Post Mortem
Sie-wissen-wem machte, vielleicht kann dieser Typ es beweisen, dann wird sie nicht zu viel haben wollen.«
»Bei Scheidungen gibt es in Kalifornien keine Schuldfrage mehr.«
»Das ist der offizielle Kram«, sagte Benezra. »Aber sie hat die schicken Freunde, die Spendenaktionen, Mittagessen im Spago. Sieht nicht so gut aus, wenn alle wissen, dass sie nicht so vollkommen ist. Ich habe ihn beauftragt, die Beweise zu besorgen.«
»Wir reden von einem privaten Ermittler.«
»Ja.«
»Weil Ihre Frau…«
»Sie sind selber eine Frau. Was glauben Sie, hat sie getan?«
»Mit anderen Männern geschlafen?«
»Nicht Männern. Mit einem Typen, ihrem Augenarzt.« Er tippte gegen ein schwarzes Brillenglas. »Ich zahle zehntausend für LASIK, damit sie keine Kontaktlinsen mehr tragen muss, keine Juckerei mehr. Sie zahlt mir zurück, indem sie eine andere Behandlung bekommt.« Er lachte leise in sich hinein.
»Es ist gut, dass Sie darüber lachen können«, sagte Petra.
»Was, soll ich mir ein Magengeschwür holen?«
»Wie heißt der Privatdetektiv?«
»Der berühmte«, sagte Benezra. »Fortuno.«
»Mario Fortuno.«
»Ja. Ist er immer noch im Gefängnis?«
»Soweit ich weiß, Sir.«
»Gut. Er hat mein Geld genommen und nichts getan. Von dem anderen Kram habe ich keine Ahnung.«
»Hat Fortuno gesagt, woher er Blaise De Paine kannte?«
Benezra tippte gegen einen Finger. »Ein Freund von einem Freund von einem Freund von einem Freund. ›Aber er ist okay, Avi, glaub mir.‹« Er lachte noch lauter. »Vielleicht hab ich einen von den Freunden übersehen.«
»Was hat Ihnen Fortuno noch über De Paine erzählt?«
»Sonst nichts, ich war blöd, aber ich dachte, so ein Typ, der für mich arbeitet, warum soll er mich bumsen? Ich habe sogar einen Mietnachlass gegeben, weil das Haus nur Dreck war und bald abgerissen werden sollte.« Er drehte sich wieder zu dem Panorama um. »Sehen Sie sich das an.« Petra zeigte ihm eins der Partyfotos, die sie aus dem Internet heruntergeladen hatte. »Ist das die Person, von der wir reden?«
»Das ist er. Was hat er getan?«
Moses Grants Führerscheinfoto rief Kopfschütteln hervor. »Den habe ich nie gesehen. Was ist er, ein Gangster aus Watts?«
Das Foto, das von Robert Fisk bei der Festnahme gemacht worden war, ließ ihn die Augenbrauen hochziehen. »Der da war hier, den habe ich mindestens zweimal gesehen. Vielleicht hat er hier gewohnt, obwohl die Abmachung lautete, nur eine Person, das Haus hatte keine sechzig Quadratmeter, ein Schlafzimmer, ein Bad. War in den Fünfzigerjahren die Garage zu dem Haus von dem Mistkerl, er kauft vor zwei Jahren und denkt, alles sollte wieder zusammengehören, will aber nicht den Marktpreis bezahlen. Er macht mich so verrückt, dass ich das Grundstück nur bepflanzen wollte, aber das kann er vergessen, das Haus wird Zentimeter von der Grenze anfangen.«
Petra winkte mit Fisks Bild. »Weshalb glauben Sie, dass dieser Mann hier wohnte?«
»Einmal komme ich wegen der Miete, und er war der Einzige in dem Haus. Kein Hemd an, verrückte Tattoos, macht Gymnastik vor dem Fenster - auf einer Matte, wissen Sie? Judo, Karate, irgendwas in der Art, während Klamotten und Müll überall herumliegen. Ich versuche zu plaudern. Ich habe Krav Maga - israelisches Karate - in der Armee gelernt. Er sagt ja, das kennt er, dann schließt er die Augen und atmet wieder ein und aus und streckt seine Arme. Ich sage: Tut mir leid, Sie zu stören, aber was ist mit der Miete? Er sagt, er weiß nichts, ist nur zu Besuch hier. Diese Tattoos sind überall hier« - er berührte seine Brust - »und bis hoch zum Hals. Ist er ein Verbrecher?«
»Wir würden gern mit ihm reden. Was können Sie uns noch über De Paine und Mario Fortuno sagen?«
»Das war's.« Benezra schaute auf seine Armbanduhr. »Ich beauftrage ihn, Beweise zu besorgen. Er sagt mir, sie bumst den Augenarzt, vielen herzlichen Dank auch, Meisterdetektiv. Das weiß ich schon, weil sie wieder hundertprozentig sieht, und sie macht immer noch Termine bei ihm.« Er schüttelte den Kopf. »Dreizehntausend Dollar dafür, vielen herzlichen Dank. Er sollte im Gefängnis verrotten.«
»Dann hat er die Sache also nie zu Ende verfolgt?«, fragte Milo.
»Immer Entschuldigungen«, sagte Benezra. »Das braucht Zeit, Avi. Wir müssen sichergehen, dass es wasserdichte Beweise sind, Avi. Die Praxis des Augenarztes ist abgeschlossen, Avi, vielleicht kostet es ein bisschen mehr, Avi.« Ein breites Lächeln halbierte beinahe sein
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