Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

Titel: PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
dein Steckenpferd. Wenn du nicht eine absolute Fachkraft wärst, hätte dich Adams nie und nimmer in deine Position erhoben. Und nun sag mir ganz ehrlich: Wie hoch schätzt du das Risiko für diesen Einsatz tatsächlich ein?«
    Martin Felten strich sich nachdenklich über das Gesicht. »Vorausgesetzt, wir finden einen havarierten Schwingenraumer, der sich abseits der Kampfhandlungen befindet und isoliert von anderen Einheiten ist, die Operation schnell geht und ich mich vollkommen auf mein Experiment konzentrieren kann – dann wäre das Risiko tatsächlich vertretbar.«
    »Eben«, sagte Mondra. »Und nun vergleich das Risiko mit einem Notstart von Orontes. Wenn die beschädigten Triebwerke nicht bereits beim Start explodieren, würden wir wahrscheinlich wie ein Leuchtfeuer die Kämpfenden auf uns und den Planeten der Todringer aufmerksam machen. Ich brauche nicht Mathematik studiert zu haben, um abschätzen zu können, dass das Risiko für die CHISHOLM und die Todringer um ein Vielfaches größer wäre.«
    Martin Felten presste die Lippen zusammen. Schließlich nickte er. »Gut, ich mache es. Du hast recht.«
    »Sehr gut«, sagte Mondra. »Glaub mir: Ich bin nicht lebensmüde. Wenn ich nicht absolut davon überzeugt wäre, dass deine Methode funktioniert, würde ich es nicht machen.«
     
    *
     
    Zehn Minuten nach der Unterhaltung mit dem Mathematiker beauftragte Mondra Diamond Neroverde und Cog-Láar, die Todringer über die Ankunft der beiden Flotten ins Bild zu setzen. Sie sollten ihnen versichern, dass die Galaktiker alles in ihrer Macht Stehende unternehmen würden, die Verheerung des Morpheus-Systems zu verhindern.
    Weitere fünf Minuten später lag sie zusammen mit Martin Felten und Sinaid Velderbilt in der Raumlinse.
    Die Spezialkonstruktion war fünf Meter lang, zwei Meter breit und einen Meter hoch. Sie war für maximal vier Personen ausgelegt, durch die Masse der Ertruserin wurde es aber bereits ein wenig eng.
    Mondra Diamond befürchtete, dass die Platzverhältnisse den Mathematiker beunruhigen würden. Nachdem sich Felten aber zum Einsatz durchgerungen hatte, schien er seine Bedenken vergessen zu haben. Er hatte das Verladen von Orontes-Gestein in die Linse überwacht und sich sogar zu einem Scherz hinreißen lassen.
    Als er gesehen hatte, dass Velderbilt unter ihrem SERUN ein feuerrotes Hemd trug, hatte er sie gefragt, ob sie denn nicht beunruhigt wäre.
    »Man weiß schließlich, dass rote Hemden bei einem Einsatz das Risiko exponentiell vergrößern!«
    Diamond hatte derweil Oberst Pauk diskret die letzten Anweisungen für den Fall erteilt, dass sie nicht zurückkehren würde. Neben ihren diversen Lageberichten übermittelte sie der Kommandantin eine verschlüsselte Datei, die nur Perry Rhodan öffnen konnte. Sie enthielt nur ein paar wenige, dafür sehr persönliche Worte, die sie an den Unsterblichen geschrieben hatte.
    Anschließend hatte sie die Raumlinse gestartet und ausgeschleust.
    Als das Kleinstbeiboot die Stratosphäre erreichte, aktivierte sie den Paratronschirm. Sofort hörte das Rauschen der verdrängten Luftmassen auf, und Mondra beschleunigte weiter.
    Zehn Minuten später erreichten sie die Mondumlaufbahn. Die Positronik des Bootes fing den permanenten Funkspruch des Mondforts auf.
    Unrein, tödliche Gefahr – widrige Strömung!
    Die Warnung wurde unaufhörlich wiederholt. Über 6000 Orontes-Jahre hinweg war sie die Lebensversicherung der Todringer gewesen.
    Mondra beschleunigte die Linse mit über 600 Kilometern per Sekundenquadrat auf 45 Prozent Lichtgeschwindigkeit.
    »Alles klar bei euch?«, fragte sie.
    Sinaid Velderbilt bestätigte. Felten hielt lapidar fest, dass er auf seinem Planeten ebenfalls »einen Turbogleiter« benutzen und er diesen Flug sogar genießen würde.
    Natürlich hatte der Mann keine Ahnung vom militärischen Protokoll, aber da sie sich selbst auch nicht immer daran hielt, akzeptierte Mondra diese weitschweifige und indirekte Art der Klarmeldung. Beruhigt konzentrierte sie sich auf die Steuerung.
    Die Raumlinse besaß durch ihre geringe Größe eine extrem geringe Ortungssignatur. Aufgrund der hyperphysikalischen Verwirbelungen und der sich stetig intensivierenden Kampfhandlungen am Rand des Morpheus-Systems war die Gefahr, entdeckt zu werden, verschwindend gering.
    Für den Flug zu einem Asteroidenfeld, das zwischen dem zehnten und elften Planeten des Morpheus-Systems seine Bahnen zog, benötigten sie etwas mehr als vier Stunden.
    Keiner der mittlerweile fast

Weitere Kostenlose Bücher