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PR 2627 – Die letzten Tage der GEMMA FRISIUS

PR 2627 – Die letzten Tage der GEMMA FRISIUS

Titel: PR 2627 – Die letzten Tage der GEMMA FRISIUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Pseudoharz beizukommen. Doch nicht in der wenigen ihnen zur Verfügung stehenden Zeit.
    Ein TARA stellte sich ihnen in den Weg. Sein Ortungskopf rotierte langsam und schwerfällig. Als wäre er unschlüssig, was er mit den drei Terranern anstellen sollte.
    Towa Ormaject feuerte. Der TARA verging in einer Feuerlohe. Ein Schwall heißer Luft fauchte über sie hinweg, ohne Schaden anzurichten.
    Das gewaltige Schott eines Hangars. Leer und zerstört. David schluckte schwer. Von dort aus hatten Space-Jets die Flucht versucht. Mit Freunden, Bekannten und Kollegen an Bord.
    Sie erreichten ungehindert ihr erstes Ziel. Der Kompensationskonverter vom Typ Hawk III stand vor ihnen, dahinter ein Ersatz-Aggregat. Die zylindrischen Aufbauten mit einem Durchmesser von zehn und einer Länge von dreißig Metern ruhten in metallenen Halteklammern. Massive Gehäuse umgaben die Wechselfeldgeneratoren und Konverterkerne, die ungeheure Energien bändigten.
    »Pseudoharz!«, flüsterte Towa Ormaject und deutete auf jenen Bereich des Primärzylinders, hinter dem die Steuerpositronik verborgen war. »Es überzieht die Hawks allmählich.«
    »Und macht sie für uns unangreifbar«, ergänzte David Campese. Er trat näher an das Respekt gebietende Objekt heran und verschwand allmählich in dessen Schatten. Um das Ersatz-Aggregat musste er sich keine Sorgen machen. Bekam er dieses Ding unter Kontrolle, würde sich das Problem des Back-up-Systems von selbst erledigen.
    Der Hawk war aktiv. Er zog die GEMMA FRISIUS vorwärts, unwiderstehlich, mit Werten, die sich dem Verständnis eines Menschen entzogen.
    »Dich bekomme ich klein«, flüsterte er. »Ich werde dich Mistding in die Luft jagen.«
    Achtsieben, der Chefingenieur des Schiffes, war mit einer anderen Gruppe unterwegs. Hätte er David gehört, hätte er bernsteinfarbene Tränen geweint. Er hatte Tage und Wochen in diesem Raum verbracht, hatte immer wieder Messungen an den Hawks angestellt, Wartungsarbeiten vollbracht, Teile ersetzt. Für ihn und sein seltsames Wertesystem waren die Aggregate nicht mehr oder weniger bedeutend als jene Lebewesen, die die GEMMA FRISIUS bemannten.
    »Seltsam«, sagte Mohanram Tivelani. Er drehte sich mehrmals nervös im Kreis. »Warum bewacht 37 diese Anlagen nicht? Ich hätte Widerstand erwartet.«
    »Er verlässt sich wohl auf das Pseudoharz.« David deutete auf schaumige Krusten, die den Hawk überzogen, die Schicht um Schicht bildeten.
    Er zog seine neue Waffe. Tivelani hatte sie ihm in die Hand gedrückt. Wahrscheinlich stammte sie von einem Toten. Mit dem Desintegrator fräste er vorsichtig die Befehlsfelder des Steuercomputers frei. Akustikbefehle allein würden ihm bei dem, was er vorhatte, nicht helfen.
    Es dauerte einige Minuten, bis David das kleine Tastpult ausreichend freigeräumt hatte, und es dauerte weitere wertvolle Zeit, bis er sich zurechtgefunden hatte. Achtsieben hatte ihm die Befehlssequenz genannt, die er abschicken musste.
    Hinter ihm ertönten Geräusche. Towa Ormaject schrie laut auf. Vor Zorn. Sie und der Kommandant deckten ihn, während er seine Aufgabe zu Ende führte.
    David aktivierte die Selbstvernichtungsanlage und lächelte. Er war zufrieden – und die Reaktion von 37, der ihnen TARAS auf den Hals hetzte, bewies, dass ihr Gegner angreifbar war. Dass er die Linearkonverter benötigte und sie unter allen Umständen beschützen wollte.
    David wandte sich den Kampfhandlungen zu. Die Roboter bewegten sich keinesfalls so, wie man es von Tötungsmaschinen erwarten konnte. 37 hatte sie noch nicht völlig unter Kontrolle. Sie funktionierten auf einem Level, der sie gleichwertig erscheinen ließ – und sie nutzten ihre Energieschirme nicht.
    David feuerte auf einen Schatten, den er aus den Augenwinkeln wahrnahm. Ein TARA torkelte auf ihn zu, knallte gegen das Gehäuse des Hawk III, stürzte zu Boden und drehte sich dort wie ein Kreisel, rascher und rascher.
    »Weg von hier!«, rief David seinen beiden Begleitern zu und eilte in Richtung eines kleinen Schotts, das sich in Richtung Schiffsinneres öffnete. Die beiden Offiziere gehorchten und zogen sich gleich ihm zurück, weg von den Robotern, die den Konverter nun umstellten, als wollten sie ihn mit ihren metallenen Leibern beschützen.
    Zu spät!, dachte David und fühlte tiefe Befriedigung. Niemand kann die Vernichtung des Hawks aufhalten.
    Das Ende des riesigen Aggregats kam unspektakulär. Es rauchte an beiden Enden des Zylinders, mehrere Warnfelder leuchteten auf. Ein schabender,

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