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PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

Titel: PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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zweitausend Schwingenraumer und Gottesanbeterinnen wurde auf das kleine Objekt aufmerksam.
    Mondra landete die Raumlinse auf einem Asteroiden und schaltete alle unwichtigen Systeme ab.
    Dann begann das Warten.
     
    *
     
    Stichwort: Ich und Risikoeinsätze
     
    Ich habe mich ja bereits als Schreibtischtäter entlarvt. Nie hätte ich gedacht, dass ich mich je in der Situation wiederfinden würde, wie ich zwischen Mondra Diamond und der Ertruserin Sinaid Velderbilt auf einer dünnen Unterlage liegend in einer fremden Galaxis geradewegs in Richtung einer Raumschlacht fliege.
    Ich bin mir sicher, dass Mondra ein schlechtes Gewissen hatte, als sie mir Argument um Argument vorlegen musste, bis ich mich zum Einsatz entschlossen hatte.
    Tatsächlich fiel mein innerer Kampf relativ kurz aus, nachdem ich mich auf die zuvor völlig absurde Vorstellung eingelassen habe. War dies erst einmal geschehen, sah ich dem Einsatz sogar mit gespannter Vorfreude entgegen. Immerhin hatte ich es von einem Planeten, der übersetzt »Saures Land« heißt, in die höchste Riege der galaktischen Prominenz geschafft.
    Gut, Mondra Diamond ist keine unsterbliche Zellaktivatorträgerin. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass bei der 213-Jährigen schon vor langer Zeit der natürliche Alterungsprozess ausgesetzt oder zumindest extrem verlangsamt wurde.
    Am 21. September, ihrem Geburtstag, hatte Oberst Electra Pauk ihr eine kleine Überraschungsfeier organisiert, die von Mondra zuerst fast wieder abgeblasen worden wäre. Aber wie ich gehört habe, hatte sie sich dann trotzdem darauf eingelassen und sich von den Cosmolodics sogar ein Ständchen vortragen lassen.
    Ich war damals selbstverständlich nicht eingeladen, sondern erfuhr erst im Nachhinein in den Bordnachrichten von der Feier.
    Es mag verrückt klingen – aber während wir zu dritt von Planetenbahn zu Planetenbahn rasen, verschwindet auch mein letzter Vorbehalt gegenüber diesem Einsatz. Stattdessen beginne ich zu hoffen, dass wir allein deswegen schon heil zurückkehren werden, damit ich bei der nächsten Feier im kleinen Kreis der VIPs dabei sein könnte.
    Martin Felten – befreundet mit Mondra Diamond und Perry Rhodan. Wie toll klingt das denn?
    Aus: Persönliche Aufzeichnungen, M. Felten, Oktober 1469 NGZ

10.
    Das Wrack und der Gott des Traumes
     
    Drei Stunden harrten sie aus. Auf dem kleinen Monitor der Raumlinse wurden sie Zeuge, wie sich rund 1200 Gottesanbeterinnen mit über 900 Schwingenraumern ein Katz-und-Maus-Spiel lieferten.
    Mittlerweile war ihnen auch der Name jenes Volkes bekannt, das die Gottesanbeterinnen bemannte: Der Bordtranslator übersetzte den Begriff mit Tiradeure.
    Immer wieder flogen Teilschwärme der Tiradeure Angriffsmanöver auf die Schwingenraumer, schossen aus vollen Rohren, um sich dann blitzschnell in den Schutz der Wasserstoffatmosphäre des elften Planteten zurückzuziehen.
    Dann geschah es: Ein Pulk Schwingenraumer wurde von mehreren hundert Gottesanbeterinnen eingekesselt. Die Quolnäer Keretzen reagierten, indem sie ein blitzschnelles Ausfallmanöver in alle Richtungen vollführten und dann mit Höchstwerten beschleunigten, um sich via Überlichtetappe in Sicherheit zu bringen.
    Nicht allen Schwingenraumern gelang das Manöver. Einige wurden bereits in der Beschleunigungsphase vernichtet, andere wurden zwar getroffen, konnten sich aber in den übergeordneten Raum retten.
    Eine halbe Lichtsekunde vor der ARCHIMEDES, wie Martin Felten ihre Linse getauft hatte, materialisierte das Wrack eines Schwingenraumers. Die Bremstriebwerke verringerten die Geschwindigkeit auf ein zehntel Lichtgeschwindigkeit, bevor es sie zerriss. Trudelnd und schlingernd trieb der Überrest des Raumers an ihnen vorbei.
    »Wollen wir unser Glück versuchen?«, fragte Sinaid Velderbilt.
    Mondra Diamond betrachtete die Anzeigen der Passivortung. »Eine der Schwingen und die Triebwerkssektion sind zerstört, aber die Hauptzelle des Schiffes scheint einigermaßen intakt. Martin?«
    Der Mathematiker nickte. Er zwängte sich in den Zusatztornister, in dem er seine Instrumente und die vorbereiteten Orontes-Magnete verstaut hatte. »Von mir aus kann's losgehen«, sagte er.
    Mondra fuhr die Systeme der ARCHIMEDES hoch und beschleunigte.
    Als sie die Distanz zum Schwingenraumer halbiert hatten, fragte Sinaid Velderbilt: »Was geschieht, falls die Quolnäer Keretzen ausgerechnet jetzt darauf kommen, die Blitzwelle zu starten?«
    »Dann hätten wir den ultimativen Beweis gehabt, dass dein

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