PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa
Entwicklungs- und Schwellenländern vielleicht auch in die westlichen Staaten ausbreiten könnte, als Resultat einer sich immer weiter verschärfenden Spaltung der Gesellschaft.
Interessante Überlegungen:
China endgültig eine etablierte Weltmacht – ja, durchaus plausibel.
Ein wiedererstarktes Russland – für mich eine etwas überraschende Idee. Betrachtet man die gegenwärtige Lage, kann ich mir eine Rückkehr aristokratischer Strukturen nur schwer vorstellen.
Bisher gibt es fast kein Wort zu Europa – verwunderlich, ist PR NEO in den ersten Heften über weite Strecken doch deutlich politiklastig, und der Euroraum gibt doch in Sachen Zukunftsentwürfe so viel her.
Aber vielleicht kommt das ja noch.
Dann die Medien. Schon in der Originalserie lese ich immer voller Faszination über das Auftreten und Agieren von Massenmedien und ihren Mitarbeitern, die in der LFT ebenso gerissen und skrupellos hinter Storys her sind wie heute. Ich bin sicher, in einer Journalistenschule würden eure Hefte, in denen Trivid-Stationen wie Augenklar vorkommen, ganze Innovationskaskaden auslösen. Da hat es schwebende, halbautonome Minikameras, die sehr plastische Beschreibung von Regie, Kameraführung und Bildeffekten, als würden sich einige Autoren selbst journalistisch betätigen.
Aber ich schweife ab.
Mir gefällt eure auch in NEO fortgesetzte Tradition, die jeweilige Welt und ihre Gesellschaftsformen auch durch die Augen von Medien zu zeigen; dass dabei freiheitliche Sphären solchen mit diktatorischen Gesellschaften mit gleichgeschalteten und zensierten Massenmedien gegenüberstehen, ist eine gelungene Spiegelung aktuell bestehender Verhältnisse hier und heute.
Besonders beeindruckend bei den Originalheften ist die vorbildhaft entworfene Konzeption der weitreichenden Freiheiten für Medienvertreter in der LFT. Es wirkt wie ein idealisierter Entwurf des Typs »So sollte es 2011 auch sein«.
Zum Schluss noch ein wenig verhaltene Kritik oder eine Anregung.
PR NEO soll 2036 spielen, und es hat sich ja einiges getan. Autos fahren nicht mehr mit Benzin, auch nicht mit Wasserstoff. Die Elektromobilität hat sich durchgesetzt, ebenso die Videokommunikation.
So weit, so gut. Das Internet gibt es noch, aber es hat sich nur mäßig weiterentwickelt. Über die Pods – sinnige Namenswahl – ist nahezu jeder permanent vernetzt, aber das sind wir heute mit den Smartphones auch schon.
Tablets gibt es auch noch, ich habe dabei so etwas wie ein weiterentwickeltes iPad vor Augen.
Dennoch, ein wenig mehr Details bei der Ausarbeitung der durch innovative Gadgets veränderten Alltagswelt hätte ich spannend gefunden, gerade in einer Serie, die sich um Science und Fiction dreht.
Im Buch »Limit« wird das anhand vieler kleiner Aspekte sehr schön entwickelt. Die Menschen interagieren per Stimme mit ihren technischen Helfern, eine Art weit fortgeschrittenes Siri nimmt ihnen viele Aufgaben ab.
Oder nehmen wir »Super sad true Lovestory«, wo oft Konversationsauszüge aus einem Facebook ähnlichen Social Network die Handlung weiterentwickeln und wo die totale Vernetzung aller Bürger sehr greifbar ist.
Ich weiß, Vergleiche mit anderen Publikationen sind bei Autoren nicht unbedingt beliebt, dennoch bringe ich mal zwei – einfach zur besseren Verdeutlichung.
In 20 Jahren wird das Internet sicher noch viel umfassender in unsere Lebenswelt integriert sein als heute, dennoch ist es unheimlich schwer, zukünftige Entwicklungen auch nur zu erahnen.
Trotzdem hätte ich ein paar mehr Details schön gefunden, zum Beispiel so was wie im letzten Star-Trek-Film, der zwar vom Film her völliger Müll war, in dem aber an einer Stelle eine Nokia-gebrandete Com-Einheit oder so in einem Auto gezeigt wurde. Hat eines der Straßenkinder vielleicht noch irgendwo ein uraltes, irgendwann mal gefundenes iPhone 6 bei sich zu Hause liegen?
Für solche Spielchen dürfte es zwar mit Einzug der Arkonidentechnik in die irdische Gesellschaft bald zu spät sein, trotzdem wollte ich den Punkt nicht unerwähnt lassen.
Wir gehen so weit wie möglich auf das Jahr 2036 ein. In 25 Jahren soll aber das, was wir heute schreiben, nicht zu stark von dem abweichen, was dann ist. Gerade in Sachen Technik kann sich da noch einiges tun. Glasfasertechnik etwa wird sich nicht nur bei Leitungen oder in der Computerarchitektur durchsetzen.
Gedanken mache ich mir gerade über dein »strandedonthemoon«. Das liest sich bedenklich. Wir haben derzeit keine Möglichkeit, dich
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