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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Konferenzsaal ein.
    Er verließ sein Versteck.
     
    *
     
    Während der Nacht hatten sie das Kongresszentrum erneut bis in den entferntesten Winkel untersucht. Wieder waren die Individualtaster eingesetzt worden, ebenso die Antiflexsysteme. Das Ergebnis war zufriedenstellend oder auch enttäuschend, je nachdem, unter welchem Aspekt man es sehen wollte.
    Zufriedenstellend, weil wirklich alles getan worden war, um einen Sprengsatz oder ein irgendwo in dem weitläufigen Gebäude verborgenes Lebewesen aufzuspüren. »Die schlimmste Situation wäre, wenn plötzlich ein mental beeinflusster Siganese aus irgendeinem Mauerspalt auftaucht. Zwölf Zentimeter Mensch und eine ebenso große Strukturbombe.« Mit dieser Schreckensvision trieb Admiral Tekener seine Leute immer wieder voran.
    Enttäuschend, wenn so ein Geschehen die eigene Ohnmacht bewies. »Vielleicht bleibt dann noch Zeit, den Fehler zu begreifen und ihn zu verfluchen.«
    Tekener war unzufrieden. Vor allem mit den fehlenden Fortschritten, aber auch mit sich selbst. Nachdenklich und missgelaunt kaute er an seinem Frühstück, als sein MultiKom ansprach.
    Die Nachricht elektrisierte ihn geradezu. Im Aufspringen wischte er seine Kaffeetasse beiseite.
    Die Individualschwingungen des Administrations-Assistenten Zoron Farsell wurden soeben im Kongresszentrum geortet.
    Er spurtete los. Seine Befürchtungen bewahrheiteten sich.
    Permanent wurde ihm Farsells Position durchgegeben. Noch konnte er sich keinen Reim darauf machen, denn das war ein Bereich unterhalb des eigentlichen Gebäudes, der besonders intensiv durchsucht worden war. Farsell hätte schon Teleporter sein müssen, aber dann wäre er wohl im voll besetzten Saal erschienen.
    Ein Transmitter, ein kleines, tragbares, abgeschirmtes Gerät? Nicht seit den Problemen, die die Hyperimpedanz-Erhöhung bereitete.
    Also doch eine Laus im Pelz? Steckte das akonische Energiekommando hinter alldem? Er wollte nicht glauben, dass Reino tan Vitar ihn so hinters Licht geführt hatte.
    Die Sicherheitsmaschinerie war angelaufen. Auf den Galerien, in den Nischen entlang der Korridore, eigentlich in regelmäßigen Abständen waren die kegelförmigen TARA-VII-UH-Kampfroboter postiert. Mehr als tausend äußerst schlagkräftige Maschinen. Keiner der Delegierten hatte die Roboter bemerkt, aber nun, da sie ihre Deflektorfelder fallen gelassen hatten, sorgte ihr Anblick für Panik bei den Delegierten, die sich schon auf dem Weg in den Saal befanden oder bereits dort eingetroffen waren.
    »Wir kümmern uns um alle im Plenum!« Dafür war der TLD zuständig. Abschirmen der Anwesenden mit tragbaren HÜ-Projektoren und auf dem sichersten Weg ins Freie geleiten. Dort würden schon in diesen Sekunden die ersten Robotgleiter landen und die Fliehenden aufnehmen. Alles in Simulationen durchgespielt, von den Sicherheitskräften in SERUNS verinnerlicht.
    Was niemand wusste, war die Frage, wann ...
    »Wir haben noch nicht mehr als zweitausend Delegierte innerhalb des Kongresszentrums.«
    »Die Passagen zu den Hotelbereichen sind gesperrt. Der gesamte Komplex wird evakuiert.«
    Erst fünfzehn Sekunden seit Farsells Identifizierung. Tekener hetzte im Laufschritt einen halb verlassenen Korridor entlang. Zwei Abgeordnete redeten auf einen Kampfroboter ein, der sie nicht passieren ließ. Als sie Tekener sahen, versuchten sie, ihn aufzuhalten.
    »Raus hier!«, herrschte er sie an und hastete weiter. Der Korridor gabelte sich. Zur Linken, dreißig Meter entfernt, führte ein Antigravschacht vorbei. Tekener fing seinen Lauf gerade noch ab und schwang sich in das abwärts gepolte Transportfeld.
    Der MultiKom zeigte ihm, dass der vermeintliche Attentäter nach oben kam. Farsell konnte nicht so verrückt sein, sich sicher zu fühlen. Er provozierte. Seht her, hier bin ich, aber ihr könnt mir nichts anhaben.
    Klar, dass der Mann mit dem Leben abgeschlossen hatte. Er genoss seinen Auftritt. Und er würde die Bombe in dem Moment zünden, in dem er sich entdeckt sah.
    Mit jeder Sekunde zog sich der Zugriffsring um Farsell enger zusammen.
    Die eigenen Leute zurückhalten, Farsell das Gefühl geben, dass er sich noch in Sicherheit befand? Tekener entschied sich dagegen. Wer sagte ihm, dass der Sukraner die Bombe nicht in den nächsten Sekunden zündete? Womöglich würde eine Zeitschaltung die Explosion auslösen, und Farsell hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit, den Vorgang anzuhalten.
    Seine Gedanken überschlugen sich. Als Administrations-Assistent war

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