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PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Vergnügungswelt Ementa. Dort hält sich Baro derzeit auf.«
    »Ementa?«
    »Der Bordrechner stellt dir die Daten gern zur Verfügung, falls sie dich interessieren«, antwortete sie kurz angebunden. »Parrac Yan wird alles Nötige veranlassen.«
    »Ich möchte dich nach Ementa begleiten. Es kann nicht schaden, wenn ich mir einen Eindruck von einem Planeten des Reichs der Harmonie verschaffe ... und von dem Piloten Baro.«
    »Und ich möchte nicht, dass du dich unnötig in Gefahr bringst. Wie du gerade selbst gesagt hast ... du bist zu wichtig für uns.«
    »Ich habe schon ganz andere Situationen durchgestanden. Und das glaube ich nicht nur, das weiß ich. Ich bestehe darauf.«
    »Du bestehst auf ziemlich viel.«
    »Nur auf etwas, das ich auch vertreten kann. Sonst hättest du es mir nicht bewilligt, oder?«
    Der Blick aus Carmydea Yukks türkisfarbenen Augen kam Saedelaere furchtbar kalt vor. »Meinetwegen, es ist dein Leben. Und ohne Erinnerungen kannst du unserer Sache ... Aber lassen wir das. Allerdings muss ich dann meinerseits auch auf etwas bestehen.«
    »Worauf?«
    »Es stört mich schon seit geraumer Weile, aber wenn du uns nach Ementa begleiten willst, können wir es nicht länger hinausschieben. Ich bitte dich, schnellstens dieses schäbige und nur behelfsmäßig geflickte Ding von Maske gegen ein angenehmeres Modell auszutauschen. Wenn du es wünschst, kann ich dich dahin gehend gern beraten.« Der indignierte Tonfall ließ keinen Zweifel übrig, dass sie es ernst meinte.
    »Darüber können wir gern reden«, lenkte Saedelaere ein.
     
    *
     
    Auf diese Weise kam Saedelaere zu seiner neuen Maske. Aber nicht Carmydea Yukk, sondern Parrac Yan beriet ihn bei der Auswahl.
    Das Modell, für das sie sich entschieden, konnte Saedelaere nur als zwar recht schlicht, aber geschmackvoll bezeichnen. Es umschloss porzellanfarben und sanft geschwungen den gesamten Kopf und bestand aus weicher, gesichtsstrukturbetonender technoider Nanoseide. Wie bei Carmydeas Maske war in das Material ein Kom-Modul integriert. Sein Exemplar war nicht beweglich wie eine Kunsthaut, aber auch nicht hart wie die billige Plastikmaske und folgte mehr den Gesichtsformen, ohne deshalb gleich schlabbrig zu sein. Feinheiten gar wie Lächeln, Stirnrunzeln und so weiter bildete es allerdings nicht ab.
    Parrac Yan bestand darauf, auch bei der Anprobe anwesend zu sein. Saedelaere lehnte jedoch entschieden ab. Er hatte mittlerweile herausgefunden, dass sein ständiger Begleiter der Sicherheitschef der SHEYAR und somit dafür verantwortlich war, dass ihm erstens nichts zustieß und er zweitens keinen Unsinn anstellte, und diesen Auftrag nahm der große, schlanke Humanoide sehr ernst.
    »Das ist eine Ankleidekabine«, sagte Saedelaere. »Sie verfügt über keinen zweiten Ausgang. Du hast mich durchsucht. Ich verfüge über keine verdeckten Waffen. Was kann also passieren?«
    Der Sicherheitschef musterte ihn ungerührt.
    »Es ist ein ... Tabu«, fuhr Saedelaere fort. »So ähnlich wie im Reich der Harmonie. Ich darf mein Gesicht keinem Fremden zeigen.«
    Offensichtlich achtete man dieses ungeschriebene Gesetz auch bei rechtlosen Gefangenen. Hätte man ihm bei den Verhören die Maske abgenommen, hätte es Tote gegeben, und dann hätte man ihn wohl kaum einfach auf einen Isolationsplaneten verbannt.
    Parrac Yan zögerte kurz und nickte dann.
    Saedelaere durfte die Kabine allein betreten. Schnell nahm er seine billige, geklebte Maske ab und zog die neue über. Das Cappinfragment zeigte zu Saedelaeres Überraschung als einzige Reaktion ein kurzes Flackern, das vieles bedeuten konnte, aber es akzeptierte das neue Modell.
    Saedelaere betrachtete sich im Spiegel, steckte die alte Maske als Ersatz ein und behielt die neue an.
    Er verbuchte es jedoch als Erfolg, dass der Sicherheitschef ihm dieses wenn auch sehr geringe Vertrauen entgegengebracht hatte.
     
    *
     
    Ementa war 13.772 Lichtjahre von Crepoin entfernt. Im Intermitter-Modus würde der Flug insgesamt etwa viereinhalb Tage dauern.
    Viereinhalb Tage, die Saedelaere wie im Fieber verbrachte.
    Er machte sich mit der SHEYAR vertraut, soweit Parrac Yan es zuließ. Der Walzenraumer hatte eine Länge von 1040 Metern und einen Durchmesser von 310. Auf den Holos bot er ein imposantes Bild. Bis auf vier 31 Meter breite Längskuhlen, die sich oben, unten und an beiden Seiten vom Bug bis zum Heck erstreckten und als Andockbucht von Kleinraumern und sonstigen Beibooten genutzt wurden, war das Außenhautmaterial

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