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PR 2541

PR 2541

Titel: PR 2541 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geheimprojekt Stardust
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Boden lag. Offenbar war er aus seinem Stuhl gestürzt.
    Der Roboter leierte weiter seine Informationen herunter. »Hypothese eins formuliert eine physische Spezifikation, die ausschließlich im Kontext einer Beschauerung durch hyperenergetische Strahlung des UHF-Bereichs virulent wird. Hypothese zwei geht hingegen ....«
    »Stopp!«, bat Lexa. »Keine weiteren Hypothesen, bitte. Wie ...«
    »Meine persönliche Hypothese lautet«, sagte da eine dunkle Stimme, und Sean Legrange schob sich in Lexas Sichtfeld, »du bist ein Waschlappen.«
    Na, herzlichen Dank! Weil er wusste, wie Legrange es meinte und weil er die große Erleichterung in dessen Stimme hörte, verkniff er sich eine Bemerkung.
    Er fühlte, wie die Beschwerden nachließen, und wandte sich an den Medorobot. »Welches Medikament hast du mir injiziert?«
    »Du verspürst Besserung?«
    »Ganz im Gegensatz zu deinen ersten Versuchen. Offenbar hast du nun das richtige Mittel gefunden.«
    »Es gibt eine ganz andere Erklärung«, mischte sich Legrange ein. »Die erste geortete ›Präsenz‹ ist inzwischen verschwunden.«
    »VATROX-DAAG«, murmelte Lexa.
    Der Medorobot gab beinahe synchron dazu ein surrendes Geräusch von sich und erklärte dann laut: »Dein Gehirnwellenmuster entspricht den gespeicherten Parametern der medizinischen Borddatenbank. Bleibende Schäden sind daher auszuschließen.«
    Legrange schlug dem Roboter gegen die Flanke. »Ruhe, Blechkamerad. – Du hast nicht gerade ›Vatertag‹ gesagt, oder?«
    Lexa lachte leise, obwohl sein Sinn nicht heiter war. »Der Name dieses Wesens, wenn es sich denn um ein solches handelt, lautet VATROX-DAAG. Es ist mit einfachen Kategorien allerdings nicht zu fassen.«
    »Woher weißt du das?«
    Lexa winkte ab. »Eine komplizierte Geschichte. Sagen wir es so – ich habe eine Vision durchlebt.«
    Der Verteidigungsminister musterte ihn mit skeptischem Blick.
    »Du brauchst dich um meinen Geisteszustand nicht zu sorgen. Es war kein spirituelles Erlebnis. Mein Bewusstsein hat auf die UHF-Strahlung reagiert. Vermute ich zumindest. Ich habe ... Gedanken empfangen.«
    »Telepathie?«
    »Ich bin nicht psibegabt, das geb ich dir schriftlich. Nein, es war eher, als überforme ein dominierendes mentales Muster mein Bewusstsein. Wie eine ... mentale Vergewaltigung. Als müsse ich verwehen, um etwas anderem Platz zu schaffen.«
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte Legrange und verjagte die Medoeinheit mit einem Handwedeln, die offenbar unschlüssig neben ihrem Patienten verharrte.
    Der Vizeadmiral teilte schnell und präzise seine Erkenntnisse über die Kegelstumpfraumer seinem Freund mit und erwähnte auch das Volk der Jaranoc. »Zu ihnen gehört die zweite Wesenheit. VATROX-VAMU.«
    »Das stärkere UHF-Muster?«
    Er nickte. »Wenn man es so nennen will. Es ist kompliziert. Wie VATROX-VAMU und die Jaranoc genau miteinander verbunden sind, kann ich nicht definieren. Ich weiß nur, dass es diese Verbindung gibt.«
    Es entstand eine kurze Redepause. Lexa setzte sich auf. »Das werde ich überprüfen«, versprach er. »Sobald Zeit dafür bleibt.« Was auf mittelfristige Sicht sicher nicht der Fall sein würde. Worüber er, was dieses Detail anging, auch nicht unglücklich war. »Interessant ist wohl auch, dass mir nur VATROX-DAAG Kopfschmerzen bereitet hat, VATROX-VAMU hingegen nicht. Was sagt uns das?«
    »Nichts. Wie du bereits gehört hast, ist eine der Ortungen verschwunden, die die Symptome wohl ausgelöst haben. Die zweite ...«
    »VATROX-VAMU.«
    »... befindet sich noch vor dem Schleier, aber wir entfernen uns von ihr.«
    Wir fliehen vor dem, was auch immer sich vor den Toren unserer Heimat abspielt? Das Missfallen stand ihm wohl deutlich ins Gesicht geschrieben, denn Legrange ergänzte: »Ich habe übrigens den Befehl dazu gegeben. Wir steuern einen Beobachtungspunkt in insgesamt sechs Lichtjahren Entfernung an. Dort werden wir sehen, ob diese Entfernung ausreicht.«
    Lexa nickte schwach. Wenn dadurch die Schmerzen verschwanden, war er gerne bereit, die zunehmende Entfernung von der heimatlichen Sonne in Kauf zu nehmen.
    *
    Stuart Lexa genoss das leicht gedämpfte Licht und die Ruhe abseits des Trubels in der Zentrale. Sie hatten die Enge und Sterilität des Besprechungsraums gegen Lexas Privatquartier getauscht.
    Seit nunmehr einem halben Standardtag beobachteten sie aus sicherer Entfernung das Geschehen rund um die Heimat. Da keine besonderen Überraschungen zu erwarten waren, hatten die beiden Männer die Zentrale verlassen

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