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PR 2629 – Die Weltengeißel

PR 2629 – Die Weltengeißel

Titel: PR 2629 – Die Weltengeißel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Druck fühlte es sich exakt so an. Alles verschwamm hinter einem blutigen Nebel. Rhodan glaubte zu ersticken.
    Es dauerte nur Sekunden, dann schloss sich der SERUN-Schutzanzug automatisch und startete seinen eigenen Andruckabsorber. Schon im selben Moment funktionierten die Systeme der CHANDORY ebenfalls wieder zur vollen Zufriedenheit.
    »Ausweichen gelungen, Ortung zeigt freien Raum!« Der Oracca sprach in krächzendem Tonfall, gefolgt von einem Gurgeln. Dunkles Blut rann aus seinem Mundwinkel. Offenbar hatte er sich unter dem plötzlichen Andruck selbst gebissen oder ihm war eine Ader geplatzt. Ein Tropfen platschte auf den Stoff der Kutte, in die sich das skelettartige Wesen hüllte.
    Eine andere Stimme gellte in befehlsgewohntem Ton durch die Zentrale: »Beschleunigung läuft. Überlicht in ...« Der Xylthe, der offenbar den Platz des Piloten einnahm, brach mitten im Satz ab und starrte auf seine Arbeitskonsole. Seine Hände rasten in fieberhafter Hast über die Eingabeflächen. »Gegnerische Einheiten vor uns. Wir feuern ebenfalls. Durchbruch unmöglich. Sie setzen weitere Aufrissprojektoren ein!«
    »Schutzschilde halten noch. 180 Prozent Überlast! Ausfall steht dicht bevor.«
    Rhodan sah, wie sich der Beobachtungsbereich des Holos veränderte. Es zeigte nun das Umfeld über einige Millionen Kilometer an. Die CHANDORY stand als rot leuchtendes Symbol im Mittelpunkt der schematischen Darstellung. Zapfenraumer rasten vom Zielsystem heran, schlossen das Schiff ein, legten einen tödlichen Wall. Die Übermacht war erdrückend.
    Aufrissprojektoren, wiederholte Rhodan in Gedanken die Information des Xylthen. Er wusste, worum es sich dabei handelte. Während der letzten Flugtage hatte Regius ihn über die waffentechnischen Möglichkeiten ihrer Feinde ins Bild gesetzt.
    Diese Waffe erschuf vor dem Gegner eine Transitzone mit einem Durchmesser von einigen Hundert Metern, die Masse und Energie in den Hyperraum abstrahlte; ganz ähnlich dem bekannten Paratronwerfer, wie ihn die terranische Technologie verwendete.
    Genau einem solchen zerstörerischen Feld war die CHANDORY vorhin ausgewichen. Ohne die perfekte Reaktion des xylthischen Piloten wäre von dem Schiff womöglich nicht einmal ein Trümmerhaufen geblieben. Sie alle wären tot – zerfetzt oder in den Hyperraum gesaugt.
    »Ich orte eine Transitkanone an Bord des Großraumers!«, rief der Oracca.
    »Wir fliegen einen erratischen Ausweichkurs«, meldete der Pilot. Auf diese Art hatten es die Gegner schwer, einen gezielten Schuss zu setzen. »Ich beschleunige, sodass wir ...« Wieder sprach er nicht zu Ende; diesmal blieb Rhodan keine Zeit zu beobachten, wieso er abbrach.
    Ein hohes, metallisches Kreischen schmerzte in den Ohren. Ein Schlag ging durch den Raumer. Der Schutzanzug stabilisierte den Terraner sofort mithilfe des automatischen Einsatzes kleiner Steuerdüsen.
    Irgendwo in der CHANDORY gellte eine Explosion; der Donnerhall schwappte bis in die Zentrale. Die Positronik des SERUNS ortete eine massive Hitzeentwicklung sowohl im Schiff als auch außerhalb, am Schutzschirm – oder dort, wo für einen Lidschlag lang der Schirm erloschen war.
    Zuletzt hatte der Oracca von einer Transitkanone gesprochen. Eines ihrer Geschosse war direkt vor der CHANDORY explodiert und hätte sie alle fast in den Tod gerissen. Das Schiff würde allerdings nicht mehr lange Schutz bieten, die Schirme standen zweifellos kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch.
    Ähnlich dem terranischen Transformgeschütz projizierte die Transitkanone hyperenergetisch überladene Kugelfelder, die schlagartig ihre Energie freigaben. Eine gigantische Explosion, die man in herkömmlicher Vergleichs-Sprengwirkung kaum ausdrücken konnte.
    Fünfhundert Megatonnen TNT, erinnerte sich Rhodan an die Erklärung des Iothonen. Ein solches Kugelfeld kann direkt in eine gegnerische Einheit gesendet werden.
    Fieberhaft analysierte der Aktivatorträger das Ortungsholo, suchte nach einem Ausweg aus der Todesfalle. Doch das Netz der feindlichen Raumer rundum zog sich immer dichter zusammen. Noch mehr Zapfenschiffe rasten heran, dazu einige Großraumer xylthischer Bauart.
    Plötzlich entdeckte Perry Rhodan den unvermeidlichen kleinen strategischen Fehler ihrer Feinde. Er musterte die Flugvektoren sämtlicher Einheiten, rechnete sie weiter und kam zu dem Ergebnis, dass es eine Lücke geben würde. Noch war sie nicht real vorhanden, aber wenn die gegnerischen Schiffe ihre Formation weiterflogen, musste ...
    Rhodan

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