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positiv verliebt (German Edition)

positiv verliebt (German Edition)

Titel: positiv verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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erwartet, ist das nicht meine Schuld.“
    Zuerst möchte ich ihm sagen, dass ich noch nie solchen Blödsinn gehört habe, aber dann beiße ich mir auf die Zunge und schweige. Wenn sich Daniel etwas in den Kopf setzt, dann ist er nur schwer vom Gegenteil zu überzeugen. Allerdings habe ich keinen Zweifel daran, dass dieses Arragement nicht auf Dauer funktionieren wird.
    „Hast du das von Marvin gehört?“, fragt er und beginnt leise zu lachen.
    „Wer ist Marvin?“
    „Jakob! Echt mal, du hast ein Namensgedächtnis, das ist ein Witz. Na ja, es betrifft dich ja nun nicht mehr, wo du vom Markt bist. Aber ich erzähle dir trotzdem, dass gestern Abend das Gerücht die Runde gemacht hat, Marvin hätte Feigwarzen.“ Daniel lacht laut und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Echt?“, frage ich glucksend.
    „Ja… zum Glück ist es schon eine Ewigkeit her, dass ich mit ihm im Darkroom verschwunden bin. Damit bin ich aus der Sache raus.“
    „Glaubst du denn, an dem Gerücht ist was dran?“. Allmählich entgleisen meine Gesichtszüge. Ich spüre, wie es in meinem Hals heftig kitzelt und auch wenn es wirklich fies ist, fühle ich eine gewisse Befriedigung.
    „Wer weiß… ich teste es jedenfalls nicht aus!“, erwidert Daniel
    Ich erinnere mich daran, dass ich meiner Mutter eine Tasse Kaffee nach vorn bringen wollte und verabschiede mich von Daniel, nachdem wir uns für Dienstag zum Mittag verabredet haben. Ich nehme den Kaffeebecher und gehe nach vorn, wo meine Mutter gerade den Eintritt von zwei Männern abkassiert. Ein kleines Mädchen steht neben ihnen und guckt sich neugierig um.
    Es dauert nur einen Augenblick, bis ich den einen als Sascha identifiziere. Als sich unsere Blicke treffen, stockt er ebenfalls und grinst mich dann an.
    „Fabian hat zwar irgendwas von einem Museum erzählt, aber dass du ausgerechnet hier arbeitest, hätte ich echt nicht vermutet.“ Er kommt lachend auf mich zu und reicht mir die Hand. Perplex ergreife ich sie und grinse ihn schief an.
    Die Kleine begutachtet mich neugierig.
    „Das ist meine Nichte Ronja und Mark kennst du ja bereits.“
    Dieser kommt nun ebenfalls auf uns zu und streckt mir seine Hand entgegen.
    „Wir haben uns auf der Party bei Lukas gesehen, oder?“, fragt er und sieht mich nachdenklich an.
    „Genau.“
    „Fabian ist mit ihm zusammen“, murmelt Sascha erklärend. Die beiden werfen sich wissende Blicke zu.
    „Schön, dich kennen zu lernen. Ich bin echt froh, dass Sascha nun wieder ein bisschen mehr Zeit für mich hat“, sagt Mark lachend. Ich verstehe nicht, was er damit meint, aber mein fragendes Gesicht scheint das kleine Mädchen zum Kichern zu bringen.
    „Die beiden sind ein Liebespaar“, flüstert sie mir verschwörerisch zu. „Das nennt man schwul.“
    „Wow“, flüstere ich zurück und sehe von einem zum anderen. „Du kennst dich ja echt gut aus.“
    „Ja, meine Mama hat mir das alles genau erklärt. Wo die Babys herkommen und dass zwei Männer gar keine Babys bekommen können und wie das mit dem Sex geht und…“
    „Oh Gott!“, schreien wir alle drei im Chor, während Ronja uns kichernd ansieht.
    „Wolltest du dir nicht das alte Spielzeug angucken“, lenkt Sascha sie ab und deutet auf die Regale.
    „Hier ist ja nur Zeug für Jungs“, erkennt sie auf den ersten Blick und sieht mich kritisch an.
    „Unsinn. Komm mit, ich zeig dir das tolle Puppenhaus. Es ist schon ganz alt, aber man kann sogar das Licht anmachen.“
    Tatsächlich lässt sie Sascha los und ergreift meine Hand. Die beiden folgen uns, während Ronjas kleiner Mund keine Sekunde still steht. Grinsend höre ich zu und zeige ihr nicht nur das Puppenhaus, sondern auch das Riesenrad und die vielen Puppen, von denen wir einige auch noch im Spielbereich haben. Begeistert leuchten ihre Augen und sie hat sogar noch einen Blick für das Jungenspielzeug übrig und spielt eine ganze Weile die Lokführerin, indem sie die Züge über die Modelleisenbahnplatte fahren lässt.
    Sascha scheint ebenfalls von den Zügen magisch angezogen zu werden, denn es dauert nicht lange, bis die beiden die Welt um sich herum vergessen und gemeinsam spielen.
    „Da erwacht der kleine Junge in ihm“, stellt Mark grinsend fest.
    „Bei dir etwa nicht?“
    „Nein, ich war noch nie ein Eisenbahnfan, aber dafür habe ich meine Rennbahn geliebt.“
    „Davon haben wir auch ein paar Exemplare, aber leider reicht der Platz nicht aus, um sie aufzubauen“, erwidere ich nahezu entschuldigend. Ich habe

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