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PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

Titel: PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Information und die augenblicklich darauf folgende Einsicht erschreckten ihn.
    Duplizität der Ereignisse! Auguren, Terraner, Vae-Jugendliche ... damals schon, auch dort in Piezaem, die sogenannte Neu-Formatierung?
    Taomae redete weiter, mit Wehmut in der Stimme.
    »In großen Zeitabständen, das schrieben unsere Historiker, wurden die Vae, deren zweite Natur die Friedfertigkeit war, angegriffen. Die Marcenaten und die Ghoquor – manche nannten diese aggressiven Nachbarn kosmische Verbrecher – griffen unsere Heimatwelten und verschiedene Siedlungsplaneten an und verwüsteten viele von ihnen, bis die Sayporaner einschritten und die Invasoren zurückschlugen und vertrieben. Wir waren ihnen dankbar für die Hilfe. Aber dann fanden wir heraus, dass die Sayporaner keineswegs uneigennützig handelten.«
    »Das war bei uns auf Terra nicht anders!«, murmelte Routh sarkastisch.
    Wie im Selbstgespräch redete Taomae weiter. Mit jedem weiteren Satz erfuhr Routh mehr über die Auguren, die sich zu Zieh-Eltern so vieler terranischer Jugendlichen gemacht hatten, unter anderem seiner Tochter. Sie waren also schon seit Urzeiten aktiv.
    »Wir begannen uns unbehaglich zu fühlen. Die Sayporaner, das stellte sich schnell heraus, waren für das Verschwinden so vieler Jugendlicher verantwortlich. Wir schienen von ihnen förmlich aufgesogen zu werden. Auch meine Vorfahren wurden hierher gebracht, nach Gadomenäa, aber viele von uns erwiesen sich für einen bestimmten Prozess im Vorhaben der Sayporaner als ungeeignet. Ungeeignet und untauglich. Sie bemühten sich nicht einmal, ihr Tun zu verstecken, sondern gingen offen vor. Was geschah wirklich?
    Ich weiß es nicht. Es ist so lange her. Was aus den Vae in der Galaxis Piezaem wurde, weiß ich nicht. Keiner von uns auf der fliegenden Landschaft weiß es. Wahrscheinlich haben meine Ahnen den Kontakt mit den Sayporanern letzten Endes nicht überlebt. Wir, die Untauglichen, wurden nicht zurückgeschickt, sondern vor langer Zeit auf dieser Onuudoy ausgesetzt. Viele sind gestorben, als Volk sind wir zum Aussterben verdammt.«
    »Diese verfluchte Neu-Formatierung!«, stieß Routh hervor und führte eine umfassende Geste aus. »Hast du Beweise dafür, dass diese gehobene Müll-Deponie hier der Rest einer Vae-Zivilisation ist?«
    »Keine Beweise. Aber die Sayporaner haben uns Vae nicht nur neu-formatiert. Da ist noch etwas. Etwas, das so furchtbar ... Shamsur! Ich bin nicht nur todmüde, sondern völlig erschöpft. Ich muss schlafen.«
    »Ich verstehe. Ich helfe dir.« Er nickte, entledigte sich umständlich seines Mantels und faltete ihn neben dem Sitzblock zusammen.
    Taomae streckte sich aus, schloss die Augen und atmete tief. Minuten später rollte sie sich zur Embryonalhaltung zusammen.
    Nachdenklich betrachtete er mit dem Blick eines Freundes, der das sexuelle Begehren hinter sich gelassen hatte, die Schlafende, und langsam keimte in ihm ein schrecklicher, grausiger Verdacht. Durchaus denkbar war, dass es sich bei den fliegenden Landschaften, den Onuudoy, keineswegs um eine scheinbar originelle Einrichtung der Sayporaner handelte. War etwa das Fragment, auf dem sie sich befanden, der Rest einer Zivilisation, die sie vor langer Zeit vernichtet hatten? Also eine Trophäe? Eine von vielen Trophäen?
     
    *
     
    Während des Schlafs seiner Gefährtin setzte Routh die Wanderung durch das Museum oder, wie er befürchtete, durch die Menge der Abfall-Exponate fort. Eine weitere Störung verhinderte jede Kommunikation mit Puc. Stundenlang betrachtete er die kuriosen, zufällig zusammengetragenen Hinterlassenschaften von Taomaes fernem Heimatplaneten, wie er dachte. Nein. Er war davon überzeugt.
    Als er zurückkam, erwachte die Spiegelin und bat ihn mit schwacher Stimme um Wasser. Ihre Rückverwandlung war bis auf Kopf und Hals beendet; wie ein Tuch lag das Schemenkleid über ihrem Körper.
    Der Körper war libellenschlank geworden. Routh sah zwei hintere Beinpaare, zwei schlanke Arme und den Oberkörper, der sich vom Körpereinschnitt aus halb aufgerichtet hatte. Als sie wieder sprach, erschrak Routh abermals: Ihre Stimme war verwaschener geworden, sie sprach sehr leise, ein leises Klirren mischte sich in den flüsternden Klang; manche Wörter waren dadurch kaum verständlich.
    »Was wolltest du mir sagen, bevor du eingeschlafen bist? Was war mit den Sayporanern, was weißt du noch über sie?«
    »Sie haben es auf bestimmte Organe abgesehen ... unsere Organe ... die Transformatorischen Organe. Sie

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