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PR 2639 – Die grüne Sonne

PR 2639 – Die grüne Sonne

Titel: PR 2639 – Die grüne Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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platzte Gucky heraus. »Ich weiß jetzt, woran mich das erinnert.«
    »Und?«, sagte Rhodan leicht genervt, weil der Ilt schon wieder schwieg. »Woran, bitte schön?«
    Gucky schaute zur Liege hinüber. Rhodan folgte dem Blick des Mausbibers.
    Mondra Diamond hatte sich schräg auf die Bettkante gesetzt und beugte sich leicht über Ramoz. Mit der flachen Hand streifte sie über sein Gesicht.
    Ramoz schaute sie aus größer werdenden Augen an, ein vibrierender Laut mischte sich in seine unverständlichen Äußerungen.
    »Ganz ruhig«, raunte Mondra. »Wir alle wollen dir helfen. Wenn es wichtig ist, was du zu sagen hast ...«
    »Eine Quelle in der Wüste, ein Wasserloch!«, platzte Gucky heraus. »Daran erinnert mich Ramoz. Seine Gedanken steigen wie Feuchtigkeit aus der Tiefe herauf, verwandeln den Sand in eine durchnässte Brühe und versickern wieder.«
    »Ein Großteil davon verdunstet in der Sonne«, sagte Rhodan.
    »Ja, natürlich.« Gucky nickte eifrig.
    Hinter ihnen räusperte sich jemand verhalten. Rhodan wandte sich um.
    Ennerhahl war gekommen. Er hielt sich im Hintergrund, verfolgte jedoch höchst interessiert, was geschah. Er schien nicht einmal wahrzunehmen, dass Rhodan ihn bemerkt hatte, war nur auf Ramoz und Mondra Diamond konzentriert.
    Aber genau das kaufte Rhodan ihm nicht ab. Ennerhahl suchte wie sie alle nach Informationen, und natürlich hatte er seine eigenen Wege und Möglichkeiten, das für ihn Interessante herauszufinden. Rhodan war überzeugt davon, dass Ennerhahl die Mittel hatte, Ramoz auch aus der Distanz zu überwachen.
    Sein offenes Auftreten in der Medoabteilung war eher wie eine unausgesprochene Aufforderung, ihm zu vertrauen. Sieh her, Rhodan, ich habe nichts zu verbergen!, bedeutete das. Mit seinem Räuspern hatte er genau die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, die er haben wollte.
    Ennerhahl nickte Rhodan zu. In der nächsten Sekunde konzentrierte er sich wieder auf Ramoz.
    Der Augendorn flackerte, Ramoz wälzte sich unruhig herum. Als Mondra nach seinen Schultern griff, um ihn festzuhalten, ging ein Zucken durch seinen Körper. Sein unverständliches Murmeln wurde zum Flüstern, danach beinahe zum Aufschrei.
    Rhodan registrierte, dass sich der Sprechrhythmus dem Flackern des Augendorns anglich.
    »Die Quelle sprudelt heftiger«, kommentierte Gucky.
    Ramoz redete wirr. Weiterhin klang es, als vermische er mehrere Sprachen miteinander. »Sicherheitsschaltung aktiv ...«, verstand Rhodan. Was danach folgte, war schon wieder eine Mischung absonderlicher Laute.
    »... haben nicht umsonst ... gefundenen Freund ... zur Rückverwandlung angesetzt ...«
    »Jetzt kommt es!«, platzte Gucky heraus.
    Ramoz' Stimme kippte und wurde zum bebenden Stöhnen, als ringe er nach Atem.
    »Grüne Sonne!«, gellte plötzlich sein Aufschrei. »Zeigt sie mir, zeigt ...! Der Controller ... Antenne ... ich muss, Zeit verrinnt im Grün ... alles grün, die Sonne ...«
    »Ramoz!« Mondra Diamond hatte seine Schultern losgelassen, sie hielt jetzt mit beiden Händen seinen Kopf. »Versuch, klar zu denken, Ramoz! – Nein, keine Injektion!« Mit einer heftigen Bewegung schickte sie den Mediker zurück, der ein Injektionspflaster ansetzen wollte, höchstwahrscheinlich ein Beruhigungsmittel.
    »Ich muss zur grünen Sonne!«, ächzte Ramoz.
    Der Augendorn glühte grell.
    »Mondra! Ich muss zur grünen ...« Er bäumte sich auf, sein Gesicht verzerrte sich zur Grimasse, und er sackte ebenso schnell wieder zurück.
    Schwer atmend lag er da.
    »Sie warten ... auf ...«
    Stille.
    Mondra blickte ihn an. Sie atmete selbst heftiger. Langsam löste sie ihre Hände von Ramoz' Gesicht und wandte sich um. »Er ist wieder ohne Besinnung«, sagte sie.
    Nur zögernd stand sie auf, damit die Mediker sich um Ramoz kümmern konnten.
    »Wohin will er?«, wandte sie sich an Rhodan. »Wir sollten es ihm auf jeden Fall ermöglichen.«
    »Großartige Idee.« Mit der Fingerspitze rieb Perry Rhodan sich die kleine Narbe am Nasenflügel. »Wir suchen in einer Galaxis eine grüne Sonne ... ohne jeden weiteren Hinweis!«
    »Grünsonnenlotto!«, krähte Gucky vergnügt. »Und als zusätzliche Komplikation: Wer sieht die Sonne überhaupt grün? Terraner oder Ramozzis?«
     
    *
     
    Mondra warf einen nachdenklichen Blick auf Ramoz. Die Mediker bemühten sich um ihn.
    »Er weist alle Anzeichen körperlicher und geistiger Erschöpfung auf«, stellte Picuolvnag – wie der volle und praktisch nie benutzte Vorname des Aras lautete – Lershimon fest.

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