Post Mortem
friedlich.«
»Mir geht's prima, Baby.«
Wir zogen uns schweigend an. »Frühstück, Alex?«
»Nein danke, bin nicht hungrig.«
»Was macht dir zu schaffen, mein Süßer?«
»Nichts, wirklich.«
Sie nahm meine Hand. »Du hast für sie getan, was du kannst. Wenn all diese Detectives die Augen offen halten, werden diese fiesen Typen bald gefunden.«
»Da hast du bestimmt recht.«
»Trinken wir wenigstens einen Kaffee, bevor ich gehe.«
Nachdem sie ins Atelier aufgebrochen war, fuhr ich zur Uni, stellte den Wagen auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz am südlichen Ende ab und ging zum Hof der Naturwissenschaftler.
Scharen von Studenten und Dozenten überquerten den Platz. Von Robert Fisk oder Blaise De Paine war nichts zu sehen. Von Tanya auch nicht.
Ich ließ mich nach Norden zu dem Springbrunnen treiben und ging durch das Physikgebäude.
Verließ es an der Rückseite und ging weiter auf einem von Bäumen beschatteten Fußweg.
Gemessen daran, dass Sommer war, herrschte viel Betrieb. Ich entdeckte einen kleinen, muskelbepackten Mann mit rasiertem Schädel unter den Studenten. Ausschließlich schwarz gekleidet. Passte perfekt zu den Angaben über Fisk.
Er schlenderte am äußeren Rand des Fußwegs entlang, auf dem sich die Studenten drängten.
Ich schloss zu ihm auf, verfolgte ihn bis zur Eingangstreppe des Anthropologie-Gebäudes, wo ihm zwei junge Frauen in engen Jeans entgegenliefen, um ihn zu begrüßen.
Als er sich zu ihnen umwandte, konnte ich einen Blick auf sein Gesicht werfen. Mitte vierzig, glatt rasiert.
Eine der Frauen sagte: »Hallo, Professor Loewenthal. Könnten wir mit Ihnen über die Prüfung reden?«
Ich kaufte mir an einem Kiosk einen Kaffee und trottete zur Bibliothek, die ich gerade betreten wollte, als mein Telefon klingelte.
Milo sagte: »Eben habe ich die ballistischen Untersuchungsergebnisse der Kugeln bekommen, mit denen Moses Grant getötet wurde. Sie stammen aus derselben Waffe wie die Geschosse, die man aus Leland Armbruster herausgeholt hat. Der kleine Petey war wirklich frühreif. Gott weiß, was er noch getan hat, was wir nur noch nicht entdeckt haben. Schon mit Tanya geredet?«
»Sie zieht bei Kyle ein.«
»Ein Mädchen in einem großen Haus«, sagte er. »Also ist es jetzt ein Schauerroman. Hältst du es für eine gute Idee?«
»Es ist das, was sie entschieden haben.«
»Kyle in der Rolle des Lord Protector. Noch ein paar Lebensjahre, und es ist durchaus denkbar, dass er mimimal qualifiziert wäre.«
»Er ist unerfahren, aber motiviert. Das größere Problem ist, dass er nicht jede Sekunde bei ihr sein kann. Was hältst du davon, die Fotos von De Paine und Fisk an die Unicops zu faxen?«
»Mach ich gern, aber erwarte nicht zu viel. Das Erste, was du von diesen Burschen zu hören bekommst, ist immer, wie wenig Leute sie haben. Reden wir später darüber, wie wir die Sicherheitsmaßnahmen für sie verbessern können. In der Zwischenzeit kommen wir vielleicht der Sache ein bisschen näher, die vor zehn Jahren passiert ist. Mary Whitbread hat ihr Haus um halb zehn verlassen, und Biro ist ihr gefolgt. Sie ist immer noch unterwegs und probiert derzeit Designerklamotten bei Neiman Marcus an. Petra ist seit Viertel nach zehn in der Nachbarschaft unterwegs und hat jemanden in der Blackburn gefunden, der sich an die schlechte alte Zeit erinnert. Wohnt direkt hinter Mary. Er wollte nicht bei sich zu Hause oder im Revier mit ihr reden, aber Petra hat ihn dazu gebracht, sich mit uns in Encino zu treffen, wo sein Büro ist. Um dreizehn Uhr.« Er las die Adresse vor.
»Ein nervöser Bursche«, sagte ich.
»Scheint so. Vielleicht sollte er praktizieren, was er predigt. Er ist einer von euch.«
Bevor ich mich auf den Weg ins Valley machte, holte ich mir Dr. Byron Starks Angaben auf der Website der Zulassungskommission für Psychologen. Achtundzwanzig Jahre alt, Bachelor of Arts in Cornell, Dr. phil. an der University of Ore gon, im Anschluss an die Promotion Praktikum an der Veterans Administration in Portland, frisch approbiert.
Seine Praxis befand sich in einem verspiegelten Würfel von sechs Stockwerken an der Kreuzung Ventura und Baiboa, der den gesammelten Charme einer Kopfgrippe hatte. Auf der Tür stand Advent Behavioral Group. Starks Name war der letzte von vierzehn. Sechs Psychiater, acht Psychologen, spezialisiert auf Essstörungen, Drogenmissbrauch, Managementstrategie, Berufsberatung, »Lebenshilfe«.
Starks Ein-Fenster-Büro mit dem harten beigefarbenen
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