PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa
Händen Vertiefungen in den Sand und fragte sich, ob unter der Oberfläche des Wassers unentdeckte Gefahren lauern mochten.
Als er sah, dass sich die Vae-Vaj ausgezogen hatte und bis zu den Knien im Wasser stand, mit geradezu verzücktem Gesichtsausdruck, sagte er: »Ein ausgezeichneter Vorschlag. Wir können jede Menge Sauberkeit vertragen. Und unsere Kleidung ebenso.«
Während seine Gefährtin in tieferes Wasser watete, zog er sich ebenfalls aus, leerte die Taschen des Overalls und packte das Kleidungsstück. Er folgte Taomae, bis er bis zur Brust im Tümpel stand und zu fühlen glaubte, wie seine Haut sauberer wurde, wie sich der Schmutz löste und der stechende Schweißgeruch im Wasser verschwand. Sein Haar fühlte sich plötzlich wieder weich und nicht verklebt an. Er schwenkte den Overall einige Male hin und her, rieb überall seine Haut und grunzte vor Wohlbehagen. Noch immer schwirrten Hunderte Insekten über der Wasseroberfläche. Ihr wechselndes Licht fiel auf Taomaes Kopf, ihr Haar und die Schultern. Nach einiger Zeit watete Taomae hinaus; Rouths Blicke ließen ihren schlanken Körper nicht los. Er holte tief Luft und folgte ihr, warf den nassen Overall in den Sand und legte seine Arme um die Schultern seiner Gefährtin.
Wortlos gab sie sich seinen Berührungen hin und erwiderte seine Umarmung. Ihre tropfenden Körper schmiegten sich aneinander, ihre Küsse enthielten die traurige Zärtlichkeit des nahenden Abschieds.
Erregt und rastlos versuchten Finger und Hände die verrinnende Zeit aufzuhalten; langsam sanken Shamsur und Taomae in beginnender Leidenschaft in den Sand, streckten sich auf Rouths nassem Mantel aus, flüsterten und murmelten und liebten sich in zunehmender Heftigkeit.
In dieser Nacht wechselte die Haut der Vae-Vaj nicht ihre Farbe. Über ihnen führten die Schwirrglüher ihre lautlosen Lichterreigen auf. Es war, als sähen Routh und Taomae Unausweichliches vor sich und wollten nicht daran glauben und den Lauf der Geschehnisse aufhalten. In den Pausen der Erschöpfung gingen sie eng umschlungen zum Rand des Teiches, wateten hinein und kühlten die Hitze ihrer Körper.
Als sie das letzte Mal das Wasser verlassen hatten und Routh neben ihr kniete, sah er, dass der Körper der Spiegelin von den Füßen und den Fingern aufwärts wieder die türkise Färbung anzunehmen begann.
Wie vor Tagen, als sich die Gestaltwandlerin entschlossen hatte, zur Frau seiner Träume zu werden, so wie damals ... die Geschichte war also noch nicht zu Ende.
*
Am Morgen weckte sie in der Stille zwischen den Asmorishen-Bäumen das leise Dauerklingen der Sonne. In der roten Dämmerung erkannte Routh, was gestern in der Dunkelheit verborgen geblieben war: Der Wald, möglicherweise ein Kreisring um das Regularium oder die Steuerzentrale, schien seine eigenen Geheimnisse oder Absonderlichkeiten zu haben.
In einiger Entfernung vom Ufer des Teichs erhob sich aus dem Wasser eine Statue, offensichtlich aus hellem Gestein. Ein Flugwesen, das einem Pterodactylus glich, kauerte reglos auf dem Scheitel der monolithischen Skulptur, die einem massigen Insekt glich, einer monströsen, missgestalteten Libelle. An den Ufern rechts und links des Schlafplatzes, in mehr als hundert Metern Entfernung, erhoben sich wie aus dem Nichts hohe Mauern mit auffallend gestalteten Toren. Die Seitenteile und die Traversen wirkten uralt.
Routh drehte sein schmerzendes Handgelenk, rief Puc auf und erschrak fast, als sich das Implantmemo in der gewohnten Gestalt zeigte. Er registrierte, dass die Entzündungen stark zurückgegangen waren und nicht mehr schmerzten.
Ich habe nicht geglaubt, dass es dich noch gibt. Dass du erscheinst, wenn ich dich rufe!
1113 Taomae kam auf ihn zu. Sie war angekleidet, und ohne überrascht zu sein, sah Routh, dass ihre Haut überall türkisfarben leuchtete, selbst im Gesicht. Ihre Gestalt schien sich nicht verändert zu haben, auch das dunkle Haar glänzte, als habe sie es die halbe Nacht lang gepflegt und gebürstet.
In Rouths Verstand war Pucs Stimme deutlich und fehlerlos zu hören. Ich kann mir die Störungen in unserer Verbindung selbst nicht erklären. Aber seit einigen Stunden verfüge ich wieder über alle meine Funktionen. Wie kann ich dir helfen? Die fliegende Onuudoy ist noch immer unterwegs. Das genaue Ziel kenne ich nicht. Aber heute wäre nach terranischem Zeitmaß der zwölfte Oktober.
Shamsur Routh streckte die Arme aus, um die Partnerin seiner nächtlichen Leidenschaft zu begrüßen.
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