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PR 2541

PR 2541

Titel: PR 2541 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geheimprojekt Stardust
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Datenkolonnen zeigten Werte, die alles übertrafen, was Lexa jemals gesehen hatte. Wahrscheinlich höher, als jeder andere an Bord es sich vorstellen konnte.
    Was geschieht da?, fragte sich Stuart Lexa und wünschte sich zugleich, es wäre weiterhin nichts passiert. Warum wurde meine Ungeduld bloß erhört?
    JeglicherGedankeverschwand schlagartig unter einem anderen Schleier – dem der Schmerzen, die blitzartig wieder durch seinen Kopf schossen.
    Ihm war, als zerreiße es ihn von innen.
    Er öffnete den Mund, um zu schreien, aber er hörte sich nicht mehr. Etwas fiel zu Boden – er selbst, bemerkte er beiläufig –, und Lexa versank blitzartig in einer tiefen Ohnmacht.
    Drittes Zwischenspiel: Und wieder diese Agonie
    Als habe etwas die Hülle seines Bewusstseins aufgebrochen und damit Stuart Lexas verletzliches und angreifbares Inneres bloßgelegt, schwappte etwas in seinen Geist.
    Etwas. Jemand. VATROX-VAMU. Der Vizeadmiral der Stardust-Flotte
    erhaschte einige Eindrücke dessen, was sich vor den Grenzen des Stardust-Systems abspielte. Er spürte die Gedanken, sah die Gefühle, roch die Emotionen und brannte im Feuer der Schmerzen, die sein Leib erlitt.
    Ob VATROX-VAMU überhaupt bemerkt, dass ich da bin? Jener einfache, sterbliche Mensch namens Stuart Lexa, geboren am 4. Februar 1389 NGZ auf Aveda, Sohn von Maximilian, Bruder von Rebecca, Vater von zwei Töchtern und zwei Söhnen?
    VATROX-VAMU konzentrierte sich auf etwas viel Wichtigeres. Er fühlte das Flackern des Schleiers und wusste, dass es nun so weit war. Die Jaranoc auf der anderen Seite hatten es vollbracht. Der Hyperdim-Perforator war fertiggestellt und nahm seine Arbeit auf.
    Endlich.
    Gier züngelte an den Rändern von Lexas Bewusstsein. Gier oder Sehnsucht oder ein anderes, tieferes Gefühl, in dem Schmerz, Leid und Wonne verschmolzen.
    Hyperdim-Perforator?, fragte sich Stuart Lexa und drängte damit das Gefühl zurück, das ihn verbrennen würde, wenn er sich ihm hingab. Was perforiert er? Den Sextadimschleier? Und wieso sind Jaranoc auf der anderen Seite?
    Als Nächstes bemerkte er, als sei er selbst jene unbegreifliche Wesenheit, die Schwingungen, die vom pulsierenden Schleier ausgingen. Jene Geschehnisse, die von den Ortern nur als tote Werte und Zahlen erfasst und in Tabellen ausgegeben wurden, erhielten während des Agonie-Traums ein eigenes Leben voller Wunder.
    Eine hyperenergetische Frequenz schlang sich um die dreidimensionale Wirklichkeit, schmiegte sich in ihre Lücken und sprengte sie voller Harmonie.
    Das Flackern im UHF-Bereich existierte nicht bloß, sondern lebte und atmete und erhob sich aus den Niederungen der Physik.
    Die Schwärze des Alls erfüllte sich mit buntem Licht und ließ erahnen, dass sie niemals tot gewesen war und niemals sterben konnte. In ihr wimmelte und strömte es.
    Das sterbliche Wesen Stuart Lexa benötigte nur einen anderen Blickwinkel, um es endlich zu erkennen. Die Arroganz, mit der er alles stets nur aus seiner Warte betrachtet hatte, erdrückte ihn geradezu. Die Erkenntnis, keineswegs so vorurteilsfrei und tolerant zu sein, wie er sich immer bemüht hatte zu sein, raubte ihm den Atem und erstickte ihn.
    Ich tue Buße, wollte er schreien, doch angesichts der Herrlichkeit verließen die Worte weder sein Gehirn noch seine Kehle.
    So schaute er und staunte. Staunte und war voller Entsetzen. Fürchtete sich und jubilierte. Der Hyperdim-Perforator: Werkzeug der Freiheit. Auslöser der Katastrophe, erkannte er
    in dem verborgenen Winkel, der auch in diesen Augenblicken noch klar dachte.
    VATROX-VAMU wartete. Aber er würde nicht mehr lange warten müssen.
    Stuart Lexa strebte zurück in die Wirklichkeit, aber er kannte den Weg nicht mehr.
    Er musste schleunigst hinaus aus seinem Traum, so erhaben er auch sein mochte. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Er musste weitergeben, was er erhascht hatte.
    Und vor allem das, was alle längst wissen mussten, weil auch die beschränkten Mittel der Ortung es ihnen zeigten.
    Der Schleier flackerte und wurde durchlässig.
    Durchlässig für die Kegelraumschiffe der Jaranoc.
    Durchlässig für ihren Herrn.
    Lexa warf einen letzten Blick in den lebendigen Kosmos. Er gönnte sich ein letztes Atemholen in dem Wissen, dass mit dem Ende des Traums auch die Schmerzen zurückkehren würden.
    Aber er musste wieder aufwachen, wenn er jemals wieder erwachen wollte.
    Und als er den Weg vor sich sah und ins Licht zurückkehrte, verfolgte ihn ein düsterer letzter Gedanke:
    Durchlässig

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