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PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

Titel: PR 2641 – TANEDRARS Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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TAFALLA provokant. Welche Visionen haben wir den Bewohnern Escalians anzubieten?
    Harmonie und Frieden, dachten die anderen drei Teil-Wesenheiten mit aller Inbrunst. Sie sind das Wichtigste. Sie erzeugen Stabilität in einem instabilen Umfeld.
    Das soll alles sein?! Das Aggressionspotenzial TAFALLAS machte sich mit überraschender Vehemenz bemerkbar. Er kämpfte gegen die Gesamtheit ihres Wesens an, wehrte sich, wollte sich lösen.
    NETBURA und ARDEN versuchten ihn zu halten, während sich DRANAT neutral verhielt. Schließlich gelang es dem vierten Teil, sich aus dem Gesamtbewusstsein zu lösen. Es war ein Vorgang, der ihnen allen Schmerzen verursachte. Der sie zittern ließ. Der ihnen einmal mehr bewusst machte, wie fehlbar sie eigentlich waren und wie schlecht sie harmonierten.
    Dann hatte TAFALLA es geschafft. Er hatte sich von ihnen abgekapselt. Grenzenlose Leere blieb zurück, und der Rest TANEDRARS fürchtete, dass alle Bewohner Escalians, die einen Splitter bei sich trugen, dasselbe Gefühl empfanden.
    »Ich verspreche wiederzukehren«, sagte TAFALLA, der wie früher die Gestalt eines Sechsbeiners gewählt hatte. »Wir werden uns erneut vereinen, und es wird schön sein. Ein anderer wird sich lösen, um Jahre der Freiheit und Unabhängigkeit zu genießen. So werden wir reihum auf Reisen gehen.«
    TANEDRAR war nicht mehr ganz! NETBURA benötigte eine Weile, um den Schock zu verarbeiten. Sie hatten ein Viertel ihrer Vitalkraft und ihrer geistigen Kapazität verloren.
    Warum aber fühlten sie sich nicht schlechter? Warum war da – neben dem Trennungsschmerz – so etwas wie Erleichterung?
    Weil wir niemals richtig zusammengewachsen sind. Und weil ich daran zweifle, dass es uns jemals gelingen wird.
     
    *
     
    Jeder Aufbruch war mit erheblichen Qualen verbunden, jede Ankunft mit Euphorie und Lust. Die Empfindungen TANEDRARS übertrugen sich auf die Splitterträger. Die Bewohner des Reichs der Harmonie freuten sich mit der Superintelligenz, und sie litten mit ihr.
    Die einfachen Wesen begannen, dem einen Aspekt des regelmäßig wiederkehrenden Rituals entgegenzufiebern, beeinflusste es doch stark ihr Leben, ihre Libido, selbst ihren hormonellen Haushalt. Schließlich waren sie einfache Geschöpfe, die ihren körperbasierenden Empfindungen ein kaum ausreichendes Maß an Ratio entgegenzusetzen hatten.
    Zu TANEDRARS Verwunderung steigerte sich die Verbundenheit der Intelligenzvölker Escalians zu ihrer Superintelligenz mit jedem Ritual. Es kettete die beiden Seiten intensiver aneinander.
    Wir ersticken sie!, behauptete TAFALLA, eben von einer seiner Reisen nach Arden zurückgekehrt. Wir vereinnahmen sie und prägen ihre Vitalkraft viel zu sehr. Was wiederum auf uns zurückschlägt, sobald wir sie in uns aufnehmen.
    Ich halte das für eine positive Entwicklung, meinte NETBURA. Er war der Nächste an der Reihe. Er freute sich auf die Loslösung und auf die einsame Reise entlang der Grenzen des Reichs der Harmonie. In einigen Jahren schon war es so weit.
    Aber wir stehlen ihnen ihren Willen. Ihr Selbstvertrauen!
    Sie hatten diese Diskussion schon tausendfach geführt. NETBURA hatte es satt. Lieber gestern als heute hätte er den Verbund der Superintelligenz verlassen.
    War TAFALLA etwa ... entartet? Hatten sie während all der Jahrtausende übersehen, dass seine Ansichten die eines Geisteskranken waren?
    Ich möchte diesen Gedanken nicht weiterverfolgen!, machte NETBURA unmissverständlich klar. Wir haben einen ganz bestimmten Weg eingeschlagen. Er ist gut. Er hilft uns, gewisse Schwächen zu neutralisieren. Er hilft den Escalianern, zu einer gewissen Erfüllung zu finden. Ich sehe keinerlei Nachteile in unserem derzeitigen Verhalten.
    Weil du vor Problemen stets davonläufst und nicht siehst, was du nicht sehen willst! Während das Ritual von Ankunft und Aufbruch zu einer engeren Verbundenheit TANEDRARS mit den Völkern der vier Galaxien führt und es anscheinend zu einer Eiris-Stärkung kommt, wird unsere Mentalsubstanz allmählich instabil. Die Zersplitterung, der ständige Kreislauf von Aufnahme und Abgabe der Escaran-Splitter, die Kundschafter-Trennung – wir leiden darunter.
    NETBURA zog sich zurück und überließ es den anderen drei Teilaspekten, weiter über dieses – angebliche – Problem nachzudenken. Für ihn stand fest, dass das Reich der Harmonie ohne die Splitter implodieren würde. Der Weg ins Chaos danach war vorgezeichnet: Es würde zu Auseinandersetzungen und zu Kriegen kommen, zu einem Ende all

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