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positiv verliebt (German Edition)

positiv verliebt (German Edition)

Titel: positiv verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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Daniel hin und her.
    „Schon gut“, murmelt Fabian unbehaglich und befreit sich aus Daniels Umarmung.
    „Nein, wirklich“, bekräftigt mein bester Freund und fährt sich unwirsch durch die Haare. „Es tut mir leid. Das musst du mir glauben. Ich weiß, was du Jakob bedeutest, und dass ich wahrscheinlich gerade um ein blaues Auge oder noch Schlimmeres herum gekommen bin und ich hätte es wirklich verdient.“
    Ich verschränke die Arme vor der Brust, bin immer noch viel zu wütend, um mich auf seine Worte einzulassen. Hier geht es nicht darum, was er verdient hätte, sondern, was seine Worte angerichtet haben. Was sie für uns und unsere Freundschaft bedeuten.
    „Jakob?“ Er sieht mich flehend an, aber ich schüttle nur den Kopf, bin immer noch viel zu entsetzt.
    „Es ist wirklich nicht schlimm“, sagt Fabian mit fester Stimme. „Ich kann dich gut verstehen und ich nehme deine Entschuldigung an. Vielleicht könntest du ja das nächste Mal auf solche Bezeichnungen verzichten.“
    „Ich sehe das anders“, halte ich zornig dagegen. Auch wenn Daniel zerknirscht aussieht, rebelliert es noch immer in meinem Magen.
    Fabian schlingt seine Arme um meinen Hals und küsst mich. Wie gern würde ich darauf eingehen, aber in meinem Kopf geht alles durcheinander. Ich kann noch immer nicht fassen, was Daniel gesagt hat. Sanft schiebe ich ihn von mir, denn seine Nähe verstärkt das wütende Gefühl, das durch meine Adern rauscht, noch zusätzlich.
    „Jakob, bitte“, fleht Fabian, aber erneut kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
    Diesmal ist es Daniel, der mir ein Glas gegen die Brust drückt. Automatisch greife ich zu, starre die goldbraune Flüssigkeit an und höre das leichte Klingen, als Daniel dagegen stößt. Ich schaue ihn an. Er legt eine Hand auf meine Schulter und zieht mich zu sich heran.
    „Ich begreife nicht, was mit mir passiert“, murmelt er und klingt vollkommen hilflos.
    „Das gibt dir noch lange kein Recht“, brause ich auf.
    „Nein, das tut es nicht. Und ich… Jakob, du kennst mich, auch wenn ich meine Zweifel habe, nicht glaube, dass das zwischen euch gut gehen kann, aber ich würde niemals, unter gar keinen Umständen…“
    „Ich weiß… jedenfalls war ich mir bis vor ein paar Minuten sicher, aber du hast diese unglaublichen Worte gesagt.“
    „Und ich kann sie nicht wieder zurücknehmen, aber ich habe sie nicht so gemeint und es tut mir leid.“
    „Das reicht jetzt“, mischt sich Fabian ein und funkelt mich böse an. „Er hat sich entschuldigt und… und wenn dir seine Worte nicht reichen, dann kann er… vielleicht fällt ihm ja noch was anderes ein, um es wieder gut zu machen!“
    Daniel und ich sehen uns an und auf einmal ist die unangenehme Spannung wie weggewischt. Wir grinsen uns an und ein diabolisches Blitzen zuckt in seinen Augen. Dann drehen wir uns beide zu Fabian, verschränken die Arme vor der Brust und starren ihn an.
    „Ach ja? Was würde dir denn als Wiedergutmachung gefallen?“, fragen wir nahezu zeitgleich. Zuerst ist Fabian verwirrt, dann wird er nervös und zupft an seinen Klamotten herum.
    „Na ja, ich dachte da an Essen oder Kino oder so… nicht… nicht woran ihr…“
    Schade, dass es so dunkel ist, aber ich wette seine Wangen brennen vor Aufregung. Daniel lacht und stößt mir in die Seite. „Er ist verdammt niedlich!“
    „Ich weiß, aber ich teile ihn auf gar keinen Fall.“
    Lächelnd ziehe ich Fabian in meine Arme und küsse ihn.
    „Das war gemein“, nuschelt er gegen meine Lippen.
    „Nur ein wenig“, flüsterte ich und lasse meine Zunge tief in seinen Mund gleiten.
    „Wollen wir tanzen?“
    „Ich muss nur schnell aufs Klo!“, erwidere ich und löse mich von ihm.
    „Aber mach keinen Unsinn“, ruft er mir hinterher. Ich drehe mich zu ihm um. Auch wenn er grinst, sehe ich, dass er es durchaus ernst meint. Dabei ist das letzte, woran ich denken kann, irgendein belangloser Fick. Ich will Fabian!
    Auf dem Klo herrscht wie immer ein großes Gedränge. Alle Kabinen sind besetzt und die Geräusche, die mir entgegenschallen, sind eindeutig. Ich habe noch nie verstanden, wie man das Klo dem Darkroom vorziehen kann. In Gedanken versunken stehe ich vor dem Pissoir und beachte den Typ gar nicht, der sich neben mich stellt.
    „Treibst du es jetzt etwa mit dieser Aidsschwuchtel?“, brummt er. Ich brauche einen Moment, ehe ich seine Worte verstehe.
    „Wie bitte?“, erwidere ich und kann nur mit Mühe das Zittern in meiner Stimme unterdrücken. Auch die

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