PR 2639 – Die grüne Sonne

sind einsatzbereit. Ich entscheide nach der Qualifikation der Führungsebene: die TUBLIR, AMAZONAS und CHYLAMASSA.«
    Als ranghöchste Kommandeurin hatte Electra Pauk den Oberbefehl über die am Treffpunkt stehenden terranischen Schiffe. Über Hyperkom informierte sie die Kommandanten der Kreuzer und übermittelte ihnen die Speicherdaten.
    Rhodan achtete schon nicht mehr darauf.
    Mondra war soeben über MultiKom angesprochen worden. Sie schaute ihn an, doch er hatte den Eindruck, als ob ihr Blick durch ihn hindurchging.
    »Lershimon hat mich informiert«, sagte sie. »Ramoz hat das Bewusstsein wiedererlangt.«
     
    *
     
    »Ich bringe euch hin. Ist sonnenklar, dass ich euch beiden den Gefallen tu.« Gucky grinste breit, als er Rhodan und Mondra Diamond die Hände entgegenstreckte. »Übrigens, Mondra, der Froschkönig scheint gewaltig durcheinander zu sein. Entweder wartet er darauf, wach geküsst zu werden ...«
    »Red kein dummes Zeug, Kleiner!« Ziemlich schroff ergriff Mondra Guckys Rechte. »Ramoz hat mit einem terranischen Frosch überhaupt nichts gemeinsam.«
    »Ein verzauberter Frosch«, widersprach der Mausbiber. »Vielleicht wurde er bereits geküsst und ist deshalb so verwirrt.«
    »Ich hab's nicht getan, wenn du es schon so genau wissen willst!«
    »Aber du hast ihn im Nacken gekrault.«
    »Du bist eifersüchtig, ist es das?«
    »Ich?«, empörte sich der Ilt. »Ich und eifersüchtig? Dann müsste ich ... müsste ich, wenn Perry und du ...«
    »Irgendwann werde ich dich auch wieder kraulen, Gucky.«
    »Pah! Bis dahin wird mein Fell grau und schäbig sein.«
    »Jetzt nicht, Gucky, du hörst es«, sagte Rhodan heftig. »Mondra hat mit dem verzauberten Frosch zu tun.«
    »Also doch.« Triumphierend ließ der Ilt seinen Nagezahn blitzen. Er griff zum zweiten Mal nach Rhodans Hand, aber dieser entzog sie ihm erneut.
    »Mir ist nicht nach Märchenstunde zumute«, sagte Rhodan. Die Verärgerung schwang deutlich in seiner Stimme mit. »Irgendwo in Chanda kann in den nächsten Tagen die Weltengeißel erneut zuschlagen und millionenfach intelligentes Leben töten, aber wir haben nichts anderes zu tun, als alberne Witze zu reißen.«
    »Ich glaube, Perry, du ...«
    Es geschah selten, doch jetzt war einer dieser raren Momente, in denen allein Rhodans Blick den Mausbiber zum Schweigen brachte. Gucky verzog das Gesicht, dann nickte er knapp. »Ist schon klar, das war deutlich.«
    Schräg von unten herauf bedachte er Mondra Diamond mit einem forschenden Blick. »Wenn die Sache mit dem Knallfrosch vorüber ist, Mondra, dann denkst du an mich?«
    Er teleportierte mit den beiden.
    Sie materialisierten im Krankenzimmer und nicht erst im Vorraum. Im Durchgangsbereich war der HÜ-Schirm auf Strukturlücke geschaltet.
    »Wir brauchen eine permanente Messung der Gehirnströme ...« Pic Lershimon redete auf zwei Mediker ein, die neben der Medoliege standen. Einer der beiden hantierte mit einem Bioscanner, der alle Messwerte sofort als Holo projizierte. Am Kopfende der Liege wartete ein Medoroboter.
    Lershimon konnte die Ankömmlinge nur aus dem Augenwinkel heraus wahrgenommen haben. Er drehte sich ruckartig um. Auch die beiden Mediker wurden in der Sekunde aufmerksam.
    »Was ist mit ihm?« Rhodan deutete auf die Liege.
    Ramoz lag halb auf der Seite, die Beine an den Leib gezogen. Er war wach, sein Blick ging unruhig zwischen den Medikern hin und her. Im nächsten Augenblick redete er, schrill, hastig, unverständlich.
    »Ramoz ist hochgradig aufgeregt«, stellte der Chefmediker fest. »Er reagiert kaum auf äußere Einflüsse.«
    Lershimon schaute auf Mondra, die weiterging und beide Mediker zur Seite schob. Erst unmittelbar vor der Liege blieb sie stehen.
    Ramoz verstummte.
    Gleich darauf sprudelte es wieder aus ihm hervor. Nichts davon klang verständlich.
    »Wird aufgezeichnet?«, wollte Rhodan wissen.
    »Natürlich«, bestätigte Lershimon.
    »Ich kann nur ein dumpfes Sammelsurium vegetativer Ströme espern«, sagte Gucky. »Ramoz existiert, das ist alles, was ich wahrnehme. Seine Gedanken sind nicht zu erfassen.«
    »Was stimmt nicht mit dem Patienten?«, fragte Rhodan den Chefmediker. »Sag mir nicht, dass es keine Ansatzpunkte gibt ...«
    »Wir wissen noch nicht, was diesen Zustand auslöst. Einige Messungen könnten auf eine suggestive Blockade hindeuten. Ich sage: könnten. Bevor wir keine ausführlicheren Werte vorliegen haben, die das Zusammenspiel aller aktiven Gehirnareale dokumentieren ...«
    »Ich hab's!«,