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PR 2636 – Das Schema des Universums

PR 2636 – Das Schema des Universums

Titel: PR 2636 – Das Schema des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Möglichkeit. Es könnte aber auch ...«
    »Es bleibt keine Zeit«, stellte ich klar. »Wir tun es!«
    Ohne weitere Diskussion gab ich die nötigen Befehle. »Funk die Kommandanten deiner drei Schiffe an. Sag ihnen, dass sie sich bereithalten sollen.«
    »Wofür?«
    Wenn ich das nur wüsste.
    »Zunächst stellen sie sich tot, genau wie wir in dem Artefakt. Danach ... improvisieren wir.«
    »Ein Schauspiel im Angesicht unserer Feinde? So tun, als wären wir nicht hier?«
    Das Licht verdunkelte sich auf das Niveau einer strahlungsarmen Notbeleuchtung. Die verkohlten Überreste des Parketts verschwanden in der Düsternis. Ich sah nur noch meinen Konkurrenten.
    »So ist es.«
    Eine Weile geschah nichts.
    Drei herrliche, hoffnungsvolle Minuten lang.
    Dann änderte sich alles, und jede Hoffnung zerschlug sich.
     
     
    Ledrut-Strywen
     
    Hatte dieser Narr Cawo-Shumgaard tatsächlich angenommen, dieser lächerliche Plan – der diese Bezeichnung überhaupt nicht verdiente, so erratisch, vage, improvisiert und bar jeglicher Kenntnis er war – könnte aufgehen?
    Hatte er sich tatsächlich in Sicherheit gewiegt?
    Hatte er tatsächlich geglaubt, das xylthische Waffenboot MORAKKOI-A wäre zufällig in ihrer Nähe?
    Als ob es einen solchen Zufall gäbe! Nichts geschah ohne Grund, das musste gerade Shumgaard wissen!
    Alles fügte sich in große, übergeordnete Muster ein. Und das Schema der Xylthen besagte nun einmal, dass sie über die Badakk herrschten und keine Eigenmächtigkeiten duldeten.
    Eine einfache Lektion, die der sonst angeblich so brillante Cawo-Shumgaard offenbar nicht gelernt hatte.
    Die fremde Einheit sendete einen Funkspruch, der besagte, dass sie im Auftrag von Oronak unterwegs sei. Der Spruch richtete sich direkt an die Badakk-Schiffe, die die Xylthen im Penkett-System wussten.
    Sie wussten, wo die Badakk waren.
    Sie wussten, wer sie waren.
    Und sie wussten garantiert auch, warum sie an diesem Ort waren.
    Shumgaard versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, aber selbst seine Besorgnis wuchs, das sah Ledrut-Strywen ihm deutlich an. Die MORAKKOI-A flog den Planeten gezielt an.
    Wahrscheinlich befanden sich Badakk an Bord, die die Ortungsimpulse, die auf das Artefakt hinwiesen, zu deuten vermochten. Nicht anders war es schließlich Shumgaard und Strywen selbst ergangen, als sie die Bernstein-Station in der Atmosphäre dieser bedeutungslosen Welt entdeckt hatten.
    »Und nun?«, fragte er beißend, während er alle Augententakel auf seinen Gegner ausrichtete. »Eine zufällige Entdeckung können wir inzwischen ausschließen. In der tobenden Atmosphäre dieses Wasserstoff-Helium-Riesenplaneten könnten uns die Xylthen ohne gezielte Suche so schnell nicht ausfindig gemacht haben.«
    »Wir sind entdeckt«, stimmte Cawo-Shumgaard zu. Wenigstens flüchtete er sich nicht in Lügen, die allen zum Verhängnis zu werden drohten – falls das nicht schon längst geschehen war. »Wir verstecken uns nicht mehr. Wir gehen in die Offensive.«
    »Du willst ...«
    »Keine Waffengewalt! Aber wie nanntest du es vorhin? Ein Schauspiel. Vielleicht können wir durch geschicktes Verhandeln und mithilfe guter Ausreden noch einiges retten.«
    Ledrut-Strywen bog verächtlich mehr als ein Dutzend Sinnesröhren zurück und schnappte mit dem Essmund. »Wir?«
    Die nächsten Worte überraschten ihn: »Ich benötige deine Hilfe, auch wenn wir in Konkurrenz zueinander stehen. Machen wir uns nichts vor – unsere Muster verlaufen so dicht nebeneinander, dass sie beinahe eines sind. Wir sind aufeinander angewiesen. Nur zusammen können wir noch etwas ausrichten. Als wir in einem einzigen Badakkdajan verbunden waren, habe ich gemerkt, wozu du fähig bist. Und dir ging es mit mir zweifellos genauso! Wir brauchen uns gegenseitig – ob es uns gefällt oder nicht.«
    Er zögerte kurz, berechnete durch aktive Vernetzung seiner Teilgehirne die Konsequenzen seiner nächsten Worte. Das Ergebnis fiel eindeutig aus.
    »So sei es. Arbeiten wir zusammen gegen den gemeinsamen ...« Das letzte Wort wollte ihm nicht über den Rand des Munds.
    Cawo-Shumgaard empfand derlei Skrupel offenbar nicht. Er beendete den Satz freimütig.
    »... Feind.«

8.
    Perry Rhodan
     
    Auf den Funkspruch mit der Kennung von Protektor Oronat antworteten die drei Badakk-Schiffe im Penkett-System nicht – das gehörte in die Kategorie »seltsam, aber nicht bedrohlich«. Es mochte gut sein, dass sie primär einem anderen Protektor unterstanden und in dessen Auftrag tätig waren.

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