Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2623 – Die zweite Anomalie

PR 2623 – Die zweite Anomalie

Titel: PR 2623 – Die zweite Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
Kugelsternhaufenzentrums komplett verschwunden und nur noch die pechschwarze, eben durchstoßene Wandung zu sehen. Fast hatte es den Anschein, als habe die RHYLINE beim Durchdringen der Blasenhüllen eine Transition um mindestens einige Hunderttausend Kilometer vollzogen.
    Mehr Zeit für weitere Beobachtungen blieb Alaska Saedelaere nicht. Baro gab ein blubberndes Geräusch von sich, das eher Resignation als Überraschung auszudrücken schien, und zog die RHYLINE hoch. Das Schiff schien sich nun allerdings viel schneller als zuvor zu bewegen.
    Der Grund für das Manöver wurde Saedelaere klar, als die Holos der Nahortung eine Unmenge winziger Objekte anzeigten, die auf die RHYLINE zurasten. Trümmer! Das sind Trümmer!
    Dann wurde ihm klar, dass es sich genau umgekehrt verhielt. Nicht die Objekte näherten sich mit hoher Geschwindigkeit der RHYLINE – die Spezialkonstruktion raste in ein Trümmerfeld!
    Oder beides ...
    Saedelaere war versucht, die Augen zu schließen, um nicht mit ansehen zu müssen, wie die Objekte unterschiedlicher Größe auf die RHYLINE einschlugen. Doch Baro gelang es knapp, eine Kollision zu vermeiden. Er gab Gegenschub, bis sein Schiff stoppte.
    »Gratulation«, sagte Carmydea Yukk zu dem Kandran. »Du hast gerade bewiesen, dass du als Pilot doch dein Geld wert bist.«
    Alaska runzelte die Stirn und sagte nichts dazu.
    Eroin Blitzer nahm weitere Ortungen vor. »Bei den Trümmern handelt es sich allesamt um Überreste von Schiffen des Reichs der Harmonie«, erläuterte er. »Trümmer ist eigentlich der falsche Ausdruck. Die Schiffe sind nur teilweise beschädigt, wie nach Zusammenstößen. Die meisten treiben jedoch in einiger Entfernung voneinander dahin.«
    Es waren hauptsächlich kleine Einheiten mit einer Länge von 34 und einem Durchmesser von neun Metern. Allerdings befanden sich auch einige größere mit einer Länge von 104 Metern und einem Durchmesser von 31 Metern darunter. Die zylindrischen Raumer erinnerten Alaska an Baumstämme, die an beiden Enden abgeschnitten waren. Die äußere Struktur ähnelte mit ihren Kerben und kleinen Wulsten einer dicken Rinde.
    »Was ist hier geschehen?«, fragte er. »Wieso wurden all diese Schiffe hierher versetzt? Und wie?«
    »Den Ortungsdaten zufolge«, erklärte Carmydea Yukk mit belegter Stimme, »handelt es sich um alte Modelle, noch älter als die Einheiten von Pridons Schutzflotte.«
    »Ich muss dich korrigieren, was Baro betrifft, Carmydea«, sagte Saedelaere. »Dein Lob war vorschnell. Baro hat nicht hervorragend reagiert, er hat gewusst, was ihn erwartet. Nicht wahr?«
    Der Kandran schwieg.
    »Diese Schiffe sind der Grund, weshalb du ursprünglich überhaupt hierhergekommen bist. Habe ich recht?«
    »Ja«, sagte der Pilot schließlich.
    »Du hast herausgefunden, dass hier in dieser Gegend eine Flotte des Reichs der Harmonie einfach so verschwunden ist ...«
    »Genau wie das Palastschiff meiner Großmutter!«, sagte Carmydea Yukk.
    »Aber schon vor elf Urd«, schränkte der Pilot ein.
    »Wie hast du das herausgefunden?«, fragte Alaska.
    »Das bleibt mein Geheimnis. Ich werde meine Informanten nicht verraten.«
    »Du wolltest die Schiffe zweifellos zu Geld machen, sie verkaufen oder ausschlachten. Doch stattdessen hast du nur die Anomalie gefunden? So war es doch, oder?«
    Der Pilot blähte wieder den Kehlsack auf.
    »Ich nehme einen Abgleich der Daten der beiden Anomalien vor«, warf Eroin Blitzer ein. »Derjenigen, in der das Palastschiff und die Schutzflotte gefangen war, und dieser hier. Die erste zog sich ja zusammen und hat sich mittlerweile aufgelöst. Diese hier ist deutlich kleiner und scheint in der Tat älter, aber auch stabiler zu sein. Doch um endgültige Antworten zu geben, fehlen mir zu viele Daten.
    Wir haben die Problematik schon einmal angesprochen, Alraska. Wann sind die Anomalien entstanden? Beziehungsweise wann wurden sie künstlich geschaffen? Haben sie eine gemeinsame Herkunft oder stehen sie doch in gar keinem Zusammenhang? Sind sie eine Laune der Natur? Oder gezielt erzeugt? Wenn Letzteres – von wem oder was?«
    Alaska fixierte den Piloten mit scharfem Blick. »Weißt du etwas darüber?«
    »Nein. Nicht das Geringste. Ich weiß nur, dass es im Bereich der Anomalie zahlreiche weitere Wracks gibt. Alle treiben mit ähnlicher Geschwindigkeit dahin, alle sind energetisch völlig tot, als wäre ihnen schon vor langer Zeit die Energie ausgegangen. In keinem habe ich jemals Lebenszeichen geortet. Nur im Zentrum der

Weitere Kostenlose Bücher