Portland Head Light
Schnauben.
„Ihr wollt uns einen Hund schenken?“, fragte Cameron plötzlich und als Dominic zu ihm sah, stand sein Wirbelwind, die Teekanne in der Hand, wie erstarrt vor der Arbeitsplatte und schaute David und Adrian völlig überrascht an, die nach einen kurzen Blickaustausch nickten. „Im Ernst?“
Wieder ein Nicken von David und Adrians Seite aus, und Dominic schaffte gerade so ein Blinzeln, da wirkte Cameron auch schon wie ausgewechselt und grinste plötzlich wie ein kleiner Junge, den man in einem Geschäft voller Spielzeug ausgesetzt hatte. Damit war es beschlossen, dachte Dominic und lächelte innerlich, als er merkte, dass ihn die Tatsache nicht im Mindesten störte. Im Gegenteil, er war zufrieden, weil Cameron glücklich war. Außerdem würde ein Hund kaum viel mehr Dreck machen als Montana. Warum sollte er sich also darüber aufregen? Mit Minero war er schließlich auch von Anfang an klargekommen.
„Welche Rasse?“, wollte Cameron wissen und stellte die Teekanne ab, um sich umzudrehen. „Also... Ich meine, falls ihr schon einen habt und er oder sie noch bei...“ Cameron brach ab und sah zu ihm. „Natürlich nur, falls du einverstanden bist. Ist ja dein Haus.“
David und Adrian sahen fragend von Cameron zu ihm und fingen an zu grinsen, als er nachgebend seufzend die Hände hob. Wie hätte er den bittenden Blick von Cameron denn ignorieren können? Allerdings war Dominic gleichzeitig klar, dass Davids und Adrians vorheriges Grinsen nichts Gutes zu bedeuten hatte. „Wie groß wird der Hund, den ihr ausgesucht habt?“
„Och...“ David tat unschuldig. „Er ist jedenfalls keine Fußhupe, falls du das wissen willst.“
„David“, mahnte Dominic, was den nur breiter grinsen ließ. „Eine genaue Höhenangabe wäre nicht schlecht.“
„Zwischen siebzig und achtzig Zentimeter.“
Dominic verschluckte sich erschrocken, während Cameron laut nach Luft schnappte. Adrian und David lachten los. Zwischen siebzig und achtzig Zentimeter? Das war kein Hund, das war ein Pony. Oder eher ein Kalb. Dominic fiel auf die Schnelle keine Hunderasse ein, die so groß wurde. Wo hatten diese beiden Verrückten nur so einen Hund aufgetrieben? Dominic winkte dankbar ab, nachdem David ihm einmal hilfreich auf den Rücken geklopft hatte, um seinen Husten etwas zu beruhigen.
„Das ist ja ein halbes Kalb“, meinte Cameron verdattert, bevor er es aussprechen konnte, und war doch zugleich hörbar begeistert. „Nun sagt schon, welche Rasse?“
„Leonberger“, antwortete Adrian und trat neben Cameron, um eine Schublade aufzuziehen und einen Briefumschlag herauszunehmen. „Der Besitzer hat uns schon ein paar Bilder geschickt. Wollen wir rüber ins Wohnzimmer gehen? Dann könnt ihr euch Johnny Cash ansehen.“
„Johnny Cash?“, fragte er synchron mit Cameron und wieder fingen David und Adrian an zu lachen, bevor sie sich, mitsamt Tee, Tassen und dem Briefumschlag in Richtung Wohnzimmer davonmachten und sie in der Küche alleinließen.
„Kennst du die Rasse Leonberger?“ Cameron sah ihn fragend an und Dominic schüttelte den Kopf. „Achtzig Zentimeter. Wow.“
„Ja, wow“, stimmte er nickend zu.
„Johnny Cash. Der Name hat ja schon was“, murmelte Cameron und knabberte kurz auf seiner Unterlippe, bevor er ihn fragend ansah. „Ob Montana wohl mit ihm klarkommt?“
Dominic verkniff sich ein Grinsen. „Wird er müssen.“ Und das war genau die richtige Antwort gewesen, denn schon im nächsten Moment hatte Cameron mit einem glücklichen Lachen die Entfernung zwischen ihnen überbrückt und küsste ihn.
„Kein wilder Sex in unserer Küche!“, rief Adrian kurz darauf zu ihnen hinüber und Cameron und er lachten erstmal, um sich den Zwei im Wohnzimmer danach anzuschließen.
Dominic wartete auch nur solange, bis sie alle saßen und mit Tee versorgt waren, bevor er entschied, dass es jetzt an der Zeit für eine Retourkutsche war. Denn wenn David und Adrian ihren Plan, ein Kind zu sich zu nehmen, wirklich in die Tat umsetzten, war der Sex in diesem Haus schon bald nicht mehr nur in der Küche verboten. „Im Gegensatz zu gewissen Leuten, die ich kenne, werden Cameron und ich auch weiterhin Sex haben. Hund hin oder her.“
Cameron lief prompt rot an und boxte ihm tadelnd in die Seite, als Adrian und David die Stirn runzelten. Doch der Anwalt brauchte nicht lange, um zwei und zwei zusammenzuzählen. „Cameron hat also gepetzt.“
„Das habe ich nicht... Na ja, irgendwie schon.“ Sein Wirbelwind
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