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PR 2636 – Das Schema des Universums

PR 2636 – Das Schema des Universums

Titel: PR 2636 – Das Schema des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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mitgeteilt habe. Sie glauben, dass du gegen QIN SHI revoltierst. Nichts, was du sagst, wird sie vom Gegenteil überzeugen.«
    Er hatte jeglichen Sinn für Logik verloren, sich immer tiefer in seine irrsinnigen Gedankengänge gegraben. Shumgaards Muster löste sich auf, sein Kampf würde nie enden, das verstand Ledrut-Strywen.
    Und jetzt war die Zeit gekommen, die beste und einzige Gelegenheit, all das zu beenden. Genau in diesem Augenblick, direkt vor Danrhoper und seinen beiden noch lebenden Begleitern, die zu ihm aufschlossen.
    Ledrut-Strywen ließ seine Scheinfüßchen ausschnellen, sprang zu Shumgaard und formte noch in der Luft einen Arm aus. Er packte zu, riss den Strahler vom Gürtel des Badakk, der sein einziger und wahrer Feind in diesem ganzen Chaos war.
    Das Metall der Waffe glühte noch und fraß sich in Strywens Greifspitzen, verschmorte das variable Fleisch, ätzte sich tief hinein.
    Er ignorierte den entsetzlichen Schmerz und die Gewissheit, dass er diesen Arm womöglich komplett verlieren würde. Nur eins zählte.
    Ledrut-Strywen richtete die Waffe auf Cawo-Shumgaards Sinneszentrum und drückte ab.
    Ein Strahl jagte schräg in die weiße Lederhaut und trat direkt aus dem Essmund wieder aus.
    Ein zweiter Schuss kappte etliche Sinnesröhren.
    Spätestens der dritte tötete ihn endgültig.
     
     
    Cawo-Shumgaard
     
    Die Überraschung war stärker als der Schmerz, und ihr folgte die Erkenntnis:
    Ich starb.
    Und im selben Moment verstand ich. Ich sah die Logik hinter allem, das Muster, das alles und jedes und alle Zeiten miteinander verband: das Schema des Universums.
    Seit einer Ewigkeit strebte ich danach, es zu verstehen, sein Geheimnis zu lüften und mich ihm Schritt für Schritt zu nähern.
    Das Bernstein-Artefakt hatte ich zu erforschen versucht – wie lächerlich.
    Ich war versessen darauf gewesen, wahre Individualität zu finden und mich von den anderen Badakk zu unterscheiden – ein erbärmlicher Gedanke.
    QIN SHI hatte ich mich nähern und mich würdig erweisen wollen – ein Irrweg.
    Wer mir die Offenbarung schenkte, war ausgerechnet mein Konkurrent und Feind Ledrut-Strywen, der damit zugleich seine Erbärmlichkeit bewies. Sollte er nur weiterleben und weiter seinem Muster folgen, das ihn in die Bedeutungslosigkeit führte. Mir konnte es gleichgültig sein, genau wie das Bernstein-Artefakt, Danrhoper und sämtliche anderen Nichtigkeiten.
    Ich starb, und ich sah. Ich erkannte das Schema, ich verstand mich selbst. Es stand in der Dunkelheit geschrieben, die mich von allen Seiten überfiel und sich über mich legte wie eine Decke.
    Ein wenig Licht brach durch und zeichnete ein Muster.
    Das Muster.
    Das Schema, das alles verband.
    Es war klar und völlig rein, und jedes kleine Muster fügte sich hinein. Ich sah es, und ich verstand.
    Welches Glück.
    Welches Entsetzen.
    Und welch Blick in die Ewigkeit des Kosmos, der ich entgegenschritt.

16.
    Perry Rhodan
     
    Der Zylinderleib des Badakks Cawo-Shumgaard neigte sich zur Seite, kippte und schlug auf. Drei Schüsse hatten ihn durchbohrt. Er blieb bewegungslos liegen.
    Sogar Rhodan als Sofortumschalter benötigte einen Atemzug lang, um diese Wende der Ereignisse zu verarbeiten. Er schluckte schwer, vermochte den Blick kaum von der schrecklich zugerichteten Leiche abzuwenden.
    »Es genügt als Demonstration«, griff Ledrut-Strywen Rhodans letzte Worte wieder auf, als habe er nicht soeben seinen Vorgesetzten erschossen. »Ich übernehme den Gesamtbefehl über die anwesenden Badakk. Wir werden uns dir nicht länger widersetzen, Reparat Danrhoper. Cawo-Shumgaard trug daran die Schuld. Er hat seine Strafe erhalten.«
    Eine Weile schwiegen alle, bis der Badakk weitere Worte sprach, die Perry Rhodan im Innersten berührten.
    »Wenn du weitere Bestrafung für nötig hältst, so wähle mich«, sagte Ledrut-Strywen. »Mein Fehler liegt darin, dass ich schon viel früher hätte eingreifen müssen. Die übrigen Badakk in der Artefakt-Station und an Bord der drei Schiffe trifft keine Schuld.«
    Also gibt es auch bei den Badakk Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein, erkannte Rhodan. Er versucht, sie alle zu schützen, indem er die Schuld auf sich nimmt. Ein bemerkenswertes Verhalten, das ihm Respekt abnötigte.
    »Keine weiteren Bestrafungen.«
    Er dachte an den Controller, der den Daten-Download beendet hatte; eine Fülle von Informationen befand sich nun auf dem Gerät, über die er nichts wusste. Es war bislang keine Zeit geblieben, sie näher zu

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