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PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Ein prachtvolles Spielkasino reihte sich an das andere. Glitzerfassade an Glitzerfassade, dachte Saedelaere. Er fragte sich, nach welchen Kriterien der Pilot, dessen Dienste sie kaufen wollten, seine Auswahl traf.
    »Meldung von unserem Mann vor Ort«, drang Carmydea Yukks Stimme aus dem Kom-Modul. »Rizinze Baro ist im Nalusto. Wie immer um diese Tageszeit, wenn er nicht gerade arbeitet. Wir erreichen das Kasino in zwei Minuten. Haltet euch bereit.«
    »Vorsicht!«, warnte Parrac Yan. »Vor dem Eingang stehen einige Fresen. Die können unangenehm werden, wenn man sie schief ansieht.«
    Saedelaere machte noch ein paar Schritte und sah, was der Sicherheitschef meinte: lebende Fleischberge, die hauptsächlich aus dicken Muskelsträngen zu bestehen schienen. Sie waren über zweieinhalb Meter groß und vielleicht humanoiden Ursprungs, doch das konnte man nicht genau erkennen. Ihre Gesichter und sämtliche Körperstellen, die nicht von Kleidung bedeckt wurden, waren mit dichtem schwarzem Pelz besetzt.
    Die Wesen wirkten unwillkürlich Furcht einflößend, doch sie lachten laut, als der Terraner schnell zwischen zwei der dröhnend brüllenden Ungetüme hinwegtauchte, und schienen heftig miteinander zu scherzen, was mitunter spielerische Klapse beinhaltete, die Saedelaere glatt den Rücken gebrochen hätten.
    Saedelaere folgte Carmydea Yukk in das Kasino und hatte den Eindruck, eine andere Welt zu betreten. Dort herrschte keine ewige Nacht, sondern greller Tag. Scheinwerfer konkurrierten miteinander in dem Bemühen, die Bühnen der unterschiedlichsten Glücks- und Geschicklichkeitsspiele hervorzuheben.
    Parrac Yan trat dicht hinter Saedelaere und schob ihn voran. »Baro ist beim Kangedil. Halt dich im Hintergrund, während die Herzogin mit ihm spricht.«
    »Und wo findet das Kangedil statt?«
    »Dort, wo das Gedränge am dichtesten ist. Die Hoffnung, abgetrennte Gliedmaßen zu sehen, ist seit Einführung des Spiels ungebrochen lebendig.«
    Der Sicherheitschef legte eine Hand an Saedelaeres Hüfte und führte ihn durch das Gewühl zu einer erhöhten Bühne, über der ein kugelrundes Energiefeld in der Luft schwebte. Eine blauhäutige Dyonad mittleren Alters stand davor. Die Zuschauer feuerten sie frenetisch an, doch sie zögerte noch mit dem, was sie anscheinend tun wollte.
    Carmydea Yukk bahnte sich den Weg durch die Menge zu einem Kandran, der in der vordersten Reihe der Schaulustigen stand. Er trug die grellsten Plastikfolien, die Saedelaere je an solch einem Krötenwesen gesehen hatte, und ein kleines dunkelrotes Spitzhütchen, das fest mit seinem Kopf verbunden zu sein schien. Neben ihm stand ein etwas kleineres Exemplar seiner Spezies, das vortrat und der Rebellenführerin den Weg versperrte, als sie dem mit dem Hut zu nahe zu kommen drohte.
    »Rizinze Baro und sein Leibwächter«, sagte Parrac Yan über das Kom-Modul. Saedelaere merkte dem Sicherheitschef an, dass er am liebsten zu der Rebellenführerin geeilt wäre und den Kröten Manieren beigebracht hätte.
    Baro machte eine herrische Bewegung mit der Zunge, und der Leibwächter ließ Carmydea vortreten. Saedelaere beobachtete, wie die beiden sich eindringlich unterhielten. Wahrscheinlich sorgte ein Akustikfeld dafür, dass niemand sie belauschen konnte.
    »Baro geht auf den Handel ein«, erklang kurz darauf die Stimme der Rebellenführerin über das Kom-Modul. »Allerdings nur unter einer Voraussetzung. Er ist, wie schon erwähnt, eine ausgesprochene Spielernatur und braucht den Nervenkitzel. Er möchte, dass einer von uns am Kangedil teilnimmt. Er will auf uns setzen. Wenn er gewinnt, fliegt er uns zur Anomalie. Wenn er verliert, fliegt er nicht.«
    »Ich bin bereit«, antwortete Yan. Saedelaere hörte seiner Stimme allerdings die Betroffenheit an.
    »Nein«, erwiderte Carmydea Yukk. »Er möchte, dass Alaska spielt.«
     
    *
     
    Saedelaere sah den Sicherheitschef fragend an. Parrac Yan drängte sich mit ihm im Schlepptau durch die Menge, um einen Platz einzunehmen, von dem aus sie besser sehen konnten.
    Die Anfeuerungsrufe, die der blauhäutigen Humanoiden galten, wurden lauter, fast schon frenetisch. Die Frau stand nun dicht vor dem Energiefeld und streckte zögernd eine Hand aus.
    Saedelaere erbleichte, als ihm klar wurde, was sie beabsichtigte.
    In dem kugelförmigen Energiefeld von einem Meter Durchmesser befanden sich drei Kreditspeicher des Kasinos, gehalten von unsichtbaren Traktorstrahlen, durch die man aber mit der Hand greifen konnte.
    Durch die Kugel

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