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positiv verliebt (German Edition)

positiv verliebt (German Edition)

Titel: positiv verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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sogar meine Hand. Schon von weitem kann ich Daniel erkennen. Grinsend gehe ich auf ihn zu, aber sein Gesicht wirkt finster und verschlossen.
    „Echt geil, dass ihr es endlich geschafft habt“, brummt er schlecht gelaunt und geht ohne ein weiteres Wort zum Eingang.
    „Du hättest doch auch allein reingehen können“, rufe ich ihm hinterher. Ich kann seine Wut echt nicht verstehen. Er geht doch sonst auch allein hierher.
    „Leck mich“, brummt er, aber noch ehe er verschwinden kann, habe ich ihn eingeholt.
    „Kannst du mir verraten, was mit dir los ist? Es tut mir leid, dass wir uns verspätet haben, okay? Deine Reaktion ist allerdings echt ein bisschen drüber.“
    Daniel bleibt stehen und starrt Fabian eine ganze Weile an, dann sieht er zu mir und schüttelt den Kopf. Er murmelt etwas vor sich hin, von dem ich nur andeutungsweise den Namen Lukas verstehe.

Im Rampenlicht

    Auch nach dem zweiten Bier ist Daniel noch nicht besser drauf. Er lehnt an der Bar und lässt seinen Blick gelangweilt über die Massen streifen.
    Es ist wie jeden Samstag voll und auf der Tanzfläche herrscht dichtes Gedränge. Fabian steht neben mir und wippt im Takt der Musik. Hin und wieder lächeln wir uns an, aber die Stimmung ist dank Daniel angespannt und so richtig wohl fühle ich mich noch nicht.
    „Was ist los?“, frage ich zum wiederholten Male und fordere Daniels Aufmerksamkeit.
    „Nichts“, brummt er, ohne mich anzusehen. Frustriert winke ich den Barkeeper heran und bestelle zwei Whiskey.
    Es hat eindeutig Vorteile, einen Freund zu haben, der keinen Alkohol trinkt. Deshalb muss ich mir wohl auch in Zukunft keine Gedanken wegen der Fahrerei machen. Zukunft … allein das Wort sorgt dafür, dass eine wohlige Hitze in meinem Bauch entsteht. Ich beuge mich zu Fabian und drücke ihm einen Kuss auf die Schläfe, berausche mich an seinem wunderbaren Duft und halte dann Daniel den Whiskey entgegen.
    „Auf die Liebe“, proste ich ihm zu und sehe ihn provozierend an. Ich bin mir ziemlich sicher, dass seine schlechte Laune weniger mit unserem Zuspätkommen, als mit Lukas zusammenhängt.
    Daniel wirft mir einen grimmigen Blick zu und trinkt das Whiskeyglas in einem Zug leer.
    „Keine Ahnung, wovon du redest“, brummt er.
    Ich bin tatsächlich geneigt, ihm zu glauben. Wobei ich denke, dass es weniger die Liebe ist, von der Daniel keine Ahnung hat, sondern das, was sie mit ihm macht. Daniel will immer alles im Griff haben. Er bestimmt die Regeln und hat sein Leben unter Kontrolle. Nur ganz offensichtlich funktioniert das gerade nicht so, wie er möchte, und das macht ihn mürrisch und überfordert ihn ganz offensichtlich.
    „Noch niemanden für heute Nacht entdeckt?“
    „Nein.“
    „Wo ist denn Lukas?“
    „Woher soll ich das wissen? Bin ich seine verdammte Mutter? Es interessiert mich einen Scheiß, was er gerade macht oder mit wem oder…“ Daniel bricht ab und reibt sich genervt über die Augen. Ich lege eine Hand auf seine Schulter und spüre, wie angespannt er ist. Lukas setzt ihm tatsächlich mehr zu, als ich vermutet hatte. Wir sehen uns an und sein Blick wirkt gehetzt und unsicher.
    „Wenn dir das alles so verdammt egal ist, dann kannst du jetzt auch bessere Laune haben. Such dir einen anderen Kerl und feiere ein bisschen mit uns. Es ist schließlich schon eine Ewigkeit her, dass wir zusammen weggegangen sind.“
    „An wem liegt das wohl?“, fährt er mich an und seine Augen fixieren Fabian unheilvoll. „Ich musste nicht wochenlang die Krankenschwester spielen für… für so eine virustragende Zeitbombe…“
    Für einen Moment ist es, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Das Blut rauscht in meinen Ohren und Daniels Worte hallen laut und bedrohlich in meinem Kopf wider. Ich fühle, wie Fabian zusammenzuckt und von mir zurückweicht, spüre unendliche Wut und Trauer und… meine Hand ballt sich zur Faust. Ich starre Daniel sprachlos an. Das hat er nicht gesagt… das würde Daniel niemals sagen… Bestimmt haben der Lärm und diese höllische Musik die Worte falsch transportiert.
    „Was hast du gesagt?“, frage ich mit zittriger Stimme.
    „Ich…“ Auf einmal fällt die Wut von ihm ab und blankes Entsetzen steht in seinen Augen.
    „Sorry“, brummt Daniel und fällt regelrecht in sich zusammen. Er schiebt sich an mir vorbei, geht auf Fabian zu und umarmt ihn.
    Ich verstehe nicht, was er zu Fabian sagt, aber der bringt ein schiefes Lächeln zustande und sieht unsicher zwischen mir und

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