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PR 2630 – Im Zeichen der Aggression

PR 2630 – Im Zeichen der Aggression

Titel: PR 2630 – Im Zeichen der Aggression Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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in den Gang einbogen, der sie spiralförmig in die tieferen Bereiche dieser Wohnkaverne bringen würde.
    Immer wieder tauchten Dosanthi vor ihnen auf. Ängstlich wichen diese zur Seite, um die Schreckensammen vorbeizulassen.
    Was macht ihr alle um diese geisterschwarze Zeit allein in den Gängen?, fragte sich Seran. Was ist das für eine seltsame Nacht?
    Serans Sorge wuchs mit jedem Schritt, der sie näher an die Wohnhöhle der Gavangs heranbrachte. Nach Sirrans Geburt wäre sie am liebsten in eine andere Stadt auf Meloudil gezogen, um ja weit weg vom Vorsteher Karun Gavang zu kommen. Es war schlimm genug gewesen, dass sie als Schreckensamme für sein erstes Töchterchen hatte walten müssen. Dass er sich gegen Alia durchgesetzt und das kleine Ding Sirran genannt hatte, war für Seran fast unerträglich gewesen. Aber Korrag hatte seine Arbeit in der Siedlung – er hegte die Ableger der Dosedo-Pflanze – nicht aufgeben wollen und partout nicht verstanden, weshalb Seran wegziehen wollte.
    Weshalb auch? Sie hatte es ja nie geschafft, ihm ihr dunkles Geheimnis zu erzählen.
    Von weit her hörten sie eine Stimme.
    »Es ist Alia«, presste Seran heraus. »Etwas stimmt nicht ... Es wird doch hoffentlich nicht zu Panikausbrüchen kommen?«
    »Red keinen Unsinn!« Hola schnaufte schwer. »Doch nicht bei einem Frühchen. Alia ist viele Tage zu früh dran. Das Kleine wird nicht in der Lage sein, allzu viel Ogokoamo auszudünsten. Unsere Aufgabe wird in erster Linie die Beruhigung Alias sein, damit sie beim Gebären nicht allzu großen Schmerzen ausgesetzt ist.«
    Seran presste die Lippen aufeinander. Gleich würden sie es wissen.
    Die letzten Schritte. Kerzenlicht und besorgte Stimmen drangen aus der Wohnhöhle der Gavangs. Dazwischen hohe, fast klägliche Töne.
    Alia.
    Serans Angst verwandelte sich in Panik. Hola stieß einen spitzen Schrei aus.
    »Ich grüße euch, Ogok-Azacho«, erklang die laute Stimme des Vorstehers, der am Eingang der Wohnhöhle stand.
    Hola Terkan grüßte einsilbig und rannte an Karun vorbei in den Innenbereich. Widerwillig blieb Seran stehen. Karun hatte in erster Linie sie angesprochen.
    »Wie geht es Alia?«
    »Wir sind alle in Sorge.« Karun griff nach ihrem Oberarm. »Der Kleine stößt Ogokoamo aus. Das ... das ist kein gutes Zeichen, nicht?«
    »Deswegen sind wir hier«, sagte sie steif. »Wir werden den Angst-Dunst – das Ogokoamo – aufsaugen, die Panikausbrüche mildern.«
    Sein Griff um ihren Oberarm verstärkte sich. »Ich weiß sehr zu schätzen, dass du hier bist, Seran. Ich wüsste nicht ...«
    Die Schreckensamme streifte seine Hand ab. »Ich bin für Alia und dein Kind da«, flüsterte sie. »Das hat nichts mit dir oder uns zu tun! Verstanden?«
    Karun zog den Kopf ein, blickte verschämt zu Boden. Seran ließ ihn stehen.
    Alia klebte an der Wand. Sie zitterte am ganzen Körper. Zwischen den Lamellen sickerte dickflüssiges Sekret hervor. Der Gestank der Panik breitete sich in der Wohnhöhle aus. Die kleine Sirran klebte neben ihrer Mutter an der Wand. Sie bewegte sich stark – viel zu stark –, sodass feine Triebe der Dosedo-Pflanze sich lösten und zu Boden rieselten.
    »Es ist nicht gut, dass Sirran so nah ist«, sagte Seran laut. »Sie soll sich an eine andere Wand heften!«
    Zwei Dosanthi aus der Gavang-Familie lösten die sich heftig windende Sirran von der Wand. Weitere Dosedo-Triebe fielen ab. Unter beruhigenden Worten klebten sie Sirran einige Körperlängen von Alia entfernt an die Höhlenwand. Dabei zuckten sie immer wieder zusammen, wenn eine neue Woge der Panik sie erfasste.
    Hola hatte eine Hand auf Alias Nacken gelegt, während sie ihr mit der anderen Hand über den Unterleib strich, wo sich die Scheide zum Gebären geweitet hatte. Blut- und Schleimfäden troffen herunter, verbanden sich mit dem Bodenmoos.
    Die Schreckensamme warf Seran einen unsicheren Blick zu. »Der Kleine will wohl einen neuen Ogokoamo-Rekord für Meloudil aufstellen.«
    Angst wallte in Seran auf. »Kein weiteres Wort!«, befahl sie barsch.
    Mit beiden Händen massierte sie Alias Unterleib. Die Scheidenmuskulatur fühlte sich hart wie Fels an. Alia zuckte und wimmerte.
    »Alles wird gut, Alia«, flüsterte Seran.
    Die Antwort von Karuns Frau ging in der Panikattacke verloren. Seran vermochte ein leises Stöhnen nicht zu unterdrücken.
    Die unkontrollierten Ogokoamo-Ausdünstungen des Ungeborenen waren heftiger als alles, was Seran in den vielen Jahren als Ogok-Azacho je erlebt hatte.
    »Ist das

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