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PR 2623 – Die zweite Anomalie

PR 2623 – Die zweite Anomalie

Titel: PR 2623 – Die zweite Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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einander parallel oder alternativ erscheinen konnten.
    Und der Moralische Kode war multiversal. Er war überall im Kosmos des Multiversums angesiedelt, präsent und wirksam, in sämtlichen parallelen, pararealen und wie auch sonst definierbaren Universen samt ihren vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Ausprägungen und den damit verbundenen potenziellen und sonstigen Alternativen und Varianten der Wahrscheinlichkeit und des »Realitätsgrads«. Zumindest nach allem, was die Galaktiker in den letzten Jahrtausenden an Wissen über diese Phänomene zusammengetragen hatten.
    Ging es also in Escalian und bei der Superintelligenz TANEDRAR um TRYCLAU-3 und den Kampf zwischen Kosmokraten und Chaotarchen und ihren Truppen? Und zu wem waren die Fremden, die Feinde von außen, zu rechnen? Waren unter Umständen sogar beide gleichermaßen gemeint – eben weil das Reich der Harmonie in mehr oder weniger ferner Vergangenheit diese schlechten Erfahrungen gemacht hatte? Oder steckte etwas ganz anderes dahinter?
    Hing das alles etwa mit den Dingen zusammen, die Alaska überhaupt erst nach Escalian geführt hatten? Die er kurz und knapp mit den Stichworten Samburi Yura, Konstrukteur Sholoubwa, BOTNETZ und QIN SHI umschreiben konnte?
    Alaska seufzte leise. Diese Fragen rissen Probleme an, die in den dunklen Stunden, kurz vor Morgengrauen, wenn der Schlaf sich nicht einstellen wollte, übermächtig wurden und einen um den Verstand bringen konnten. Aber nun schwelgte er geradezu darin, war einfach glücklich, die Fragen überhaupt stellen zu können. Er hatte seinen Verstand zurück.
    Enthusiastisch ging er zum nächsten Rätsel über. Wie sollte er den »Konstrukteur Sholoubwa« einordnen? Als nur einen von mehreren der Konstrukteure des mysteriösen BOTNETZES, das von Samburi Yura geborgen werden sollte, bevor QIN SHI es in die Hand bekommen konnte? Doch der war schon »erwacht« und hatte offenbar nicht nur das BOTNETZ, sondern auch Samburi Yura in seine Gewalt gebracht.
    Sholoubwa, der angeblich in der Immateriellen Stadt Connajent der Prachtvollen gestorben war, sich in den Visionen auf der Bühne des mahnenden Schauspiels Samburi Yura gegenüber ebenfalls als ein Beauftragter der Hohen Mächte vorgestellt und dann im fliegenden Verwaltungspalast der Herzogin als mit organischen Komponenten ausgestatteter Roboter herausgestellt hatte, ein metallenes, spinnenbeiniges Etwas, das im Zuge der Ereignisse irreparabel »beschädigt« und dann gemeinsam mit dem Verwaltungspalast vernichtet worden war ...
    Immerhin, dachte Alaska, gab es bereits andere Lebewesen, die in Roboter umgewandelt worden waren, wenngleich meist von Superintelligenzen oder Hohen Mächten ...
    Sholoubwa, der mit einer namentlich nicht bekannten Superintelligenz zu einem noch unbekannten Zeitpunkt das BOTNETZ in Form von »48 Blütenblättern der Zeitrose« als Waffe gegen die Mächte des Chaos geschaffen hatte.
    Das BOTNETZ war nach dem Verschwinden dieser Superintelligenz in der Galaxis Totemhain auf dem Planeten Kopters Horst versteckt worden, wobei die Lokopter als Wächter fungierten, ohne über die Natur der Waffe informiert gewesen zu sein.
    Und es hätte bessere Wächter geben können. Die Lokopter hatten nicht einmal bemerkt, dass das BOTNETZ irgendwann in den hundert planetaren oder 23 Terrajahren, also irgendwann zwischen 1440 und 1463 NGZ, seit dem letzten, noch planmäßigen Austausch der »Wächter« oder »Mächtigen« geraubt worden war. Zumindest, falls Alaska tatsächlich noch 1463 NGZ auf Kopters Horst gewesen war.
    Was hatte es mit Sholoubwa auf sich, der auch im System des singenden Schwarzen Lochs – lange vor dessen Übernahme und Zweckentfremdung durch die Entität Tafalla – als Konstrukteur aufgetreten war? Dort hatte er die Ultradimperforation nicht nur erschaffen, sondern auch an dem Schwarzen Loch verankert.
    Und er hatte mit der Fabrikwelt Tolmar etwas konstruiert, von dem er behauptet hatte: »Der Kristallplanet und die von ihm kontrollierte Ultradimperforation werden für ein Projekt der Hohen Mächte gebraucht! Sie dürfen keinesfalls in Mitleidenschaft gezogen werden!«
    Ja, Saedelaere erinnerte sich, und sein Herz wurde schwer. Das hatte Sholoubwa zu Samburi Yura gesagt.
    Angeblich war es Samburi Yuras erster Auftrag nach ihrer Ausbildung durch die Kosmokraten gewesen, die Entität Tafalla zu bewegen, mit ihrem albernen Schauspiel aufzuhören und diesen Sektor des Kosmos zu räumen. Die Zwergandroiden der LEUCHTKRAFT

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