meine Schöne. Auf zum Mondscheinritt! Na, hast du Lust?“
    Luna ließ sich zwar das Halfter aufziehen ohne wegzugehen, aber mitkommen wollte sie nicht. Sie stemmte die Vorderbeine fest in den Boden und schlug unwillig mit dem Schweif.
    „Sie findet es gar nicht so gut in ihrer Abendruhe gestört zu werden“, meinte Stefan. Er klopfte der grauen Stute freundlich auf die Kruppe. „Komm, Mädchen, wenn du dich erstmal warm gelaufen hast, ist es gar nicht mehr so schlimm! Es wird dir Spaß machen.“
    Stella ging mit zum Tor und wollte sich neben Luna hinausdrängen.
    Stefan hielt das Fohlen zurück. Seit Stella entwöhnt war, hatte sie sich mehr an die anderen Pferde angeschlossen. Zwar hatte sie ihre Mutter Wolkenmähne nach den Wochen auf der Alm wiedererkannt und hielt sich noch immer oft an ihrer Seite, aber sie war viel selbstständiger geworden. Jetzt wieherte sie kläglich, als Sabine Luna aus dem Tor führte.
    „Keine Angst, wir kommen bald wieder“, tröstete Sabine das Fohlen und strich der Kleinen über die wollige Mähne. Dann ging sie neben Stefan den Kiesweg zum Hof hinauf.

Bei Vollmond unterwegs
    Sie waren gerade dabei, die Pferde zu putzen, als Cornelia aus dem Haus kam. „Hört mal, Kinder“, rief sie. „Ich hatte glatt vergessen, dass Volker und ich heute Abend bei den Niedermayers zum Essen eingeladen sind!“ Sie erklärte Stefan und Sabine, dass sie das geplante Essen nicht absagen oder verschieben könnte. „Dabei würde ich zehnmal lieber mit euch reiten“, seufzte sie.
    „Sollen wir dann auch hier bleiben?“, fragte Stefan vorsichtig. Cornelia lachte. „Ach was, ihr freut euch doch schon auf den Ritt. Ich komme eben nächstes Mal mit. Es ist ja schließlich nicht der letzte Vollmond, bei dem wir reiten können.“ Cornelia hatte volles Vertrauen zu Stefan. „Habt einen schönen Ritt“, sagte sie. „Bei uns wird es sicher später werden. Ihr solltet noch einmal die Runde machen und nachschauen, ob alles in Ordnung ist, ehe ihr nach Hause fahrt!“ Damit ging sie ins Haus zurück um sich umzuziehen.
    „Na, dann wollen wir mal!“ Stefan nickte Sabine zu. „Oder hast du Angst mit mir allein? Ich meine, weil es in der Mühle doch spukt!“ Er lachte.
    Sabine versuchte ganz unbekümmert zu wirken. Dabei klopfte ihr das Herz vor Aufregung bis zum Hals. Sorgsam zog sie Lunas Sattelgurt nach und stellte die Steigbügel auf ihre Länge ein. Sie war furchtbar nervös. Nun war ihr geheimer Wunsch doch in Erfüllung gegangen! Sie würde ganz allein mit ihm reiten und noch dazu in einer Vollmondnacht! Sie atmete tief ein und setzte ihren Reithelm auf. Als sie aufsteigen wollte, hielt Stefan sie zurück.
    „Warte! Wir haben etwas vergessen!“ Er lief in die Sattelkammer und kam mit Leuchtgamaschen und Stiefelleuchten zurück. „Es ist zwar Vollmond, aber sicher ist sicher.“ Gemeinsam befestigten sie die orangeroten Gamaschen an den Beinen der Pferde und an ihren eigenen Beinen. „Jetzt kann’s losgehen!“ Stefan ritt den Schimmel Glofaxi, obwohl er sonst eigentlich immer seinen geliebten Trakehnerwallach Gustav ritt. Aber Gustav war in letzter Zeit viel in den Reitstunden gebraucht worden, Stefan wollte ihm Ruhe gönnen.
    Die beiden Reiter nahmen den Weg ins Moor, der zunächst an einer kleinen Hügelkette am Rande des nächsten Dorfes entlangführte. Noch war der Mond nicht zu sehen, so hatten sie

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