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PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand

PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand

Titel: PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Sensoren etwaiger Roboter getäuscht?«
    »Selbstverständlich.« In der raschelnden Stimme klang so etwas wie Stolz mit. Rhodan glaubte inzwischen, den Tonfall des skelettartigen Oracca deuten zu können, schließlich hatte er ihm aufmerksam gelauscht, während er die Geschichte seines Volkes und von Nartog dem Weitsichtigen erfuhr.
    Trumeri winkte vielsagend mit der flachen Metallscheibe, die ihm als Ortungsinstrument diente. »Und ich habe den weiteren Weg für uns vorbereitet. Begleitest du mich?«
    »Nichts lieber als das.«
    Sekunden später eilten sie durch die unterirdischen Korridore. Trumeri führte Rhodan mit schlafwandlerischer Sicherheit durch ein Labyrinth aus metallverstärkten Felsengängen. Dieser Stützpunkt des Verzweifelten Widerstands befand sich im Inneren eines ausgehöhlten Asteroiden.
    Die Anlage verzweigte sich weit. Sich den Rückweg zu merken war beinahe unmöglich; doch der SERUN zeichnete automatisch alles auf.
    Die ganze Zeit über ortete Rhodan passiv, und die Positronik seines Schutz- und Kampfanzugs lieferte viele Daten. So entdeckte er das Signal des beschädigten MARS-Kreuzers; allerdings war es so schwach, dass es auf eine Entfernung von mehr als einigen Lichtsekunden nicht mehr wahrgenommen werden konnte.
    Dasselbe galt für sämtliche Technologie im Versteck. Dicke Gesteinsschichten wirkten zusätzlich zu den eingesetzten Tarntechnologien isolierend und dämpfend.
    Trumeri bemerkte offenbar Rhodans Bemühungen. Er blieb stehen, und das allgegenwärtige leise Rascheln seines Kuttenstoffs fand ein Ende. »Eine Entdeckung dieses Stützpunktes kann nur aus purem Zufall geschehen. Oder als Ergebnis eines Verrats. Wir achten sehr darauf, keine Spuren zu hinterlassen.«
    »Es ist eure Lebensversicherung.«
    »Du sagst es.« Der Oracca blickte wieder auf seine Ortungsscheibe. »Wir sollten einen kleinen Umweg nehmen.«
    »Du bist der Hausherr.« Auch Rhodan lag natürlich daran, nicht bei ihrer nächtlichen Spritztour entdeckt zu werden. Er war gespannt, wohin Trumeri ihn führen wollte.
    Wenige Minuten später erreichten sie eine kleine Nebenzentrale, wie der Oracca es nannte. Sie entpuppte sich als das Innere eines Metallwürfels mit acht Metern Kantenlänge. An den Wänden rundum reihten sich Rechner- und Aggregatetürme. Sogar die Decke war neben dicken Röhren mit Rechnerhardware vollgepackt.
    Leise rauschte eine Luft-Umwälzpumpe. Dennoch roch es verbraucht, staubig und alt – weitaus unangenehmer als in den Gängen. Außerdem herrschte eine erstaunliche Wärme. An den Röhren kondensierten kleine Wassertröpfchen.
    Schweißtropfen traten auf Rhodans Stirn. »Du bist sicher, dass wir hier ungestört bleiben?«
    »Sicher sind nur der Tod und das All.« Trumeri stockte. »Ein Sprichwort meines Volkes. Sagen wir: Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass man uns nicht entdeckt – mitten in der Nacht. Deshalb habe ich diese wenig frequentierte Nebenzentrale gewählt. Außerdem habe ich natürlich einige Vorbereitungen getroffen. Vor einer zufälligen Entdeckung werden wir gewarnt.«
    Dem Terraner ging die Heimlichtuerei langsam auf die Nerven. »Also, was hast du mir zu sagen?«
    »Ein Bild sagt mehr als tausend Worte«, sagte Högborn Trumeri. »Ist das nun nicht ein Sprichwort deines Volkes? Ich kenne es von Oberst Anrene. Aber wie dem auch sei, hier kann ich auf spezielle Rechnerdaten und Holoprojektoren zugreifen. Natürlich gut abgeschirmt, sodass niemand innerhalb und außerhalb es ...«
    »Ich verstehe«, unterbrach Rhodan. »Weiter!«
    Einen Augenblick lang sah das fahle Knochengesicht verwirrt aus. Eine dünne Zunge, rau wie ein Stück Schmirgelpapier, huschte über die Zähne. Unter der Kutte drangen leise knackende Geräusche hervor. Im nächsten Moment flimmerte die Luft zwischen den beiden Männern, und eine Holoprojektion erschien.
    Zunächst ein unendliches, wirres Sternenmeer, verschob sich der Betrachtungswinkel, als fahre die Holokamera immer weiter weg vom aufgezeichneten Objekt.
    Sternengruppen schälten sich heraus, ballten sich zusammen, und bald entstand das Abbild einer Doppelgalaxis samt einer Materiebrücke, die die beiden Teile verband.
    »Das ist Chanda«, erklärte der Oracca. »Die Galaxis, in der du dich befindest.«
    Der Terraner nickte nur, er ging davon aus, dass sein Gegenüber diese Bewegung zu deuten wusste.
    Der kleinwüchsige Högborn Trumeri verschwand völlig hinter dem Holo, Rhodan sah ihn nur noch als Silhouette jenseits der

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