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PR 2636 – Das Schema des Universums

PR 2636 – Das Schema des Universums

Titel: PR 2636 – Das Schema des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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seiner Überlebenskapsel inzwischen unter Beschuss. Seit den ersten Explosionen war sein Atmosphärentank abgestürzt, etwa dreißig Meter von seinen Begleitern entfernt. In dieser Situation eine nahezu unüberwindbare Strecke. Der Schutzschirm blieb allerdings konstant – noch.
    »Wir brechen zu Quistus durch«, funkte Rhodan den Xylthen an. »Dort gibst du mir Feuerschutz.«
    »Du hast eine Idee?«
    »Nenn es lieber eine neue Hoffnung.«
    Sie feuerten unablässig, der SERUN schoss aus allen Waffen, während Rhodan knapp eine Richtung und ein vorläufiges Ziel vorgab. Hisparan verschwendete keine Zeit mit Gegenargumenten – entweder sah er dieselbe Chance wie der Terraner, oder er vertraute ihm blind.
    »Jetzt!«, schrie Rhodan, und sie zündeten gleichzeitig ihre Flugaggregate, rasten mit Vollschub los. Eine Lücke in ihrem Vormarsch ließen die feindlichen Kampfroboter nirgends, auch nicht über den Eingeschlossenen. Aber dort gab es eher eine Chance durchzubrechen als am Boden.
    Sie jagten genau auf drei der tonnenförmigen Maschinen zu, nahmen die mittlere unter Beschuss, und im Augenblick, nachdem sie explodierte, rasten sie durch das glühende Trümmerfeld, das von letzten energetischen Entladungen durchzuckt wurde.
    Sie steuerten Quistus an und landeten neben ihm. Auf seinem Schirm tanzten winzige Überschlagsblitze, teilweise auch auf der Innenseite, wie Rhodan mit Entsetzen erkannte. Mehrfach floss grellweißes Feuer wie die Protuberanzen einer Sonne bis zur Außenhülle der Überlebenskapsel, leckten dort über das Metall.
    Aus der durchsichtigen oberen Hälfte entwich in einem Strahl Atmosphäre. Das Innere des Schirms verwandelte sich in einen trüben Nebel, in dem wie in der Miniatur eines Gewitters Blitze zuckten.
    Die Kapsel war beschädigt. Quistus drohte zu ersticken.
    »Du musst uns verteidigen, Hisparan!«, rief Rhodan und zog den Controller. Er konnte sich nicht mehr auf das konzentrieren, was um sie herum vorging. Ohne ein Wunder blieb ihnen keine Überlebenschance.
    Der Terraner versuchte nicht mehr, Zugriff auf die grundlegenden Technologien des Polyport-Hofes zu erlangen; diese Hoffnung hatte er aufgegeben. Aber bei den peripheren Systemen hatte er schon einmal eine Reaktion erzielt.
    Außerdem nutzte er seine Erfahrung und plante, der Überlagerung durch die natürliche Hyperstrahlung in dieser Galaxis auszuweichen.
    Er tippte sich über die holografischen Bedienfelder voran, wühlte sich tiefer in das System und fand endlich Zugang zum dezentralen Nebenrechnersystem des Hofs. Vor Kurzem hatte er auf diesem Weg die Beleuchtung des Transferdecks aktiviert.
    Nun plante er etwas anderes.
    Ohne sein Zutun startete ein Daten-Download – aus dem Rechner übertrug sich eine große Datenmenge in den Controller. Was immer das bedeutete, er ließ sich davon nicht ablenken. Es ging hier eindeutig um ihr nacktes Überleben.
    Er fand, was er suchte. Die Technologie des Polyport-Hofs projizierte ein zusätzliches Schutzfeld um die Gruppe; ein einfaches Notfallsystem, das überall auf dem Transferdeck bereitstand.
    Das verschaffte ihnen Zeit, wenigstens für einige Sekunden oder Minuten. Unter dem konzentrierten Feuer der Kampfroboter würde es womöglich nicht lange halten, und die Zeit lief eindeutig für die Badakk.
    Der Terraner gönnte sich einen kurzen Blick rundum. Die feindlichen Maschinen umzingelten sie dicht an dicht, eine fast geschlossene Wand. Die neue Energiewand schützte die Eingeschlossenen zwar, verhinderte aber zugleich, dass sie auf die Roboter feuerten, denn auch ihr Feuer ließ sich nicht mit dem Schutzschirm synchronisieren, um ihn zu durchdringen, im Gegenteil: Jeder Schuss würde die Stabilität des Schirms weiter schwächen.
    Aus Quistus' Tank entwich weiterhin die Wasserstoff-Helium-Atmosphäre und sammelte sich unter seinem flackernden Schutzschirm, der eine äußere Begrenzung bot. Die Luft musste für den Iothonen extrem dünn sein, aber noch konnte er offenbar atmen.
    Die Augen im zentralen Krakenleib starrten auf die Phalanx der Feinde, konzentrierten den Blick auf einen bestimmten Punkt. Rhodan folgte ihm und sah, wie der entsprechende Kampfroboter plötzlich zu Boden gerissen wurde und zerplatzte. Kurz loderte eine Stichflamme auf. Es blieben nur Trümmer.
    Quistus hatte seine telekinetische Macht angewandt, um eine winzige Lücke zu schlagen, die sich sofort wieder schloss. Der Iothone gab einen stöhnenden Laut von sich, offensichtlich hatte ihn die verzweifelte

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