PR 2629 – Die Weltengeißel
Rhodan und wunderte sich nur beiläufig, dass er den Anzug endgültig wie ein lebendiges, denkendes Individuum behandelte.
Doch es kam keine Antwort mehr.
Ennerhahls Spiegelung zerfiel, MIKRU-JON verpuffte in einer Explosion aus Licht, die den grauen Raum auffraß, und als sie abebbte, befand sich Rhodan wieder in der CHANDORY.
»... haben versagt«, beendete der Iothone in seiner Umweltkapsel den Satz, den er aus seiner Warte gerade begonnen hatte; dass für sein Gegenüber ein bizarrer Trip in eine erhellende Vision dazwischenlag, konnte er nicht ahnen.
Das Herz des Terraners schlug. Er atmete. Und sagte: »Hör mir zu, Regius. Noch ist nicht alles verloren. Ich glaube, ich kenne die Lösung für unser Problem.«
*
Rhodan wusste, dass er sich auf äußerst dünnem Eis bewegte. Er konnte sich sehr gut in die Position des Iothonen hineinversetzen.
Was musste der Anführer des Verzweifelten Widerstands denken? Da kam ausgerechnet der Fremde, der als Flüchtling bei ihnen aufgenommen worden war, und schlug Modifikationen der eigenen Technologie vor.
»Uns bleibt nicht viel Zeit«, endete Rhodan, nachdem er seinen Vorschlag vorgebracht hatte. »Wenn du zustimmst, Regius, können und müssen die Umbauten sofort starten. Die Weltengeißel wird bald zuschlagen.«
»Laut den Daten, die uns von unserem Kontaktmann in der RADONJU zugespielt wurden, in knapp vier Stunden. Dann beginnen die 37 Stunden der Apokalypse.«
»Vier Stunden«, wiederholte Rhodan nachdenklich. Wenig Zeit, um die Tarnvorrichtungen zu modifizieren, die Bojen in das Cronal-System zu bringen und sie dort an ihre korrekten Positionen zu manövrieren. »Wir dürfen keine Sekunde mehr verlieren.«
Regius stimmte zu.
Sofort arrangierte er ein Treffen mit sämtlichen Technikern und Ingenieuren an Bord. Rhodan gab die Spezifikationen der Ortungsschutz-Modifikation weiter.
Aus dem Gemurmel und den Rufen der Technikspezialisten wurde er nicht schlau, verstand nur eins: Sie hielten es für möglich, sowohl die CHANDORY als auch die einzelnen Boote entsprechend umzurüsten.
Zu dieser guten Nachricht gesellte sich allerdings eine niederschmetternde Erkenntnis. Bei den einfachen Bojen konnte alles schnell gehen, im Fall der CHANDORY jedoch würden die Arbeiten mindestens zehn Stunden in Anspruch nehmen.
In der verbleibenden Frist war es gänzlich unmöglich.
*
Die Techniker und Ingenieure gingen an die Arbeit, die einzelnen Bojen zu modifizieren. Rhodan und Regius blieben in der Zentrale zurück.
»Es wird alles nichts nutzen, wenn wir mit der CHANDORY nicht ins Cronal-System einfliegen können«, stellte der xylthische Pilot nüchtern fest.
Wie war sein Name? Der Terraner versuchte, sich zu erinnern, denn Regius hatte ihn einmal genannt. Notuktan, richtig. Er schien ebenso impulsiv wie pessimistisch zu sein. Perry Rhodan hingegen hatte während all seiner Abenteuer gelernt, dass es fast immer eine Lösung gab, auch wenn es zunächst gar nicht danach aussah.
In diesem Fall hieß das, unkonventionell zu denken. »Warum muss die CHANDORY überhaupt in das Sonnensystem? Nur aus einem Grund – um die Bojen abzusetzen. Und wenn wir gar nicht einfliegen, sondern nur die Bojen dorthin schicken? Sie können rechtzeitig getarnt werden.«
»Der Antrieb der kleinen Kugeln ist zu schwach. Sie vermögen zwar kurze Strecken autark zurückzulegen und sich korrekt rund um die Zielwelt zu positionieren, aber nicht mehr. Von interplanetarem Flug kann keine Rede sein, schon gar nicht, wenn wir sie weit außerhalb des Cronal-Systems starten lassen.«
Rhodan dachte weiter nach. »Wie sieht es mit einer zweistufigen Mission aus? Wir koppeln die Bojen an einige Beiboote der CHANDORY. Deren Antiortungseinrichtungen dürften ebenfalls leicht und schnell zu modifizieren sein, weil es sich um kleine Einheiten handelt. Die Beiboote fliegen in das System, dort lösen sich die Bojen ab.«
Er wartete auf erneuten Widerspruch, doch diesmal blieb er aus.
Einen Atemzug lang herrschte völlige Stille, dann baute Regius eine Funkverbindung zu den Ingenieuren auf und teilte ihnen Rhodans Idee mit.
Die Antwort erhielt auch der Terraner über den Außenlautsprecher der Umweltkapsel. »Machbar in zwei Stunden, wenn wir weitere Unterstützung bekommen. Die einzelnen Bojen kann ebenfalls ein Roboter modifizieren. Übrigens sind die Veränderungen interessant. Sie entsprechen in ihrem Wesen der Grundlage des natürlichen Paraflimmerns in Chanda. Bei den Beibooten
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