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PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

Titel: PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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mehr von dem einer Libelle hatte. Selbst die Haut, nachts noch türkisfarben, entsprach seiner, Rouths, Haut. Fleischfarben, leicht gebräunt, an einigen Stellen rot. Und überall voller Schweißtropfen.
    Außerdem hatte Taomae jetzt humanoide Hände mit fünf Fingern, mit drei Gelenken und dunkelrot lackierten Fingernägeln. Eigentlich war die Heimat von Libellen ein Bach, ein Teich, von Schilf umstanden, aber nirgendwo schien es Schilf oder saftige Gräser am Rand fließender Oberflächengewässer zu geben.
    »Hoffentlich haben wir etwas Glück«, sagte Routh, als sie das Ende der mit einiger Sorgfalt angelegten Felder und Weiden erreicht hatten. Einzelne große alte und verholzte Pilzbäume gliederten sich zu einer Allee.
    Als die Spiegelin 1113 antworten wollte, unterbrachen scharfe, laute Schreie und Peitschenknallen ihre Stimme. Ungefähr hundert Meter vor den Wanderern erhoben sich aus einer Bodenvertiefung zwei Gluor-Riesenwürmer. Auf ihren Rücken standen einzelne Coccularen, die Zügel und Peitschen handhabten und Befehle schrien.
    Die Gluor-Wesen waren eingeschirrt. Lange Seile führten nach hinten. Als sich die Zugtiere in Bewegung setzten, mit jenen bizarren Bewegungen der unzählbar vielen Beine, spannten sich die Zugseile. Sie waren an einem Gestell befestigt, das halb hinter hohen Gewächsen verborgen war und aus Holzstreben und Schnüren bestand, mit denen die Hölzer kunstvoll und gründlich zusammengebunden waren.
    Durch den Zug der Gespanne zerrten die Zugseile, die am oberen Ende der Konstruktion befestigt waren, einen Gittermast aus der Waagrechten in die Senkrechte. Langsam richtete sich ein Aussichtsturm auf; die Holzverbindungen knarrten, und der Turm, vielleicht fünfzehn Meter hoch, schwankte in sich verdächtig.
    Routh stieß einen langen Fluch aus, als der Turm senkrecht dastand, die Vibrationen aufgehört hatten und ein Cocculare die verwinkelte Konstruktion hinaufkletterte. Die Zugtaue wurden vom Geschirr der Gluor losgeknotet und hingen schräg zum Boden herunter. Die Coccularen sprangen von den Rücken der Tausendfüßler.
    Routh packte 1113 Taomae am Arm und zog sie mit sich. Seine Ziele waren ein Graben und ein Wall, die parallel zu den Allee-Pilzbäumen liefen. Als sie sich am Ende des Walls umdrehten, sahen sie, dass die Coccularen in einiger Entfernung, auf der anderen Seite der Stadt, einen zweiten Wachturm aufrichteten. Die Kanzel des ersten Turms war besetzt; der Riesenkrebs in dem Holzkorb deutete unmissverständlich in die Richtung der Flüchtenden.
    »Die Kerle haben uns erwartet, scheint mir!«, sagte Routh schwer atmend und duckte sich. »Jetzt werden sie uns jagen. Wohin?«
    »Ich weiß es auch nicht – zurück in die Wüste?«
    Sie rannten weiter. Nun wurden sie aus zwei verschiedenen Richtungen beobachtet. Durch das Geschrei waren deutlich die Geräusche von Karrenfelgen auf dem sandigen und geröllübersäten Untergrund zu hören. Aber noch sah Routh keines der Karrengespanne. Er folgte einige Dutzend Schritte der breiten Straße und rannte dann in ein Wäldchen aus mannshohen Pilzholzgewächsen. Hinter den Stämmen erkannte er eine etwa gleich hohe Mauer aus behauenen Steinen und Felsbrocken.
    Auch wenn Puc in seiner Handfläche erschienen wäre – in diesem Moment hätte er ihm nicht helfen können.
    Routh schob die Hand in die Manteltasche und umklammerte den Griff der Waffe.
    Taomae 1113 folgte ihm. Sie rannte leichtfüßig hinter ihm her, schien aber ebenso wenig wie er zu wissen, wie sie den Verfolgern entkommen konnten. Die Spiegelin zeigte auf einen Wald, der die Siedlung und deren unmittelbare Umgebung von der Wüste trennte.
    »Dorthin! Schnell! Im Wald können sie uns nicht sehen«, stieß die Spiegelin hervor. Sie bogen ab und rannten auf die Pilzbäume zu, verfolgt von den Blicken der Coccularen auf den Türmen und den Schreien, mit denen sie andere, noch unsichtbare Stadtbewohner alarmierten. Nebeneinander versuchten Routh und die Spiegelin, sich auf der freien Fläche zwischen den Gewächsen in Sicherheit zu bringen, aber er ahnte, dass es in der Nähe der Stadt bald von Coccularen wimmeln würde. Zwischen der Mauer und dem Wald sahen die beiden ein Gehege, hinter dessen Zaun ein Dutzend oder mehr Tausendfüßler im Sand lagen. Einige Karren standen neben dem Tor, das zur Straße führte. Aus der Richtung der Stadt ertönten Schreie und Laute, die wie Hornsignale klangen.
    Routh ächzte: »Puc. Aktiv!« und hastete schwitzend und keuchend zwischen

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