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positiv verliebt (German Edition)

positiv verliebt (German Edition)

Titel: positiv verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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es ihm hilft, hinterher sofort die Spuren zu beseitigen, dann ist es vollkommen in Ordnung. Immerhin kommt er auch diesmal ohne das Desinfektionsspray zurück. Fabian krabbelt zurück ins Bett und kuschelt sich an mich. Wir lauschen dem Herzschlag des anderen. Es gibt keine Worte, die auch nur annährend ausdrücken können, wie sehr ich diesen Mann liebe. HIV wird mich nicht daran hindern, es ihm immer und immer wieder zu beweisen.
    „Und du bleibst bei mir?“
    „Ja.“
    „Auch wenn ich mürrisch bin oder traurig, wenn ich wütend auf die Welt und auf diesen Körper bin?“
    „Dann erst recht“, erwidere ich leise. „Was ist mit dir?“
    „Was meinst du?“
    „Wirst du mich in deiner Nähe dulden, wenn es dir schlecht geht und du wütend auf dich und diesen Körper bist… den ich im Übrigen ganz besonders heiß finde.“
    „Ja“, sagt Fabian schlicht und es klingt so ehrlich, dass ich keinen Zweifel daran habe, dass wir es schaffen werden.

Überraschungen

    „Wieso bist du denn schon hier?“ Instinktiv werfe ich einen Blick auf die Uhr und sehe meine Mutter fragend an.
    „Ich hatte zu Hause nichts zu tun und dachte mir, dann bist du nicht so allein.“
    Sie lächelt mich an, aber mein Gefühl sagt mir, dass das nur die halbe Wahrheit ist.
    „Und wirklich?“, frage ich deshalb und verschränke die Arme vor der Brust.
    „Ich war mir nicht sicher, ob du es rechtzeitig schaffen würdest“, gibt meine Mutter zu und zuckt mit den Schultern. Ganz unrecht hat sie natürlich nicht. Es fiel mir nicht besonders leicht, hierher zu kommen. Die Nacht war unglaublich und ich hätte nichts lieber getan, als mit Fabian den ganzen Sonntag im Bett zu verbringen. Aber da ich in letzter Zeit oft gefehlt habe, wollte ich meine Mutter nicht schon wieder am Sonntag arbeiten lassen. Hätte ich gewusst, dass sie trotzdem hier erscheint…
    „Ich hätte doch angerufen“, brumme ich ungehalten.
    „Ich weiß, aber mir ist zu Hause einfach die Decke auf den Kopf gefallen. Dein Vater ist seit ein paar Tagen schlecht gelaunt, weil er im Büro so viel Stress hat. Heute hat er sich mit einem Buch zurückgezogen. Ich will ihn nicht stören, aber ich wollte auch nicht zu Hause rumsitzen.“
    „Okay.“
    Für einen Moment keimt in mir der Gedanke, dass ich wieder zurück zu Fabian könnte. Es gibt da sicherlich ein paar Möglichkeiten, wie wir den Sonntag sehr viel schöner gestalten können. Allerdings verwerfe ich die Idee, denn ich will meine Mutter nicht schon wieder allein lassen. Sie hat in den letzten Wochen viel Rücksicht auf mich genommen und da werde ich diesen Nachmittag sicherlich problemlos überstehen.
    „Geht es deinem Freund wieder besser?“
    „Ja, zum Glück“, erwidere ich und kann das Strahlen in meinem Gesicht nur schlecht verbergen.
    „Das freut mich wirklich. Du warst in letzter Zeit sehr angespannt, aber heute wirkst du … na ja scheint, als wenn ihr einen schönen Samstag hattet.“ Sie kichert mädchenhaft.
    „Hm.“ Es gibt Dinge, die will ich schon lange nicht mehr mit meinen Eltern besprechen.
    „Wann lernen wir den jungen Mann denn mal kennen?“
    „Mama! Kannst du uns nicht noch ein wenig Zeit geben?“, brumme ich, denn der Gedanke behagt mir nicht. Ich bin froh, dass ich endlich Fabian überzeugt habe, und ich will einfach keine weitere Ablehnung erfahren, schon gar nicht von meinen Eltern.
    „Du denkst an Mario?“, stellt sie fest und mustert mich.
    „Nein… Unsinn. Fabian hat überhaupt keine Ähnlichkeit mit Mario.“
    „Und trotzdem machst du dir Sorgen.“
    „Ich…“
    „Nein, warte“, unterbricht sie mich. „Papa und ich haben uns damals dumm benommen. Es war nicht richtig, dass wir uns einmischen wollten, auch wenn wir am Ende irgendwie recht hatten.“
    „Genau das will ich aber nicht hören“, knurre ich.
    „Dann halten wir uns eben zurück.“
    „Das macht es auch nicht besser. Glaubst du, ich würde nicht erkennen, wenn ihr ihn nicht mögt? Es spielt keine Rolle, ob ihr es mir ins Gesicht sagt, oder durch Gesten zeigt“, fahre ich sie an.
    „Wie sollen wir uns dann verhalten?“, fragt sie und ihre Stimme klingt ein bisschen ungehalten.
    „Keine Ahnung. Ich will, dass ihr euch mit mir freut. Ich bin euer Sohn und wenn ich verliebt bin und euch meinen Freund vorstelle, dann ist das Letzte, was ich von euch erwarte, dass ihr mir seine Fehler unter die Nase reibt.“
    Nachdenklich sieht sie mich an und nickt nach einiger Zeit mit dem Kopf. „Du hast recht. Als

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