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PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

Titel: PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Verfolger, und Spiegelin 1113 Taomae wusste es nicht.
    Abgesehen davon, dass alle diese Einzelheiten und Probleme die Teile eines Horrortrips in einer Albtraumwelt und auf einem lebensgefährlichen Abenteuertrip waren, bevölkert von phantastischen Wesen.
    Bisher konnte Routh zufrieden sein, denn trotz seiner Unbeholfenheit und der aussichtslosen Lage, in der er sich befand, hatte er einigen Grund zur Selbstsicherheit. Er hatte überlebt, hatte sich gewehrt und dazu ein fremdes Geschöpf gerettet. Er erreichte den Einschnitt zwischen den Dünen und folgte sozusagen seinem Schatten.
    Im Sonnenlicht erschien der erste rötliche Schimmer.
    Die Spiegelin folgte ihm. Ihr Schatten verschmolz mit Rouths unscharfer Silhouette, die zwischen Steinen und vereinzelten Pilzholzresten schwankte.
    »Allmählich müssen wir eine Stelle finden, an der wir uns verstecken und die Nacht überstehen können«, sagte die Spiegelin nach einiger Zeit. Ihr Mimikry war weiter fortgeschritten. Ihr Körper hatte sich in eine Mischung zwischen Libellenleib mit humanoiden Umrissen und terranischen, fraulichen Formen verwandelt. Sie bewegte sich geschickt und sicher unter dem Schemenkleid, das dem Thermomantel Rouths so stark glich, als stamme es vom selben Schneider. Über der türkisfarbenen Haut trug sie ein weites Hemd und eine ebensolche Hose, die bis zur Mitte der Unterschenkel reichte. »Ich habe keinen Wasservorrat und nichts zu essen.«
    Routh brauchte nicht nachzurechnen oder zu überlegen. Er entgegnete: »Heute und morgen reichen das Wasser und die Nahrungsriegel für uns beide. Dann wird's wahrscheinlich schwierig.«
    Er deutete auf die Kunstsonne, deren Licht zunehmend mehr Rotfärbung angenommen hatte. »Noch eineinhalb Stunden. Die Gegend hier ist wenig einladend.«
    »Richtig. Dort vorn sind Felsen, Sand und junge Bäume.«
    Die Spiegelin nickte und folgte Routh, der mit weiten Schritten auf einen der vielen niedrigen Hügel zustrebte, die sich zwischen den Sandaufwerfungen vor dem Horizont zeigten. Die Wüste sah hier wie eine Wasserfläche aus, deren Wellen von mittelstarkem Wind aufgewühlt wurden. Schon seit zwei Stunden hatte Routh auf den Felsen und dem Sand keinen schwarzen Wüstenlack mehr feststellen können. Der Sand war hellbraun, fast gelb, und viel feiner als an den meisten anderen Stellen. Aber über der Landschaft nahmen die Schatten und der rötliche Schimmer zu. Der Tag näherte sich seinem Ende.
    Im letzten roten Tageslicht erreichten die Spiegelin und Routh die Kuppe des Hügels. Zwischen den Felsen, die noch immer die Hitze des Tages ausstrahlten, breiteten sich kleine Sandflächen aus. Einige Pilzbäumchen wuchsen, schmiegten sich an die Felsen rund um diesen Wüstenausschnitt. Auch andere Wüstenwanderer kannten diesen Platz, denn Routh entdeckte die Reste zweier Feuerstellen. Sie schienen älter zu sein als nur ein paar Tage.
     
    *
     
    Spiegelin 1113 Taomae saß im Sand, lehnte den Rücken gegen einen der säulenartigen, schrundigen Felsen und sog am Trinkschlauch von Rouths Kanister. Das Tagesendrot überschüttete die Wüste mit düsterem Zwielicht.
    Shamsur Routh kaute auf einem der Nahrungsriegel; sein Vorrat nahm drastisch ab. Mit der anderen Hand schaufelte Routh Vertiefungen in den Sand. Er war erschöpft, zog schließlich den Thermomantel aus, aber er wusste, dass er ihn in spätestens zwei Stunden wieder anziehen musste.
    Vor einer Stunde hatte er gesehen, dass Spiegelin zwar dunkle Augen, ebensolches Haar und Brauen und einen menschlichen Mund entwickelt hatte, aber dass ihre Haut türkisfarben geblieben war. Sie reichte ihm den Wassertornister. Er nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Vorrat und verschloss den Schlauch.
    »Neun Stunden haben wir Ruhe«, sagte er und sah zu, wie das letzte Tageslicht verging. »Ruhe und Finsternis. Aber das kennst du besser als ich. Ich denke, dass auch ihr Vae-Vaj den Schlaf braucht. So dringend wie ich.«
    »Ich bin ebenso erschöpft wie du«, antwortete die Spiegelin, stand langsam auf und entledigte sich des Thermomantels. »Wenn die Coccularen wegen deiner Einmischung wütend sind, werden wir morgen einen unangenehmen Tag haben. Und noch etwas: Weil sie uns als Beute betrachten, die viel Ehre bringt, verdächtigen sie sich oft untereinander, ein Spiegel zu sein. Morgen, glaube ich, werden sie nach uns suchen.«
    »Nicht nur mit drei Wurmgespannen«, stimmte Routh zu. »Ich weiß nicht, wie wir uns erfolgreich verstecken und nach dem Regularium suchen

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