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PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

Titel: PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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erst wahrnehmen, falls sich sein Zustand signifikant verschlechtert.«
    Mondra Diamond betrachtete Ramoz' reglosen Körper eine Weile, dann verabschiedete sie sich von Lershimon.
    Als sie die Medostation verließ, vibrierte ihr MultiKom. Sie gab den Kanal frei, und ein Mini-Holo entstand: das Gesicht Electra Pauks.
    »Du solltest in die Zentrale kommen«, sagte die Kommandantin der CHISHOLM. »Soeben sind die ersten Schwingenschiffe am Rand des Morpheus-Systems materialisiert.«
    »Ich bin auf dem Weg!«, gab sie zurück.
     
    *
     
    »Wie viele Schiffe sind es?«
    Electra Pauk blickte auf. »Bisher haben wir vierhundert Einheiten der Schwingenraumer entdeckt. Im Zweisekundentakt kommen aber neue Schiffe hinzu.«
    »Kommandantin!«, meldete sich der Zweite Offizier Buumraj. »Ich habe da etwas ...«
    »Schieß los!«
    »Die Systeme haben einen einzelnen Impuls aufgefangen, der nicht den Schwingenraumern zuzuordnen ist«, erklärte der etwas steif wirkende Dryhane. »Im Vergleich mit den Daten der TUBLIR müssen wir davon ausgehen, dass die erste Gottesanbeterin das Morpheus-System erreicht hat. Wahrscheinlich ein Späherschiff, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf.«
    »Danke, Buumraj!«, gab Pauk rasch zurück. »Bitte stell mir ein taktisches Display zusammen, das die Flottenstärken und ihre Verteilung zeigt. Mündliche Meldungen sind nicht mehr nötig.«
    »Aye, aye!«
    Mondra nickte. Die Algustranerin überraschte sie immer mehr. Noch vor wenigen Wochen war sie wegen eines Nervenzusammenbruchs in Behandlung gewesen und hatte die Schiffsführung ihrem Ersten Offizier, Oberstleutnant Bylyi Hüfenyr, übergeben.
    Nun schien sich die 39 Zentimeter große Frau immer stärker mit ihrer neuen Rolle als Krisenmanagerin zu identifizieren. Neue Probleme und Rückschläge nahm sie als Herausforderung an, wuchs an ihnen, anstatt zu zerbrechen.
    »Wie weit sind wir mit den Startvorbereitungen?«, fragte Mondra.
    »Ich habe bisher noch keinen Befehl für die Startvorbereitungen erteilt«, sagte die Kommandantin, ohne zu zögern und mit fester Stimme.
    »Weshalb nicht?«
    »Mondra«, sagte Electra Pauk ruhig, »vor zwei Tagen einigten wir uns darauf, dass die Reparaturarbeiten an den Triebwerken so schnell wie möglich abgeschlossen werden müssen, damit ein Start von Orontes überhaupt Sinn ergibt. Wir gingen von fünf Tagen aus, um zu diesem Punkt zu gelangen. Aufgrund zusätzlicher Freiwilliger, die sich tatsächlich als Verstärkung des Reparaturteams bewährt haben, schrumpfte die Mindestdauer auf vier Tage zusammen.« Sie hob demonstrativ vier Finger. »Vier Tage, Mondra. Davon sind erst zwei Tage vergangen! Selbst wenn bei den Arbeiten ein weiterer Zahn zugelegt wird und wir ein größeres Restrisiko eingehen wollen, werden wir nicht vor morgen starten dürfen.«
    Mondra nickte ergeben. »Dann benötigen wir einen Plan B. Wenn wir auf Orontes festsitzen, sind wir ihnen schutzlos ausgeliefert.«
    »Martin Felten hat uns versichert, dass wir zumindest von einer eventuellen Blitzwelle verschont würden, weil wir direkt auf den Hyperkristalladern sitzen.«
    »Das kann ich bestätigen«, schaltete sich Wissenschaftsoffizier Chord Ges in das Gespräch ein. »Die Felten-Methode ist zwar noch nicht ganz ausgereift, aber die schiere Masse des Felsgesteins und die camouflierende Wirkung der Hyperkristalladern sollten ausreichen, selbst eine Blitzwelle gigantischen Ausmaßes zu absorbieren.«
    »Die Blitzwelle ist nur ein Teilaspekt«, warf Mondra ein. »Vor den Kanonen der Kriegsschiffe schützt uns die ... Wie nanntest du sie? Die Felten-Methode?«
    Chord Ges nickte.
    »... die Felten-Methode nicht.«
    »Das mag stimmen«, gab Electra Pauk zu. »Aber DOCTOR SIN hat aufgrund der Daten der TUBLIR die Blitzwelle trotzdem als Ursache für die Zerstörungen in den bisher heimgesuchten Planetensystemen ausgemacht.«
    »Ich höre?«
    »Die Blitzwelle tötet nur die Besatzungen in der unmittelbaren kosmischen Umgebung«, erklang die Reibeisenstimme der Hauptpositronik. »Die Besatzungen der weiter entfernten Einheiten erleiden lediglich eine starke Beeinträchtigung des körperlichen Wohlbefindens. Das führt zu Kurzschlusshandlungen, übermäßiger Gewaltbereitschaft und zum Überschreiten letzter moralischer Grenzen.«
    »Das heißt, dass wir versuchen sollten, die Kettenreaktion zu unterbinden, die durch das Ausbreiten der Blitzwelle entsteht?«
    »Korrekt.«
    Mondra überlegte kurz. »DOCTOR SIN«, befahl sie dann, »bitte ruf

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