Portland Head Light
und überhaupt. Ich mache das. Zwar nicht gleich heute und morgen, aber bald. Für mich und uns und Madleen und...“
Cameron wedelte ungestüm mit beiden Armen in der Luft herum, was Dominic leise lachen ließ, bevor er sagte, „Luft holen, Cam.“
„Später.“ Cameron winkte ab und grinste dabei, um dann den Kopf zu schütteln. „Ich bin so verrückt nach dir. Das kann nicht normal sein, aber ich finde es trotzdem toll.“
Was das betraf, waren sie zu zweit. Dominic lächelte, bevor er Cameron gegen die Nasenspitze schnipste und meinte, „Willkommen im Club.“
Sein Wirbelwind seufzte leise, biss sich auf die Unterlippe und seufzte ein weiteres Mal. „Du solltest lieber weiterfahren, Dom, sonst komme ich noch auf die Idee auszuprobieren, ob wir in diesem Auto Sex haben können.“
Genau so einen Kommentar hatte er nach Camerons sehnsuchtsvollen Seufzern erwartet, und Dominic konnte nicht anders, als erneut zu lachen, obwohl er gegen ein kleines Techtelmechtel im Grunde nicht mal etwas einzuwenden gehabt hätte. Nur eben nicht gerade hier und jetzt. Und sich deswegen ein Hotelzimmer zu nehmen, was ihm kurz durch den Kopf ging, fand er dann doch etwas grenzwertig. Das war irgendwie nicht sein Stil. Aber aufgeschoben war bekanntlich nicht aufgehoben und die Idee, die ihm eben gekommen war, würde Cameron mit Sicherheit interessant finden.
Dominic setzte sich vernünftig hin und startete den Motor. „Der Highway ist lang.“ Camerons ratloses, „Und?“, kommentierte er mit einem dreckigen Grinsen, bevor er weitersprach. „Wir fahren nachts zurück nach Hause, dann kannst du in Ruhe ausprobieren, ob sich dieser Wagen für heißen Sex eignet“, erklärte er und prustete los, als Cameron daraufhin erstmal der Mund offenstehen blieb, während er nebenbei knallrot anlief.
„Du bist so...“
„Anzüglich? Willig? Neugierig? Toll?“, fiel er Cameron ins Wort, was den nun auch zum lachen brachte.
„Nein, ich meinte 'unmöglich', aber den Rest nehme ich natürlich auch. Dieses 'willig' finde ich im Übrigen besonders interessant.“ Cameron grinste frech und machte es sich auf dem Beifahrersitz ein wenig gemütlicher, um das Radio wieder einzuschalten. „Meine Güte, was ist das bloß für Musik?“, fragte er hörbar schaudernd, weil in dem Moment gerade dieser komische Teenager sang, der andauernd und überall im Fernsehen war. „Der sollte besser zur Schule gehen, als im Radio zu jaulen“, fand Cameron und schüttelte den Kopf. Dominic konnte ihm nur zustimmen, obwohl der Moderator soeben verkündete, dass Justin Bieber ein unglaubliches Talent wäre. „Dom? Hast du je darüber nachgedacht, Kinder zu haben?“
Dominic verriss beinahe das Lenkrad. Kinder? Wie kam Cameron nur auf so etwas? Was sollte er denn mit einem Kind? Die waren klein, schrien ständig und ihr Geruch war mitunter ebenfalls grenzwertig. Dominic schüttelte sich innerlich bei der Vorstellung, so ein komisches Wesen dauerhaft um sich zu haben. Natürlich waren Kinder keine Wesen, aber bei ihm drängte sich der Eindruck einfach auf. Er hatte schon einige Babys bei ehemaligen Fahrerkollegen gesehen, die Familien und eben Kinder hatten. Wollte Cameron etwa eins?
„Willst du eins?“, fragte Dominic und konnte nicht verhindern, dass seine Stimme dabei etwas panisch klang, was Cameron natürlich hörte und prompt zu lachen anfing. „Das ist nicht lustig.“
„Keine Panik, ich will keins, Dom. Ich frage, weil ich neugierig war, wie du über das Thema denkst und das hast du mir gerade sehr deutlich gezeigt.“ Cameron zwinkerte ihm zu, als Dominic kurz zu ihm sah. „Sieh lieber auf die Straße. Ich verspreche dir hoch und heilig, dich nicht zum Daddy zu machen.“
Na wie schön. Jetzt wurde er auch noch veralbert. Aber andersrum hätte er auch nicht anders reagiert. „Sehr witzig.“
Cameron kicherte heiter und stöhnte auf, als im nächsten Moment diese merkwürdige Kreischband Tokio Hotel zu singen begann. „Jetzt reicht's aber, das hält ja keiner aus“, nörgelte sein Wirbelwind und schaltete das Radio erneut ab. „So. Wo waren wir eben? Genau, bei Kindern.“ Cameron grinste spitzbübisch, als Dominic ihm einen genervten Blick zuwarf. „Auch wenn wir uns dahingehend einig sind, dass wir keine wollen, sollten wir uns trotzdem daran gewöhnen, bald eins um uns zu haben.“
„Warum das denn?“, fragte Dominic irritiert nach.
„Na weil...“ Cameron brach abrupt ab und schnappte nach Luft, um dann entsetzt zu fragen,
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