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PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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mir nicht so abgerissen vorgestellt.«
    »Herzogin«, sagte der Bewaffnete, »er kommt von Crepoin, einer Isolationswelt. Du kannst dir nicht vorstellen, was für Zustände dort herrschen. Unser Befehl lautete, ihn sofort zu dir zu bringen, daher haben wir keine Zeit gehabt, ihn herzurichten.«
    »Doch, das kann ich«, antwortete die Herzogin. Ihre Stimme klang jedoch nicht scharf, eher amüsiert. »Ich weiß genau, was für Bedingungen dort herrschen. Hast du etwa vergessen, wer die Aktion vorbereitet und geplant hat?«
    »Natürlich nicht, Herzogin.«
    »Na also«, sagte sie schnippisch und deutete auf Saedelaere. »Dann richtet ihn jetzt her. So schnell wie möglich, wenn ich bitten darf.«
    Der Terraner war es leid, dass man von ihm sprach wie von einem Ding. »Herzogin?«
    »Ja?«
    »Herzogin Rhizinza Yukk?«
    »Nicht ganz. Nun ja, ich verspreche, dir bald alle nötigen Erklärungen zu geben.« Sie drehte sich zu den Bewaffneten. »Jetzt weist ihm erst einmal eine Kabine zu, damit er sich frisch machen kann.«
    Im nächsten Augenblick sah sie wieder Saedelaere an. »In deinem jetzigen Zustand bist du nicht würdig, mit mir zu sprechen. Ach ja, und ich heiße dich an Bord der SHEYAR willkommen.« Sie trat von der Türöffnung zurück.
    »Herzogin, ich möchte mir diese Kabine mit Swift teilen.«
    »Mit Swift?«
    »Einer der Gefangenen auf Crepoin, mit dem ... unser Gast offensichtlich Freundschaft geschlossen hat«, erläuterte der Bewaffnete.
    »Oh.« Sie machte eine nachlässige Handbewegung. »Na schön, meinetwegen. Solange er nicht stört. Aber untersucht ihn zuerst, bevor ihr ihn in die Kabine seines Freundes bringt.«
    Sie trat zurück, und die Tür schloss sich hinter ihr.
     
    *
     
    Die Kabine war geräumig, fast schon großzügig, und perfekt auf seine Bedürfnisse ausgelegt.
    Saedelaere sah sich um, während er darauf wartete, dass man Swift zu ihm brachte. Ein großer Wohnraum, ein kleinerer Schlafraum, eine Hygienezelle ... Nach den harten Bedingungen auf Crepoin kam ihm die Kabine geradezu paradiesisch vor.
    Mit gespielter Beiläufigkeit ging er zur Tür und versuchte sie zu öffnen, doch es gelang ihm nicht. Er war also doch ein Gefangener.
    Damit hatte er zwar gerechnet, trotzdem verspürte er leichte Enttäuschung. Auf den ersten Blick hätte er mehr von der Herzogin erwartet.
    Auf den ersten Blick hast du dich in die Herzogin verliebt, dachte er dann zynisch. Nun ja, vielleicht nicht gerade verliebt, deine Liebe gilt ja einer anderen, doch ihre sexuelle Ausstrahlung zeigt Wirkung, sogar auf dich.
    Nach dem entbehrungsreichen Leben auf der Isolationswelt genoss er es geradezu, nun die Muße für solch einen inneren Dialog zu haben. Den Gedanken nachhängen zu können, ohne sich zu fragen, ob man bei der nächsten Essensausgabe wieder zusammengeschlagen wurde.
    Die Herzogin ... Ihre perfekte Gestalt erinnerte ihn an die sieben Mächtigen. Sie war schön wie eine altgriechische Statue, mit idealem Körperbau und überirdischen Proportionen. Er fragte sich, wie der Teil ihres Gesichts aussah, der von der Maske bedeckt wurde. Ein schmales Gesicht, hohe Wangenknochen, eine Stupsnase?
    Sie entstammte dem Volk der Lirbal, fiel ihm plötzlich ein.
    Aber wer war sie? Und was wurde hier gespielt?
    Die Ähnlichkeit mit Herzogin Rhizinza Yukk war unverkennbar. Saedelaere musste davon ausgehen, dass es irgendeine verwandtschaftliche Beziehung zwischen den beiden Frauen gab. Aber welche? Und anfangs war sie ihm nicht so arrogant und hochnäsig vorgekommen wie Rhizinza, sogar durchaus humorvoll mit einem Hang zu ironischen Spitzen. Und deutlich offener. Die Frau war weder auf seine schäbige, geflickte Maske eingegangen, noch hatte sie ihm das für Escalianer so typische Misstrauen oder gar Fremdenfeindlichkeit entgegengebracht.
    Aber dann der letzte Satz vor ihrem Abgang ... In deinem jetzigen Zustand bist du nicht würdig, mit mir zu sprechen ... Hatte sie sich nur verstellt? War dieser Satz Ausdruck ihrer wahren Natur, ihrer Arroganz, die sie bis dahin geschickt verborgen hatte?
    Alaska Saedelaere öffnete die Türen eines in die Schiffswand eingelassenen Schranks und fand darin Monturen, Umhänge und Schuhe, von denen er überzeugt war, dass sie ihm genau passen würden. Genauso sorgfältig, wie sie ihren eigenen Angaben zufolge seine Befreiung geplant hatte, hatte sie seinen Aufenthalt an Bord vorbereitet.
    Er zog sich aus, um die Hygienezelle aufzusuchen. Je schneller er sich frisch machte, desto eher

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