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PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

Titel: PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Martin Felten und Leutnant Sinaid Velderbilt in die Zentrale und lass eine Raumlinse herrichten, damit sie in den nächsten zehn Minuten startbereit ist!«
    Electra Pauk sah sie entgeistert an. »Was hast du vor, Mondra?«
     
    *
     
    Stichwort: Quolnäer Keretzen
     
    Die Erkundungsflüge brachten einige Informationen über die Quolnäer Keretzen. Dieses Volk ist von einem derart starken Aggressionspotenzial geprägt, dass sich die einzelnen Individuen sogar untereinander schützen müssen.
    Ihre unbändige Willenskraft und ihr Zorn sind in ganz Chanda gefürchtet. Im Kampf auf Leben und Tod schalten sie das bewusste Denken ab. Dann übernimmt das sogenannte Tantoram die Herrschaft. Worum es sich dabei handelt, ist mir noch nicht völlig klar. Es ist eine Art Leitbild, eine höhere Instanz, die oberhalb ihrer Gedankenbilder existiert.
    Das Schlimme daran ist, dass es, einmal ausgelöst, von einem Quolnäer Keretzen zum anderen springt, wie ein hoch ansteckendes Virus: die Blitzwelle! Dabei wird auf der hyperenergetischen Ebene jener Zündimpuls ausgelöst, der bei Lebewesen in der näheren und weiteren Umgebung zum Tod führen kann.
    Mit dem Orontes-Magneten (Kollege Ges spricht bereits von der »Felten-Methode«!) will ich unsere Schiffe vor dieser Blitzwelle schützen. Meiner Theorie zufolge sollte ein Orontes-Magnet aber auch in der Lage sein, die Wirkung des Tantorams zu absorbieren, sodass die Blitzwelle bereits im Keim erstickt wird. Um diese Theorie zu belegen, benötige ich allerdings eine ganz besondere Versuchsanordnung ...
    Aus: Persönliche Aufzeichnungen, M. Felten, Oktober 1469 NGZ

9.
    Der Einsatz
     
    »Bitte was?«
    Martin Felten blickte sie an, als hätte sie ihm soeben eröffnet, dass er von ES einen Zellaktivator erhalten würde.
    »Du wolltest einen Feldversuch, um deine Felten-Methode zu überprüfen und zu verfeinern. Nun bietet sich die Möglichkeit.«
    »Aber Mondra«, sagte er. »Ich bin für solche Einsätze nicht ausgebildet. Ich bin ... nur ein ... ein Opa von einer unwichtigen Kolonialwelt.«
    »Du bist noch jung und agil«, hielt ihm Mondra entgegen. »Du bist nicht einmal sechzig Jahre alt. Ich könnte dagegen deine Urgroßmutter sein.«
    Er musste trotz der Ernsthaftigkeit grinsen. »Wenn dieser Vergleich nur mal nicht hinkt, Madame«, sagte er.
    Sie wurde schlagartig ernst. »Wir müssen verhindern, dass dieses System durch die Kampfhandlungen der beiden Flotten zerstört wird. Bisher sind fast tausend Einheiten im Bereich der Umlaufbahn des elften Planeten materialisiert. Die CHISHOLM ist derzeit noch nicht in der Lage, Orontes gefahrlos zu verlassen. Dazu kommen die Todringer, die uns trotz der Gefahr, die aus ihrer Sicht von uns ausgeht, geduldet haben. Wir sind es ihnen schuldig, dass wir sie vor der Verheerung durch die Schlacht beschützen.«
    »Das sehe ich ja ein«, gab Felten zu. »Und ich will auch alles in meiner Macht Stehende tun, um eine Katastrophe zu verhindern, aber ...«
    Er brach ab, suchte nach den richtigen Worten.
    »Der Plan sieht folgendermaßen aus«, sagte Mondra mit sanfter Stimme. »Wir fliegen in einer Raumlinse in die Nähe der Kampfhandlungen und warten ab, bis wir ein wrack geschossenes Schwingenschiff finden, das wir entern können, ohne Aufsehen zu erregen. Sinaid Velderbilt wird uns begleiten. Sie und ich werden dich so weit abschirmen, dass du in Ruhe deine Experimente mit dem Orontes-Magneten durchführen kannst.«
    »Das klingt vernünftig«, sagte Felten. »Aber noch einmal: Ich bin kein Soldat. Ich habe mich sogar geweigert, der Bürgerwehr von Ittstein beizutreten, als die Stadt von einer Gruppe Blues-Piraten angegriffen wurde. Ich habe stattdessen Zivildienst in einem Pensionat geleistet. Siehst du mich wirklich mit einer Waffe in der Hand?«
    »Nein, das nicht«, gab sie zu. »Aber in einem SERUN, der dich vor allen Gefahren bewahrt.«
    »Außer vor der Blitzwelle der Quolnäer Keretzen«, gab er zu bedenken.
    »Dafür wird dein Orontes-Magnet sorgen, oder zweifelst du an deiner eigenen Theorie?«
    Martin Felten seufzte. »Willst du wirklich das Risiko eingehen, den Magneten in einem Realeinsatz zu testen? Du gehst dabei ein unabwägbares Risiko ein.«
    Mondra schüttelte den Kopf. »Es ist nicht unabwägbar. Im Gegenteil: Ich habe großes Vertrauen in dich und deine Berechnungen.«
    Der Anflug eines Lächelns huschte über das Gesicht des 54-Jährigen. »Weshalb das?«
    »Du arbeitest im Versicherungsbereich. Die Berechnung von Risiken ist

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