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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Knüppelschaltung, um die Fahrt angenehm zu gestalten.
    »Feine Schalttechnik, Detective Connor«, sagte Milo. »Ich musste besser fahren als meine Brüder.«
    »Zur Selbstachtung?«
    »Zur Selbsterhaltung.«
    Jede zweite Immobilie schien sich im Bau zu befinden oder renoviert zu werden, und die Nebenwirkungen waren im Überfluss vorhanden: Staub, Lärm, über die Straße hastende Arbeiter, Furchen im Asphalt, die von schweren Maschinen herrührten.
    Während wir höherkamen, wurden die Häuser kleiner und einfacher, einige der mickrigeren offensichtlich Unterteilungen alter Anwesen. Der Oriole Drive begann mit dem dreizehnhunderter Block. Wir parkten am Fuß und machten uns an den steilen Aufstieg.
    Petras lange, schlanke Beine waren zum Bergwandern wie geschaffen, und dank meiner strapaziösen Dauerläufe war die Steigung keine große Herausforderung für mich. Aber Milo atmete schwer und setzte alles daran, es nicht zu zeigen.
    Petra behielt ihn im Auge. Er setzte sich an die Spitze.
    Keuchte: »Kannst… du… mich notfalls… wiederbeleben?«
    Sie sagte: »Ich habe letztes Jahr einen Auffrischungskurs gemacht, aber wagen Sie es bloß nicht, Lieutenant.«
    Sie schaute mich von der Seite an. Ich warf die Hände hoch.
    Das quietschende Geräusch seiner Boots wurde zu unserem Marschrhythmus. Ein Sackgassen-Schild erschien zu Beginn des vierzehnhunderter Blocks. Vierzehn zweiundsechzig bedeutete die Spitze des Hügels oder kurz davor.
    »Oh, toll«, keuchte Milo. Er rieb sich das Kreuz und trottete weiter.
    Wir kamen an einem riesigen weißen modernen Haus und dann an mehreren Fünfzigerjahre-Schachteln mit einfachen Fassaden vorbei. Was der als Makler-Sprech bekannte Orwellsche Dialekt als »charmante Häuschen aus der Jahrhundertmitte« bezeichnen würde.
    Der Teil über »umwerfende Panoramen« wäre nicht ungerechtfertigt.
    Milo drängte vorwärts. Er wischte sich das Gesicht mit einem Taschentuch ab, sog geräuschvoll Luft ein und zeigte mit dem Finger.
    Auf ein leeres Grundstück, wo Nr. 1462 hätte stehen sollen.
    Was blieb, war ein ebenes Stück brauner Erde, nicht viel größer als ein Abstellplatz für einen Wohnwagen und von Maschendraht umgeben. Das Tor war offen. Ein Schild mit der Baugenehmigung hing am Zaun.
    Ein Mann stand am dem hinteren Ende des Grundstücks, zwei Meter vom Abgrund entfernt, und starrte auf das versmogte Panorama.
    Milo und Petra überprüften die Fahrzeuge in der unmittelbaren Umgebung. Das nächste war ein goldener BMW, der am höchsten Punkt des Wendehammers geparkt war.
    »Das Auto ist nicht viel größer als das Grundstück«, sagte er. »Wohlstand in LA.«
    »Das ist der Grund, weshalb ich keine Landschaften male«, sagte Petra.
    Unsere Anwesenheit nicht beachtend, zündete sich der Mann eine Zigarette an, starrte und rauchte.
    Milo hustete.
    Der Mann drehte sich um. Petra winkte.
    Der Mann erwiderte die Geste nicht. Wir betraten das Grundstück.
    Er senkte die Zigarette und beobachtete uns.
    Anfang vierzig, knapp über eins siebzig, mit kräftigen Schultern, massigen Armen und Oberschenkeln und einem festen, runden Bauch. Ein quadratisches, dunkles Gesicht wurde unten von einem übergroßen Kinn abgeschlossen. Er trug ein hellblaues Frackhemd mit klobigen goldenen Manschettenknöpfen in der Form von Düsenflugzeugen, eine dunkelblaue Hose mit scharfen Bügelfalten und schwarze Kroko-Halbschuhe, vom Staub ergraut. Der oberste Hemdknopf war offen. Graue Brusthaare kräuselten sich, und eine Goldkette schmiegte sich an den Pelz. Eine dünne rote Schnur umgab sein rechtes Handgelenk. Ein Piepser und ein Handy hingen an seinem Hosenbund.
    Eng anliegende Ray-Bans versperrten die Fenster zu seiner Seele. Der Rest seines Gesichts war eine straffe Maske des Misstrauens.
    »Das hier ist ein Privatgrundstück. Wenn Sie einen Gratisblick wollen, gehen Sie zum Mulholland.« Petra zeigte kurz das Abzeichen vor.
    »Polizei? Was ist los, ist er verrückt geworden?«
    »Wer, Sir?«
    »Er. Troupe, der Rechtsanwalt.« Er wies mit dem Kopf auf das Haus im Süden. »Ich sage ihm immer wieder, dass alle Genehmigungen in Ordnung sind, es gibt nichts, was er dagegen machen kann.«
    Irgendein Akzent - vertraut, aber ich konnte ihn nicht zuordnen.
    »Was ist denn jetzt, beklagt er sich wieder über den Lärm? Wir haben das Grundstück vor einer Woche begradigt - wie soll man das machen ohne Lärm?«
    »Wir sind nicht deswegen hier, Mr.…«
    »Avi Benezra. Was wollen Sie dann?«
    Ich erkannte den

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