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PR 2623 – Die zweite Anomalie

PR 2623 – Die zweite Anomalie

Titel: PR 2623 – Die zweite Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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abgestritten, sie zu kennen. Das war gelogen. Du hättest zumindest sagen können, dass es Legenden darüber gibt, wenn es dir unangenehm ist, darüber zu reden, und mir anbieten können, mir diese Legenden in Datenspeichern zur Verfügung zu stellen. Das wäre höflicher gewesen.«
    Carmydea Yukk nickte zögernd. »Gut. Belassen wir es dabei. Ich werde dir von nun an sämtliche Informationen zur Verfügung stellen, sofern ich damit nicht die Sicherheit der Jyrescaboro gefährde. Ansonsten schließe ich aus deinen Aktivitäten, dass es dir wieder besser geht. Die Peaner haben dir helfen können?«
    »Ein wenig, Carmydea, ein wenig.«

8.
     
    Alaska Saedelaere schaute von dem Ortungsholo, das mitten in der Zentrale der SHEYAR schwebte, zu dem, das die Daten auflistete.
    Er war nicht überrascht. Auch im Kugelsternhaufen Caunard tobte ein Hypersturm, doch seine Stärke hielt sich in Grenzen und war keineswegs mit den Werten im Voruna-Sternhaufen zu vergleichen. Genau das hatten sie erwartet.
    Dann fiel sein Blick auf Rizinze Baro. Der Pilot nestelte an seinem Hut herum und hatte sein Gesicht zu etwas verzogen, was der Terraner für ein verlegenes Lächeln hielt. Offenbar war ihm nicht wohl in seiner warzigen Haut.
    Schließlich sah er zu Carmydea Yukk hinüber. Die Kommandantin hatte befohlen, dass die SHEYAR den Intermitter-Modus in sicherer Entfernung vom Zentrum des Sternhaufens beendete, um sich in Schleichfahrt dem Ziel zu nähern. Dort war das Schiff in den Ortungsschutz einer Sonne geflogen und hatte eine Sonde ausgeschleust.
    Saedelaere sah auf das Datums-Holo – 3AB-002-78D0 Adoc-Lian – und atmete tief durch. Die langen Tage des Wartens, der quälenden Gedanken und bohrenden Albträume waren endgültig vorbei. Welche Gefahren auch immer sie erwarteten, sie waren ihm fast lieber als die Zeit der Untätigkeit, in der die Sekunden zu Minuten und die Minuten zu Stunden wurden.
    »Schon Nachricht von der Sonde?«, fragte Carmydea Yukk.
    »Noch nicht.«
    »Fernortung?«
    »Daten wurden ausgewertet und liegen vor.«
    »Verstanden.« Die Rebellenführerin rief ein Holo auf.
    Es zeigte die weiße Sonne, die Rizinze Baro Redondo genannt hatte. Ihr System mit ehemals vier Planeten war verwüstet worden. Die ersten beiden Welten vom Jupiter-Typ umkreisten den Stern innerhalb weniger Tage. Der dritte Planet war zerstört worden. Eine Unmenge von Trümmern, große wie kleine, trieben langsam auseinander und würden sich in den nächsten Jahrtausenden in einen Asteroidengürtel verwandeln. Weit draußen folgte dann noch eine kleine, vereiste Welt.
    »Wie ist das geschehen?«, fragte Alaska den Piloten. »Sind das Auswirkungen des Erscheinens oder der Anwesenheit der Anomalie?«
    Baro antwortete nicht, blähte nur den Kehlsack auf. Alaska hielt das für das Äquivalent eines Achselzuckens.
    »Sind Raumschiffe in der Nähe?«, fragte die Kommandantin. »Ortet bitte mit der gebotenen Sorgfalt.«
    »Kein einziges Schiff des Reichs der Harmonie befindet sich in der Umgebung.«
    Saedelaere sah Eroin Blitzer an. »Wissen die Verantwortlichen im Reich der Harmonie tatsächlich nichts von dieser Anomalie? Obwohl Baro schon mehrmals dorthin geflogen ist, und zwar mit Passagieren? Solch eine Weltfremdheit kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.«
    Der Androide zuckte die Achseln.
    »Was schlägst du nun vor?«, wandte Carmydea Yukk sich an Saedelaere.
    »Ich bin genauso ratlos wie du. Letzten Endes bleibt uns wohl gar nichts anderes übrig, als Baro in den Einsatz zu schicken. Genau dafür hast du den Piloten ja angeheuert ...«
    Baros Zunge schnellte vor. »Bevor wir etwas Unüberlegtes tun: Ich betone erneut, dass ich niemals in die Anomalie selbst geflogen bin, mich nur in ihre Nähe gewagt habe. Ich habe also auch keine weiteren Erfahrungen damit.«
    »Um Passagieren, über deren Identität du keine Auskunft geben willst, ein ›Wunder des Kosmos‹ vorzuführen«, sagte Saedelaere zynisch. Er vermutete, dass der Kandran log wie gedruckt. Entweder hatte er Neugierige ausgenommen oder mit Industriellen Möglichkeiten besprochen, wie die Anomalie gewinnbringend genutzt werden konnte. Jedenfalls hatte sich dieser Spieler nur bereichern wollen.
    Baro sagte nichts mehr.
    »Die Sonde kehrt zurück!«, meldete die Orterin. »Erste Ergebnisse der Nahortung liegen vor.«
    Ein weiteres Holo bildete sich in der Zentrale der SHEYAR, und Saedelaere sah, dass sich in dem Sonnensystem tatsächlich etwas befand, was an eine Anomalie

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