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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Schirme aufgehalten, denn die von MIKRU-JON aufgezeichnete Flucht ereignete sich erst später.
    Anhand des Bildmaterials identifizierte Gucky den Diskus als B-SJ-031. Bei seiner Flucht durchstieß er eine der Energiekuppeln auf der Werftoberfläche, raste wie an einer unsichtbaren Schnur ins Innere des Gebildes und drang in die schwarze Kugel im Zentrum ein.
    Der Diskus tauchte nicht wieder auf. Er war entmaterialisiert und erschien auch nicht wieder.
    Gucky spürte die Aufregung in sich keimen. Sie wuchs rasch und entfachte sich zu einem wild lodernden Feuer. Bisher hatten sie einen Misserfolg nach dem anderen erlebt, von ein paar Informationen und Datensätzen abgesehen. Nun erhielten sie eine neue Option, einen neuen Joker, den sie auf keinen Fall leichtsinnig verzocken durften.
    Der Ilt wandte sich an den Xylthen. »Du weißt nicht, worum es sich handelt. Kennst du wenigstens den Weg dorthin?«
    »Es existieren Spezialfahrzeuge, mit denen die Badakk ab und zu in die Nähe der Kugel fliegen. Xylthen haben dort nichts zu suchen, und Dosanthi würden das Gebilde mit ihrer Panikstrahlung vielleicht stören. Ich glaube nicht, dass auch nur ein einziger Xylthe etwas über dieses Ding weiß.«
    Gucky beriet sich mit dem Hyperphysiker. »Wir haben noch drei Minuten, und danach stehen uns zwanzig zur Verfügung.«
    Sie beschlossen, der Kugel einen Besuch abzustatten. Noch war ihr Eindringen nicht bekannt, noch machten die Bewohner der Werft keine Jagd auf sie.
    »Die Zeit ist abgelaufen!«, meldete die Mikropositronik.
    Der Ilt entmaterialisierte und bezog zwischen zwei Streben hoch oben über dem Versteck Position.
    Die beiden Xylthen lagen noch an Ort und Stelle, aber sie begannen sich zu rühren. Gucky sondierte und ortete. Er fand keine Mikrokameras und keine Roboter, keine versteckten Soldaten. Er ließ sich über die Kante in die Tiefe fallen, dann fing er sich telekinetisch ab. Zwei volle Dosen aus nächster Nähe und mit minimaler Streuung hielten die beiden für ein paar weitere Stunden passiv.
    »Zieh eine halbe Stunde ab bis zum nächsten Alarm«, wies er den Automaten an.
    Mit der Zeit trat eine gewisse Gewöhnung auf. Der Körper verarbeitete die Paralyse besser und schneller. Beim nächsten Mal musste der Ilt damit rechnen, dass sie früher auf den Beinen waren.
    Und das bedeutete Alarm, Unannehmlichkeiten und ein paar andere Dinge, die Gucky gar nicht gefielen.
    Mit zwei Sprüngen kehrte er zum Knotenpunkt zurück.
    »Du bleibst hier!«, eröffnete er dem Reparat. »Sollten wir zurückkehren, gibt es noch mehr zu tun. Wenn nicht, steh einfach auf und geh dorthin, wo du sein solltest.«
    »Ich bin schon so gut wie tot«, verkündete der Xylthe. Identische Aussagen hatten sie im Zapfenraumer schon gehört.
    »Es gibt militärische Regeln und Traditionen, die in der heutigen Zeit keinen Sinn mehr ergeben«, dozierte Nemo Partijan. »Das sollte sich langsam bis nach Chanda herumgesprochen haben.«
    Er zog den Paralysator, lähmte den Xylthen und ging die Reihen mit den Sesseln ab. Gucky kümmerte sich um den Kontrollanruf, der soeben eintraf. Anschließend schlossen sie die Helme der SERUNS, fassten sich an der Hand und verschwanden.
    In einem dunklen Raum legten sie den ersten Zwischenstopp ein, den zweiten mitten in einer stark frequentierten Gleiterzone. Danach hingen sie im leeren Hohlraum in der Nähe einer Säule. Für die Strecke von sechzig Kilometern wählte Gucky insgesamt zwanzig Kurzteleportationen.
    Die Parafalle schnappte nicht zu. Den merkwürdigen Vorfall im Hangar hatten die zuständigen Xylthen oder Badakk vermutlich zu den Akten gelegt.
    In überschaubarem Abstand zu der viereinhalb Kilometer durchmessenden Kugel hielten sie an. Gucky sorgte für ein komfortables telekinetisches Schweben, wobei er wieder die Beine anzog und im Schneidersitz mitten in der Hohlkugel ruhte.
    Nemo Partijan stand in der Luft. Er ignorierte die starken Rückenschmerzen, aktivierte die Messgeräte und Orter seines SERUNS und versuchte, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Daten zu erhalten.
    »Schade, dass wir keinen Kantor-Sextanten oder ein vergleichbares Gerät zur Verfügung haben«, sagte er, ohne den Blick von der schwarzen Kugel zu nehmen. Die Oberfläche waberte und erweckte den Eindruck von Lebendigkeit. Die Messung der Oberflächenspannung ergab eine hohe Materiedichte. Gleichzeitig zeichnete sich auf dem Hyperorter ein Gespinst aus lauter winzigen energetischen Fäden ab, in denen Blitze hin und her

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