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PR 2623 – Die zweite Anomalie

PR 2623 – Die zweite Anomalie

Titel: PR 2623 – Die zweite Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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sollten die »Bühne« demontieren. Nach der Begegnung mit Sholoubwa traf Samburi Yura eine Entscheidung – und reiste unverrichteter Dinge ab ...
    Mehr noch, ihm fiel wieder ein: Im Schwerpunkt des gleichseitigen Dreiecks, dessen Eckpunkte vom Hyperkristallplaneten, dem Schwarzen Loch und der Ultradimperforation in Form einer »hyperphysikalisch in sich gekrümmten Anomalie« gebildet wurden, war nicht nur ultra- und superhochfrequente Hyperstrahlung in einer Weise fokussiert worden, die für gewöhnliche organische Wesen nach kurzer Zeit tödlich sein musste. Damit verbunden war auch, dass im gesamten Bereich des Dreiecks die Raum-Zeit-Struktur ausgesprochen »brüchig« war. Dort lag ein Durchbruch oder Aufriss im Raum-Zeit-Kontinuum vor. Das Dreieck stellte also ein »Portal« von Pararealitäten dar!
    Und ultra- und superhochfrequente Hyperstrahlung wird im Allgemeinen von Strangeness-Effekten sowie Pararealitäten begleitet, rekapitulierte Alaska sein wiedergewonnenes Wissen. Man konnte es allerdings auch umgekehrt formulieren. Die mit unterschiedlicher Strangeness und ihrer Angleichung einhergehenden Effekte waren meist mit ultrahochfrequenter Hyperstrahlung und deren sechsdimensionalen Komponenten verbunden. Sie wirkten auf die Bewusstseine von Lebewesen irritierend, desorientierend, lähmend oder gar tödlich und störten konventionelle wie hyperphysikalische Technik gravierend bis hin zum Totalausfall.
    Ein spontaner, vielleicht irrwitziger Gedanke durchfuhr ihn: Vielleicht war das sogar so etwas wie ein »Vorläufer« zu einem Gebilde wie der Anomalie ...?
    Der Zellaktivatorträger seufzte. Zu viele offene Fragen und Ungereimtheiten. Dennoch hatte er die eindringliche Ahnung, dass alles irgendwie miteinander zusammenhing. Eine Ahnung, die ihm vor wenigen Stunden noch verwehrt gewesen war, weil er einfach nicht klar hatte denken können.
    TANEDRAR ... zurück zu TANEDRAR!
    Könnte TANEDRAR die namentlich nicht bekannte Superintelligenz gewesen sein, die gemeinsam mit dem – oder einem? – Konstrukteur namens Sholoubwa das BOTNETZ geschaffen hatte? Bislang war das reine Spekulation, gestand Alaska sich ein, doch es gab starke Indizien, die dafürsprachen. Die Tätigkeit des Konstrukteurs im System des singenden Schwarzen Lochs deutete ebenso darauf hin wie sein Auftauchen in Gestalt des spinnenförmigen Roboters, selbst wenn der nur ein »müder Abklatsch« gewesen sein sollte, vielleicht eine Art Back-up-Einheit oder was auch immer ...
    Andererseits würde die erlebte »Fremdenfeindlichkeit« im Reich der Harmonie durchaus zu den im mahnenden Schauspiel geschilderten Ereignissen passen, mochten sie dort durch Tafalla, den »kleinen Ableger eines verwirrten Geisteswesens«, noch so verbrämt oder gar entstellt worden sein.
    Die sich daraus unter Umständen ergebende Konsequenz berührte Alaska allerdings eher unangenehm. Denn wenn Tafalla nur der Ableger war, müsste die Superintelligenz TANEDRAR das »verwirrte Geisteswesen« sein ...
    Gab es deshalb die »Spitter« der paranormalen Begleiter in Escalian? Oder war es vielleicht genau umgekehrt, dass gerade erst die Aufsplitterung TANEDRARS zu der Verwirrung geführt hatte?
    Er brauchte weitere Hinweise, wenn möglich gar Beweise!
    Saedelaere hörte ein leises Zischen.
    Das Licht in der Kabine flammte auf, und die Tür öffnete sich.
    Die Augen des Maskenträgers tränten aufgrund der unvermuteten Helligkeit so stark, dass er nur noch verschwommen sehen konnte. Doch schon die Körpergröße seines Besuchers ließ keinen Zweifel aufkommen.
    Eroin Blitzer war gekommen, um nach ihm zu sehen.
     
    *
     
    »Alraska«, sagte der Zwergandroide, »geht es dir nicht gut? Parrac Yan hat mich informiert, dass er in deiner Kabine seltsame Geräusche gehört hat, und mich gebeten, nach dir zu sehen.«
    Also ging man bei der Überwachung seiner Kabine gründlich vor. Alaska hätte es auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Ihm wurde klar, dass er sich zusammenreißen musste, die Freude über seine Heilung nicht zeigen durfte.
    »Nein«, sagte er, »mir geht es schlecht. Meine Gedanken sind verwirrt, meine Erinnerungen verschwommen.«
    Er griff in eine Tasche seiner Kombination, bedeutete dem Androiden, das Tarngerät zu aktivieren.
    Blitzer verstand sofort und tat wie geheißen.
    Saedelaere fragte sich, wie das Gerät funktionierte und wieso bislang niemand festgestellt hatte, dass sie sich der Überwachung entziehen konnten. Aber es stammte aus dem Fundus der

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