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Poseidons Gold

Titel: Poseidons Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Bankrott.«
    Er knurrte etwas Unverständliches und fummelte immer noch an meiner Neuerwerbung rum. »Das ist was sehr, sehr Schlichtes, Marcus …« Das Bett hatte einen Buchenholzrahmen mit eckigem Kopf- und Fußende. Was mir besonders gefiel, war die bogenförmige Verzierung am Kopfteil. Und die bloße Tatsache, daß es wahrhaftig vier Beine hatte, würde dieses Bett in meinem Haus zu einem Luxusgegenstand machen. »Ich hab da meine Zweifel. Ein Bett wie dieses müßte man in einem Alkoven verstecken«, jammerte Geminus.
    »Ach, mir liegt nichts an Silberfüßchen und Schildpatt. Damit würde ich doch nur unnötig Einbrecher anlocken! Wann kannst du liefern?«
    Er machte ein gekränktes Gesicht. »Du kennst die Spielregeln, Marcus. Barzahlung im voraus, und Selbstabholung.«
    »Zum Hades mit den Spielregeln! Bring mir das Bett so bald wie möglich, dann kriegst du dein Geld. Ich wohne nach wie vor an der Brunnenpromenade.«
    »In dieser Bruchbude! Warum suchst du dir nicht eine anständige Arbeit und fängst an, deine Schulden zu begleichen? Ich finde, dein reizendes Mädchen verdient ein hübsches Stadthaus mit Atrium.«
    »Helena kommt auch ohne Marmorflure und Ersatzschemel aus.«
    »Na, das bezweifle ich!« Ich, ehrlich gesagt, auch.
    »Sie sucht einen Mann mit Charakter, keine Bibliotheken und Privattoiletten.«
    »Den Charakter hat sie ja gefunden!« spottete er. »Also schön, ich laß dir das Bett in deine Flohfalle bringen, aber glaub ja nicht, daß das zur Gewohnheit wird. Und ich tu’s auch nicht dir zuliebe … Helena hat etwas bei mir gekauft, und da muß ich ohnehin einen Karren auf den Aventin schicken.«
    Mir wurde ganz mulmig, als ich meinen Vater, den ich doch kaum verknusen konnte, so vertraulich von Helena Justina reden hörte. Dabei hatte ich die beiden einander nicht mal vorgestellt – was ihn allerdings nicht daran hinderte, sich hinter meinem Rücken mit ihr bekannt zu machen und sich auf der Stelle väterliche Rechte anzumaßen. »Was hat sie denn gekauft?« fragte ich grollend.
    Jetzt hatte er mich da, wo er mich haben wollte. Wenn ein Besen zur Hand gewesen wäre, hätte ich ihm dieses Grinsen liebend gern vom Gesicht gefegt. »Das Mädchen hat Geschmack«, erklärte er genüßlich. »Sie ist dir zuvorgekommen …«
    Es widerstrebte mir, ihm meine Neugier zu zeigen, aber wenigstens hatte ich’s jetzt erraten. »Den Dreifuß! Und wieviel hast du ihr dafür abgeknöpft?« Er lachte aufreizend in sich hinein.
     
    Die Träger kamen und brachten die unverkauften Waren von der so grob unterbrochenen Auktion ins Lager zurück. Als sie die brutal aus der Wand gebrochenen Paneele hereinwuchteten, sagte ich: »Wer immer das Haus kauft, aus dem die stammen, wird die Löcher zugipsen müssen. Du könntest Mico hinschicken – als Wiedergutmachung.«
    »Du meinst, um es noch schlimmer zu machen. Aber meinetwegen, ich geb ihm die Adresse.«
    »Wenn er Glück hat, haben die neuen Besitzer noch nicht von ihm gehört. Außerdem läßt sich das, was er verpfuscht hat, im Handumdrehen kaschieren. Und der Verputz muß ja ohnehin übermalt werden …«, plapperte ich weiter in dem Bemühen, ihm unbemerkt ein paar Informationen zu entlocken. »Bestimmt hast du selbst schon daran gedacht, einen Tafelbildmaler für den Auftrag vorzuschlagen?« Aber mein Vater biß nicht an. Genau wie Festus konnte er in Geschäftsdingen sehr verschwiegen sein. Ich gab jedoch nicht so schnell auf. »Du kennst doch sicher jeden Pinselkleckser in der Stadt?«
    Diesmal reagierte er mit jenem Augenzwinkern, das früher so magisch auf Frauen gewirkt hatte. Heute jedoch war es düster und skeptisch. Er wußte, daß ich auf etwas ganz Bestimmtes hinauswollte. »Erst das Bett, jetzt Renovierungsarbeiten. Hast du etwa vor, deine schäbige Absteige zu vergolden wie einen Palast? Vorsicht, Marcus! Ich bin strikt gegen unangemessenen Zierat in …«
    »Ach, ich dachte nur an ein paar kleine Trompel’oeils«, witzelte ich lahm. »Eine von Satyrn bevölkerte Landschaft fürs Schlafzimmer und ein paar Stilleben für die Küche – erlegte Fasanen und dazwischen vielleicht eine Obstschale … nichts Aufwendiges.« Nein, so kam ich nicht weiter. Ich mußte direkter vorgehen. »Hör zu, Helena hat’s dir bestimmt schon erzählt. Ich bin hinter ein paar Klecksern her, die sich mal in einer billigen Kneipe auf dem Caelius mit Festus getroffen haben. In einer Spelunke namens Jungfrau.«
    »Ja, hat sie mir erzählt«, versetzte er so

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