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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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Hoffentlich hatte Stefan denen nichts von dem geplanten Vollmondritt erzählt. Wenn sie das auch noch wussten, hätte sie keine Ruhe mehr. Aber anscheinend hatte Stefan nichts gesagt, und als Sabine aus der Sattelkammer kam, waren alle Schüler bereits dabei, unter Cornelias Aufsicht die Pferde zur Reithalle zu bringen. Nachdem das Geheimnis um die Springstunden herausgekommen war, wollten natürlich auch die anderen Reiter mitmachen.
    Da Marei und Sabine inzwischen kaum noch Angst vor dem Springen hatten, war es ihnen egal. Zwar waren sie so nicht dazu gekommen, den anderen als Überraschung etwas „vorzuspringen“, aber eigentlich war Sabine ganz froh, dass sie keine Extravorstellung vor versammelter Mannschaft geben mussten.
    Als sie die schöne Goldfuchsstute Florentine, die sie reiten durfte, in die Halle führte, fiel ihr auf, wie nahe die Berge heute schienen. Es war Föhn. Der warme Wind kam von Süden und der Schnee schmolz so schnell, dass man fast zuschauen konnte. Sabine war froh, dass es wieder wärmer wurde, aber andererseits hatte sie sich auf einen Ritt im Mond-schein gefreut, bei dem der Schnee glitzerte und das Mondlicht auf Bäumen und Büschen leuchtete. Wenigstens aber würde es nicht zu kalt sein.
    Die Springstunde verlief ohne weitere Zwischenfälle. Sabine war seit ihrem Sturz nicht mehr gesprungen, aber jetzt versuchte sie nicht daran zu denken, sondern konzentrierte sich ganz auf ihr Pferd und die Hindernisse vor ihnen. Das Fenster der Reithalle hatte eine neue Scheibe und Sabine ritt sicher wie nie zuvor. Der private Springunterricht zu zweit hatte sich gelohnt. Am Ende der Stunden sprangen sie zu zweit über niedrige Hindernisse und Sabine und Marei flogen nebeneinander auf ihren Pferden über die bunten Stangen, als hätten sie sich nie vor denen gefürchtet.
    „Es macht unheimlich Spaß“, rief Marei strahlend und klopfte Sternchen begeistert den Hals.
    „Wie geht es Franz eigentlich?“, erkundigte sich Cornelia plötzlich. „Seit dem Unfall ist er nicht mehr hergekommen!“
    „Wird er auch nicht“, sagte Marei. „Er ist total beleidigt und sagt, dass er bei dir nicht mehr reiten will.“ „Wirklich?“, fragte Cornelia betroffen. „Das wollte ich nicht, Marei. Aber er muss einfach lernen sich nach dem zu richten, was ich sage. Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass er sich und andere in Gefahr gebracht hat, weil er nicht auf mich gehört hat. Und das ist gefährlich, auch für die anderen.“
    „Ach, Franz ist total vernagelt!“ Marei zupfte an
    Sternchens Mähne herum. „Er will nicht einmal mehr von den Pferden hören. Nach Lauser hat er nicht ein einziges Mal gefragt. Der spinnt!“
    Cornelia sagte, sie wolle Franz einmal anrufen. Und Sabine nahm sich das Gleiche vor. Obwohl ihr Franz mit seinen Sprüchen und der waghalsigen Reiterei oft auf die Nerven ging, tat es ihr Leid, dass er jetzt so gekränkt war. Alle wussten doch, wie er an Lauser hing. Es fiel ihm bestimmt schwer, nicht bei dem stämmigen Wallach zu sein.
    Als sie die Pferde absattelten, kam ein roter Landrover mit einem Pferdehänger in den Hof gefahren. Eine Frau mit wildem blondem Kraushaar und einem roten Stirnband winkte Cornelia aufgeregt zu.
    Cornelia blieb stehen. „Meine Güte, Bille, ich hatte total vergessen, dass du heute kommen wolltest!“
    Die blonde Frau parkte den Wagen, sprang heraus und umarmte Cornelia stürmisch. „Gut siehst du aus!“, rief sie. „Komm, du musst Luna begrüßen!“ Sie ging zum Hänger und klappte die Laderampe herunter.
    Die Reitschüler begannen zu flüstern. „Schon wieder ein neues Pferd?“, fragte Kerstin, eine Reitschülerin aus Prien. „Ich dachte, mehr Pferde wollte Cornelia nicht?“
    „Bei ihr weiß man’s nie“, sagte Stefan. „Vielleicht hat sie irgendwo eins gesehen, dem sie nicht widerstehen konnte oder das sie vor dem Schlachter retten wollte!“
    Helles Wiehern erklang und dann trippelte eine hellgraue Islandstute die Laderampe hinunter. Sie hatte eine dichte, sehr üppige Mähne und einen langen Schweif. Die Stirnlocke hing ihr fast bis zu den Nüstern hinunter, unter den grauen Haaren leuchteten runde dunkle Augen. Der Führstrick lag über ihrem Hals, sie blieb ruhig neben der blonden jungen Frau stehen und schnaubte leise.
    „Na, was sagst du? Sie ist doch noch ganz die Alte, oder?“ Ohne Cornelia Zeit zu einer Antwort zu lassen fuhr sie munter fort: „Sie ist einfach wunderbar! Das beste Pferd, das man sich denken kann,

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