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Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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nebeneinander und ganz friedlich durch den Auslauf.
    Sabine und Stefan standen seit einer Viertelstunde bei Mollys Box und sahen der kleinen Stute beim Fressen zu.
    Molly fraß ihr Futter mittlerweile mit wahrem Heißhunger. Sie mampfte ihr Heu, als habe sie Angst, es könne ihr jemand wegnehmen. Ihr Mash fraß sie in großer Geschwindigkeit mit flach an den Kopf gepressten Ohren, obwohl kein anderes Pferd in der Nähe war, das ihr das Futter streitig machen wollte.
    Melissa war Mollys große Beschützerin. Sie stand so nahe wie möglich an der Trennwand der Boxen, und Sabine war sicher, dass die Oldenburger Stute nicht die geringste Absicht hatte, ihrer neuen kleinen Freundin etwas wegzufressen.
    „Bestimmt hat sie so lange Zeit gehungert, dass sie jetzt meint, irgendwie würde das kostbare Futter wieder wegbleiben“, sagte Sabine mit einem Blick auf Mollys warnend zurückgelegte Ohren.
    „Na, immerhin sind ihre Lebensgeister zurückgekehrt. Sie steht nicht mehr nur teilnahmslos in der Ecke.“
    „Meinst du, sie hat vorerst genug gefressen?“ Sabine drehte das mitgebrachte Halfter in den Händen. Sie wollte gern mit Molly spazieren gehen. Die kleine Stute sollte an die frische Luft, sie sollte sich bewegen, aber nicht anstrengen. An Reiten war natürlich noch nicht zu denken - wenn es überhaupt jemals dazu kam.
    „Sie soll nicht soviel auf einmal fressen“, meinte Stefan. „Ist nicht gut für sie.“
    Sabine ging in die Box und sprach Molly leise an. „Komm, Mädchen, wir gehen ein bisschen hinaus. Ist doch kein Leben, immer nur in der Box stehen, oder?“ Während sie leise redete, streifte sie der Tigerscheckstute das Halfter über und hakte den Führstrick ein. Sie öffnete die Tür und führte Molly aus der Box.
    Zuerst kam das Pony ohne Zögern mit, aber als sie dann draußen im Hof war, wieherte Melissa drinnen schrill. Die Ponystute riss den Kopf herum und antwortete sofort. Nun wollte sie auf einmal nur noch in ihre Box zurück. Sie begann hin und her zu tänzeln und widersetzte sich jeder Aufforderung weiterzugehen mit unwilligem Kopfschlagen.
    „Ach, du lieber Himmel!“ Stefan kam aus dem Stall geeilt. „Melissa spielt total verrückt!“
    „Was machen wir bloß?“, fragte Sabine. „So kann ich nicht mit ihr spazieren gehen. Sie wird doch niemals freiwillig mitkommen.“
    „Hilft nichts - ich komme mit Melissa mit!“ Schon verschwand Stefan im Stall, kurz darauf kam er mit Melissa am Halfter wieder heraus.
    Nach einer Begrüßung, als hätten die beiden sich tagelang nicht gesehen, beruhigten sich die Pferde, und sie gingen gemeinsam los.
    Nun waren sowohl Melissa als auch Molly die Ruhe selbst. Melissa, die keine Autos mochte und vor Motorrädern schon oft wild gescheut hatte, beachtete nicht einmal einen knatternden Traktor, der mit einem Anhänger an ihnen vorbeifuhr.
    Molly ging unerschütterlich voraus und Melissa folgte ihr. Die Ponystute sah interessiert nach rechts und nach links, sie platschte ohne zu zögern durch Wasserlachen auf dem Weg und störte sich auch nicht an wehenden Bettlaken, die bei dem Hof eines Nachbarn auf der Leine hingen.
    „Das ist ja super!“, sagte Stefan zufrieden. „Melissa macht Molly alles nach. Sie ist sogar durch die Pfütze da gegangen, obwohl sie sonst um Wasser einen großen Bogen macht.“
    „Wenn Melissa Molly nicht mehr sieht, ist sie doppelt so nervös wie sonst. Kleben nennt man das. Ist eine schlechte Angewohnheit, die Pferde eigentlich nicht haben sollten.“
    „Aber was machen wir da?“ Sabine sah sich nach Stefan um. „Wenn wir die beiden jetzt trennen, regt Molly sich wieder auf, und Doktor Schröder hat gesagt, dass wir Stress unbedingt vermeiden sollen.“
    „Wir fragen Cornelia!“ Stefan ging langsam hinter Sabine und Molly.
    Sie machten nur einen kleinen Gang von etwa einer Viertelstunde, Molly sollte sich ja nicht anstrengen. In ruhigem Schritt kamen sie schließlich wieder auf dem Ponyhof an.
    Eine schmale Gestalt trat aus dem Schatten bei der Sattelkammer und kam ihnen leicht hinkend entgegen.
    „Hallo, Katrin!“ Sabine winkte. „Wie geht es deinem Fuß?“
    „Es geht“, antwortete Katrin verdrossen. „Was macht ihr denn mit Melissa? Muss sie jetzt etwa dauernd mit, wenn ihr mit dem Pony spazieren
    geht?“
    „Sie sind dann beide wunderbar ruhig“, sagte Sabine schnell. Sie erzählte ihrer Freundin, dass Melissa kaum den Traktor beachtet hatte.
    „Schön und gut, aber wenn ihr so weitermacht, geht Melissa bald

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