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PR 2623 – Die zweite Anomalie

PR 2623 – Die zweite Anomalie

Titel: PR 2623 – Die zweite Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Anomalie selbst ... dort habe ich schon bei meinem ersten Besuch eindeutig Lebenszeichen festgestellt. Noch nicht näher definierbare, doch ... dort lebt irgendetwas ...«
    »Du hast dich natürlich nie ins Zentrum selbst gewagt?«
    Der Kandran schüttelte sich. »Nein, natürlich nicht.«
    »Bei den havarierten Schiffen gibt es aber eine Ausnahme, nicht wahr?« Eroin Blitzer rief ein Holo auf. Es zeigte ein stark beschädigtes Schiff, das sich in einiger Entfernung mit wesentlich höherer Geschwindigkeit von einer Position nahe dem Zentrum der Anomalie her näherte. »Auch in dieser Einheit habe ich keine Lebenszeichen entdeckt, aber seine Geschwindigkeit ist wesentlich höher als die aller anderen.«
    Baro sah auf das Holo. »Dieses Schiff sehe ich zum ersten Mal.«
    Alaska kniff die Augen zusammen. Täuschte er sich, oder wies der Raumer eine unverkennbare, vertraute Diskusform auf? Er war klein, hatte nur etwa 50 Meter Durchmesser, ein Beiboot ... »Kannst du vergrößern, Eroin?«
    »Natürlich.« Blitzer nahm Schaltungen vor.
    Nun konnte Alaska genug Einzelheiten erkennen, um sicher zu sein.
    Ihm stockte der Atem.
    Das stark beschädigte Beiboot war unverkennbar eine terranische Space-Jet.
     
    *
     
    Saedelaere betrachtete die Space-Jet nachdenklich im Ortungsholo. »Flieg zu dem Wrack, Baro. Ich kenne solche Schiffe. Vielleicht können wir hier wichtige Informationen gewinnen.«
    Carmydea Yukk nickte zögernd, und der Pilot beschleunigte die RHYLINE wieder.
    »An der Diskusunterseite wirst du eine Bodenschleuse finden. Docke dort an.«
    Der Terraner konnte nun weitere Einzelheiten erkennen. Es schien sich um eine modifizierte Jet der VENUS-Klasse zu handeln, bei der man auf die beiden Transportfinnen verzichtet hatte, also um einen reinen Diskus von 55 Metern Durchmesser und 16 Metern Höhe. Ihm fiel eine Kennung auf: B-SJ-031. Und kurz darauf sah er das Logo der ... BASIS!
    Der BASIS?, dachte Saedelaere fassungslos. Wie kommt ein Beiboot der BASIS hierher, ins Reich der Harmonie, in diese Anomalie?
    »Eroin?«
    Der Androide nickte und folgte Saedelaere und Blitzer zur Schleuse der RHYLINE.
    In geschlossenen Schutzanzügen betraten sie das Schiff.
    Es war dunkel. Auch in diesem Wrack war keine Energie mehr vorhanden, also auch keine künstliche Schwerkraft. Die Helmscheinwerfer enthüllten eine unheimliche Szene.
    Überall schwebten Leichen, hauptsächlich Terraner, aber auch Angehörige von Fremdvölkern. Viele der Toten wiesen äußerliche Verletzungen auf, die meisten – oder alle?, fragte sich Saedelaere – schienen jedoch erstickt zu sein. Die Space-Jet kam ihm jedenfalls beträchtlich überfüllt vor, als wären Besatzungsmitglieder der BASIS in größter Not geflohen – und hätten es nicht geschafft.
    Sämtliche Systeme einschließlich der Lebenserhaltung waren ausgefallen, der Sauerstoff war längst verbraucht. Saedelaere und Blitzer durchsuchten das Schiff oberflächlich, fanden aber nur Tote.
    Schließlich gingen sie zum Bordrechner. Mit der Energie seines SERUNS gelang es Saedelaere, einen Teil seines Inhalts zu überspielen. Zum Glück verfügte er als Aktivatorträger über spezielle Kodes, mittels derer er bei terranischen Positroniken als Bevollmächtigter akzeptiert wurde. Und obwohl er so lange nicht mehr offiziell für die Menschheit losgezogen war, galten sie nach wie vor.
    Saedelaere zögerte, das Schiff wieder zu verlassen. Aber wie wollte er zum Beispiel den Toten ein anständiges Raumbegräbnis zukommen lassen? Vielleicht konnten sie später zurückkehren. Im Idealfall, nachdem sie die überspielten Daten ausgewertet und vielleicht erfahren hatten, was zu der Katastrophe geführt hatte und wie die Space-Jet an diesen Ort gelangt war.
    Sie rüsteten sich mit einigen Gegenständen aus, mit Waffen und unbenutzten SERUNS, die Saedelaere vielleicht nützlich sein konnten, und kehrten zur RHYLINE zurück.

9.
     
    »Was ist das?« Saedelaere sah stirnrunzelnd auf das große, annähernd kugelförmige Gebilde im Holo. Es war ein schwarzbrauner, leicht pulsierender Klumpen mit einem Durchmesser von drei Kilometern. Dann und wann lief ein leichtes Zittern über die unregelmäßig geformte Oberfläche. Der Terraner hatte etwas Vergleichbares nie zuvor gesehen.
    Langsam und mit aller gebotenen Vorsicht war die RHYLINE zum Zentrum der Anomalie geflogen, obwohl Eroin Blitzer zur Eile mahnte. Der Zwergandroide misstraute der Stabilität des Gebildes.
    »Die Ortungsdaten bleiben größtenteils

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