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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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erhöhe den Sauerstoffgehalt.«
    Nach ein paar Atemzügen ging es ihm schon besser. Sein Blick klärte sich. Der Pelz schrumpfte und nahm die Konturen eines fellbedeckten Kopfes an. Es war Gucky.
    Der Ilt streckte die Arme aus und klammerte sich an ihn. Die großen Kulleraugen waren halb zugekniffen, das Gesichtsfell schweißnass.
    »Was ist mit dir los, Nemo?«
    »Ich weiß nicht – was meinst du?«
    »Deine Gedanken, ich kann deine Gedanken kaum mehr lesen. Solche Probleme habe ich nur ganz selten.«
    »Meine Gedanken sind völlig normal.«
    »Das mag sein. Aber ich spüre, dass du kein normaler Mensch bist. Etwas ist da. Was verheimlichst du mir?«
    »Nichts, Gucky, nichts!« Nemo Partijan wurde beinahe hysterisch. Durch die Kugel fühlte er sich ausgelaugt, aber seinen Verstand hatte er noch beisammen. Jetzt hielt ihm der Ilt Dinge vor, die ihn fassungslos machten.
    »Ich bin ein normaler Mensch.«
    Mit Gucky stimmte etwas nicht. Er war verwirrt. Die Nähe zur Kugel brachte ihn um den Verstand. Seine Parafähigkeiten verstärkten den fremdartigen Hypereinfluss.
    Genau, das musste es sein.
    »Gut festhalten, Gucky! Und dann weg von hier!«
    Der Ilt reagierte nicht. Immerhin hielt er die Augen jetzt vollständig geöffnet. Nemo merkte, dass sie sich langsam von der Kugel entfernten.
    »Du weißt jetzt, was das ist?«, fragte Gucky. »Wieso kann ich es in deinen Gedanken nicht lesen?«
    Nemo wusste nicht, was er darauf antworten sollte.
    »Da geht etwas vor sich«, sagte er. »Die Kugel ist fremdartig. Sie verändert etwas. Das ist der Ort des Wandels, das eigentliche APERAS KOKKAIA innerhalb der Werft.«
    Nun war heraus, was er selbst vor wenigen Augenblicken noch gar nicht richtig hatte in Worte fassen können. »Wir haben da etwas entdeckt, was ...«
    Er verstummte. Ein undeutliches Gefühl verschloss ihm den Mund.
    »Ich erkenne Furcht und Gefahr, ein vages Gefühl, das wie eine zweite Schicht die Ebene deiner Gedanken unterlagert.«
    »Weg hier!« Nemo Partijan ächzte.
    Für ihn war es kein vages Gefühl, sondern eine Woge, die über ihn hereinbrach, sein Bewusstsein überschwemmte und seine Gedanken ertränkte. Es lag an der Kugel, daran hegte er keinen Zweifel. Sie wollte ihn verschlingen und versuchte, ihn von der Flucht abzuhalten.
    Noch befanden sie sich im Außenbereich des UHF-Strahlers, in der Randzone der Emissionen. Bei der Überlagerung der beteiligten Hyperfelder stiegen Intensität und Feldstärke zum Zentrum hin an, zunächst sanft, dann immer steiler. Dadurch kam es zu unerwünschten Nebeneffekten, die sich im vierdimensionalen Standarduniversum als Zeit-, Raum-, Masse- und Energie-Anomalien äußern konnten.
    Erleichtert stellte er fest, dass die Kugel immer schneller vor ihm zurückwich – ein subjektiver Eindruck, denn in Wirklichkeit entfernte er sich immer schneller von ihr.
    Ein Seufzer glitt ihm über die Lippen. Guckys telekinetische Gabe funktionierte und rettete ihnen vermutlich das Leben. Mithilfe der Gravopaks beschleunigten sie und brachten die Hälfte der Strecke hinter sich. Dann teleportierte Gucky mit ihm, und Nemo genoss den Vorgang zum ersten Mal vorbehaltlos.
    »Einem Problem folgt gleich das nächste«, sagte der Ilt, nachdem er eine Weile in den mentalen Äther der Werft gelauscht hatte. »Die paralysierten Xylthen wurden entdeckt, sowohl im Knotenpunkt als auch im Versteck. Das ist nach Terrania-Standardzeit einen Monat her.«
    Nemo Partijan nahm es mit der Gelassenheit des Wissenschaftlers. »Zeitdilatation, so etwas habe ich erwartet. Wir befanden uns in einer Zone, in der die Zeit langsamer ablief als drum herum. Je weiter man sich der Kugel nähert, desto langsamer vergeht die Zeit.«
    Über den Zustand im Zentrum der Kugel wagte er keine Prognose. Dort hätte die Zeit rein theoretisch stillstehen müssen. Da im Innern der Aufrisskugel andere Gesetzmäßigkeiten herrschten, verging an dieser Stelle bestimmt auch Zeit, und sie stand lediglich in Relation zum gewohnten Standarduniversum still.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Gucky. »Auf dem Fahrplan steht heute teleportieren bis zum Umfallen. Die Xylthen haben den Paraschirm verstärkt. Es könnte gefährlich werden.«

6.
     
    Auf halber Strecke und nach mehreren Dutzend Sprüngen kapitulierten sie vorerst.
    Gucky sank neben Nemo Partijan zu Boden. Bis zum Umfallen, hatte der Ilt gesagt. Der SERUN verhinderte es zum Glück.
    »Ich brauche ein paar Stunden Erholung«, flüsterte Gucky.
    »Kein Problem. Ich halte

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