Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
Vom Netzwerk:
nun ihre Dressuraufgaben vorbildlich zeigte, ja, sie ging besser und schwungvoller als zuvor.
    Katrin klopfte der Schimmelstute den Hals. Das Mädchen saß konzentriert im Sattel, sie genoss es, wie gut Melissa auf einmal ging. Sogar die Hinter-handwendung klappte tadellos, und am Ende der Stunde umarmte Katrin ihr Pferd begeistert.
    „Super“, lobte Cornelia. „In Ranshausen bist du bestimmt unter den ersten dreien, wenn ihr dort auch so gut seid.“
    „Und wenn Melissa nicht wieder verrückt spielt“, sagte Katrin und sah zu Molly hinüber. „Ohne das Pony macht sie scheinbar gar nichts mehr.“
    „Dann nehmt ihr Molly mit aufs Turnier“, erklärte Stefan. „Warum eigentlich nicht, Katrin?“
    „Ich bin doch nicht bescheuert“, rief Katrin ihm zu. „Es wär doch gelacht, wenn ich Melissa nicht auch wieder ohne dieses Pony reiten könnte.“ „Vorhin war dir aber nicht nach Lachen zumute“, sagte Sabine laut. „Es wäre nicht gut ausgegangen, wenn Melissa sich mit dir rückwärts überschlagen hätte! Das weißt du selbst doch genau.“
    „Viele berühmte Rennpferde haben Stallgefährten, die sie beruhigen und ohne die sie sich nicht wohl fühlen“, sagte Cornelia.
    „Denk an Babuschka, die hat auch ihren Ziegenbock Rasputin!“, fügte Stefan hinzu. „Ohne ihn macht sie fast nichts.“
    Das musste Katrin zugeben. Nachdenklich sah sie die kleine Tigerscheckstute an. „Eigentlich wäre es ja schön für Melissa, eine Freundin zu haben“, sagte sie zögernd. „Aber es geht doch nicht, dass die beiden so aneinander kleben, oder?“
    „Nicht dauernd jedenfalls“, sagte Cornelia. „Aber bis das Turnier vorbei und Molly wieder zu Kräften gekommen ist, wollen wir die beiden zusammen lassen. Später können wir sie daran gewöhnen, auch wieder allein zu sein und ohne die andere zu gehen. Das werden sie tun, wenn sie sicher sind, dass die andere immer wieder zurückkommt.“
    „Vielleicht ist es gar nicht schlecht, wenn Molly mitkommt“, meinte Katrin beim Absatteln und strich dem Pony zum ersten Mal über die dichte zottelige Mähne. „Die könntest du auch einmal bürsten“, sagte sie zu Sabines Verblüffung.
    „Ich hab jetzt aber keine Zeit“, erwiderte Sabine. „In einer Viertelstunde fängt die Reitstunde mit Wolkenmähne an.“
    „Hol sie nur! Ausnahmsweise kann ich ja Molly heute einmal in den Stall zurückbringen“, bot sich Katrin an. „Lass mich nur machen.“
    Als Sabine etwas später mit Wolkenmähne am Halfter zum Putzplatz kam, blieb sie erstaunt stehen. Katrin bürstete eifrig die verfilzte Mähne des Ponys, sie kämmte geduldig die Zotteln durch und sprach freundlich mit der Kleinen.
    Sabine band Wolkenmähne neben Melissa an, die ganz ruhig in der warmen Nachmittagssonne stand und döste.
    „Wenn man Melissa so sieht, glaubt man nicht, dass sie ein solches Nervenbündel sein kann!“ Sabine griff nach einem Gummistriegel.
    „Molly scheint sie tatsächlich zu beruhigen“, sagte
    Katrin. „Ich muss es wirklich zugeben. Gut, ich weiß, dass viele Pferde große Stall- und Weidefreundschaften haben, aber so eine Liebe auf den ersten Blick? Das hatten wir hier noch nie.“
    „Doch, das gibt es“, mischte Stefan sich ein. „Mein Großvater erzählte mir mal von einem bekannten englischen Rennpferd, dessen Vater ein bis dahin unbedeutender Vollblüter war. Die Stute sollte zu einem bekannten Vererber zum Decken gebracht werden. Auf dem Weg zum Gestüt sah die Stute einen ziemlich unscheinbaren Hengst in einem Paddock und war nicht mehr zu bewegen, auch nur einen Schritt weiterzugehen. Dieser Hengst und die Stute hatten auf Anhieb ihre Zuneigung füreinander entdeckt. Der Besitzer entschied sich, seine Zuchtstute nun von diesem Hengst decken zu lassen. Alle seine Freunde und auch andere Züchter hielten das für verrückt, aber das zukünftige Fohlen wurde später eines der bekanntesten Rennpferde Englands.“
    „Na ja, das mag schon sein“, sagte Katrin. „Aber Molly ist nun mal kein edles Vollblut. Wir werden höchstens mal ein paar kleine Kinder auf ihr spazieren führen können. Wenn sie überhaupt eingeritten ist.“
    Sabine wandte sich abrupt um. Da fing Katrin doch schon wieder an! Sie konnte es einfach nicht lassen. Aber sie wollte sich nicht aufs Neue mit der Freundin streiten - besonders da Katrin jetzt ganz lieb und sorgfältig die kleine Molly putzte. Sie würde es schon noch einsehen, dass auch Ponys wunderbare Tiere sind, dachte Sabine. Das wäre doch

Weitere Kostenlose Bücher