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PR 2629 – Die Weltengeißel

PR 2629 – Die Weltengeißel

Titel: PR 2629 – Die Weltengeißel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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werden wir Projektoren umbauen müssen.« Ein Schwall genauerer Spezifikationen folgte, den Rhodan kaum noch mitbekam.
    Für ihn zählte nur eins: Es konnte gelingen. Mit etwas Glück würden sie den Massenmord auf Cruny unterbinden können.
    Während der Ingenieur von Problemen beim Umbau der Beiboot-Technologie sprach, hörte Rhodan plötzlich ein raschelndes Geräusch.
    Er wandte sich um. Ein Oracca eilte auf ihn und Regius zu, das Rascheln entstand, weil der Saum seiner Stoffkutte über den Boden schleifte.
    Die Kapuze beschattete das knochige Gesicht fast völlig, und doch konnte der Terraner das Entsetzen auf den Zügen des skelettartigen Wesens erahnen. »Es ist mir gelungen, passiv bis ins Cronal-System zu orten. Die Weltengeißel steht bereits vor Ort.«
    Rhodans Hände ballten sich zu Fäusten.
    »Hast du daran etwa gezweifelt?«, fragte Regius bitter. »Die Xylthen erfüllen ihren Zeitplan mit absoluter Präzision. Sehen wir zu, dass uns das ebenfalls gelingt!«
     
    *
     
    Weniger als eine Stunde ehe nach QIN SHIS Willen die Apokalypse auf Cruny beginnen sollte, verließen Beiboote die CHANDORY.
    An Bord befanden sich dreißig modifizierte Blender-Bojen. Mehr als genug, wie sich Regius ausdrückte, um die Weltengeißel planetenweit zu täuschen.
    Die drei kleinen, unbemannten Einheiten jagten im Schutz der neuen Tarntechnologie durch den Linearraum und fielen direkt vor dem Cronal-System in den Normalraum. Die Schiffe der Xylthen und Dosanthi zeigten keine Reaktion, die Beiboote blieben unentdeckt.
    Sie rasten weiter, in das Zielsystem hinein. Dicht vor Cruny, dem einzigen bewohnten Planeten, entließen sie die Bojen, die nun ebenfalls im Schutz der modifizierten Tarnung ausschwärmten und sich rund um die Weltenkugel verteilten. Wenige Meter über der Oberfläche entstand ein immaterielles Netz, das auf hyperphysikalischem Weg jede Lebensenergie tarnen sollte.
    Die Frage war nur, ob es gelang. Theorie und Praxis unterschieden sich mitunter erheblich. Diese bittere Erkenntnis hatte wohl jeder Wissenschaftler und auch jeder Stratege wie Rhodan schon einmal gewinnen müssen.
    Außerdem blieb fraglich, ob dieser Schutz die vollen 37 Stunden andauern konnte, die die Weltengeißel über Cruny aktiv bleiben würde. Reichte die Energie aus? Würden ihre Gegner zurückschlagen? Fand die Weltengeißel Mittel und Wege, sich ihre Opfer doch zu holen?
    »Es bleibt mehr als ungewiss«, sagte Regius an Bord der CHANDORY.
    Der Terraner nickte. »Aber wenigstens haben die Cruny den Hauch einer Chance.«
    »Möge das Schicksal ihnen gnädig sein«, sagte ein Badakk von seiner Arbeitsstation in der Zentrale; eines jener Wesen, das Rhodan bis vor Kurzem nur als gnadenlose Feinde kennengelernt hatte. Allein seine Gegenwart an Bord eines Schiffes des Widerstands bewies dem Terraner, dass es noch Hoffnung in dieser Galaxis voller Gefahren und Kriege gab.

Zwischenspiel
    Aktivierung
     
    Der Weltuntergang beginnt
     
    Protektor Kaowen saß in einem seiner Privatquartiere in einer Sitzmulde, die Beine angewinkelt, die Arme rechts und links am Boden abgelegt, die Finger ausgestreckt. Bunt flackernde Lichtschauer berieselten ihn. Sie simulierten die Strahlungsfrequenz seiner Heimatsonne.
    Alles Nötige war veranlasst; es würde seinen unabänderlichen Gang nehmen.
    Der Xylthe ruhte und blieb doch gleichzeitig in jeder einzelnen Sekunde auf dem Laufenden. Ein Holo lieferte ihm sämtliche wichtigen Daten, die in der RADONJU eingingen. Er vermochte sofort per Funk Befehle zu erteilen und in weniger als einer Minute seinen Kommandantenplatz zu erreichen. Dieses Privatquartier befand sich direkt neben der Zentrale, perfekt schallisoliert, sodass niemand erahnen konnte, was darin vor sich ging.
    Hin und wieder sammelte sich in der mit Feuchtigkeit gesättigten Luft ein Tropfen und klatschte auf seine haarlose, alabasterweiß glänzende Kopfhaut; genau wie in den dichten Nebelfeldern des Schwabral-Hochgebirges, in dem er die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht hatte.
    Die exakte Programmierung der Umweltbedingungen in einem eng begrenzten Gebiet rund um die Sitzmulde war alles andere als einfach gewesen, und noch nie hatte jemand außer ihm diesen Platz betreten, das Allerheiligste dieses Quartiers.
    Für Kaowen gab es kaum einen erhebenderen Moment als den Start einer Aktivierung. Es faszinierte ihn jedes Mal aufs Neue. Die Weltengeißel stand bereit, der Countdown der letzten Sekunden bis zum Beginn ihres Einsatzes lief.
    80, las

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