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PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

Titel: PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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würde ein Haluter gemeinsam mit einem Jülziish ein Duett vortragen.
    »Entschuldigung!«, kam es von dem Báalol Rynol Cog-Láar, seines Zeichens Bandleader der Cosmolodics. »Ignoriert bitte die letzte Tonfolge. Ich bin gestolpert.«
    »Einen großen Unterschied zum vorhergehenden Geklimper habe ich nicht gehört!«, gab Sinaid Velderbilt gereizt zurück.
    »Funkdisziplin, bitte!«, befahl Diamond, obwohl sie für die Bemerkung der Ertruserin Verständnis aufbrachte. Rynols Spiel auf seinem siebensaitigen Teufelsinstrument nagte auch an ihrer inneren Ausgeglichenheit.
    So harmonisch sich das Kitharon in die Musik der angesagtesten Band der Milchstraße einfügte, so malträtierend wirkte es meist, wenn der Báalol das Instrument als Katalysator seiner Anti-Fähigkeiten einsetzte.
    Damit schützte er sie nicht nur vor Paraangriffen durch Todringer und andere parabegabte Wesen, im Notfall würde er damit auch ihre Schutzschirme verstärken können.
    Obwohl der Musiker für ihre Exkursion wichtig war, wirkte das Spiel im Laufe der Zeit nervenzerreibend. Der Báalol vermochte leider nur auf seine Paragabe zuzugreifen, wenn er dabei das Kitharon spielte.
    »Wir haben zwei Drittel des Weges zurückgelegt«, sagte Heatha Neroverde.
    Die junge Frau hatte als Undercoveragentin den Flug der BASIS mitgemacht. Was als harmloser Übungseinsatz gedacht gewesen war, war durch die Entführung und anschließende Erstürmung des legendären Fernraumschiffs sehr schnell zu einer Bewährungsprobe für die Zweiundzwanzigjährige ausgewachsen.
    Ihr ursprünglicher Auftrag hatte gelautet, Augen und Ohren offen zu halten. Nach der Flucht von der BASIS und der Havarie auf Orontes hatte sie sich in erster Linie um Aufwiegler und Meinungsmacher gekümmert, beispielsweise den Mehandor-Patriarchen Tongger Feszak. Feszak hatte versucht, die Passagiere gegen die Kommandantin aufzubringen, war aber letztlich gescheitert, als alle erkannten, dass er damit nur seine eigenen Unsicherheiten überspielen wollte.
    Daraufhin war die junge Frau Awkurow an die Seite gestellt worden und hatte viel zum temporären Friedensabkommen zwischen der CHISHOLM und der Clanmutter beigetragen. Sie hatte es sogar geschafft, mithilfe der Verschmähten Gabe des Todringers Retepko ein junges ferronisches Mädchen zu heilen. Seine Paragabe ermöglichte es dem Todringer, das überall auftretende Paraflimmern zu dämpfen, das den Heilungsprozess verhindert hatte.
    Mondra horchte auf. Die Innenlautsprecher ihres SERUNS gaben ein leises Summen wieder. Bisher war ihr das nie aufgefallen.
    Sie hob eine Hand.
    »Halt! Woher kommt dieses Summen? Was bedeutet es?«
    Awkurow wälzte sich zur Seite und hob den Augenkranz in die Höhe.
    Der mächtige Körper von Leutnant Sinaid Velderbilt schob sich in Diamonds Sichtfeld. Die Ertruserin bekleidete den Posten des leitenden Sicherheitsoffiziers in der CHISHOLM.
    Mondra Diamond griff sich an die Hüfte und tippte auf das Kontaktfeld des Waffenholsters. Die Fingerspitze des SERUN-Handschuhs übermittelte Diamonds Trägersignatur. Das Holster klappte auf und drückte ihr den Kombistrahler in die geöffnete Hand.
    Das Summen schwoll schnell an, dominierte sogleich die Geräuschkulisse. Mondra Diamond assoziierte den Laut mit einem Bienenschwarm – und dem Geräusch von rotorbetriebenen Fluggeräten.
    »Rynol!«, rief sie. »Zeit für ein Kitharon-Solo!«
    »Mit dem größten Vergnügen!«, sagte der Báalol mit erstaunlicher Gelassenheit.
    Mit der ihm eigenen Virtuosität tanzten seine Finger über die sieben Saiten des Kitharon.
    Mondras Magen krampfte sich zusammen. Einen Herzschlag lang überlegte sie sich, was für etwaige Angreifer wohl schwieriger zu überwinden war: die paramentale oder die musikalisch-akustische Wirkung von Cog-Láars Spiel.
    »Es sind Devanaari!«, dröhnte Awkurow. »Rollt euch sofort zusammen!«
    Der Todringer machte genau das: Er krümmte seinen Körper so weit, dass Vorder- und Hinterteil aneinander zu liegen kamen.
    Heatha Neroverde und Rynol Cog-Láar taten es ihm unverzüglich nach.
    Mondra ging auf ein Knie und hob den Strahler. Verblüfft sah sie, wie die angehende Agentin und der Musiker sich zur Embryonalstellung zusammenkrümmten. Cog-Láar brachte dabei das Kunststück fertig, das Kitharon am Boden liegend an sich zu pressen und trotzdem weiterzuspielen.
    »Tut, was er sagt!«, rief Heatha. »Rynol und ich haben die Dinger schon einmal erlebt – mit denen ist nicht zu spaßen!«
    Mondra ließ sich

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